Die Geschichte im ersten Buch Mose (Genesis) erzählt von Jakob. Er ist unterwegs auf Brautsuche. Bevor er nach Haran kommt, übernachtet er im Freien und träumt von einer hohen Leiter. Sie reicht bis in den Himmel. Engel bewegen sich so zur Erde und wieder nach oben. Jakob erhält zudem göttlichen Segen und Schutz für all sein weiteres Leben.
In der griechischen Mythologie leben die Götter so weit oben, wie es sich die Menschen damals vorstellen konnten. Auf dem höchsten Gebirge Griechenlands, im Olymp. Sie herrschen über Himmel, Meer und Unterwelt. Auch andere Religionen wählen die höchsten Gipfel für ihre Tempel und Klöster. Weil dieses Bedürfnis, dem Himmel nah zu sein, so universell scheint, tragen ein Berg in Thüringen ebenso wie in der Antarktis, im Isergebirge oder Aussichtspunkte an ganz verschiedenen Orten den Namen Himmelsleiter.
Sogar die Architektur bedient sich dieser Metapher. Besonders im Mittelalter schätzte man die gerade verlaufenden Treppenhäuser, die am höchsten Punkt mit einem Lichteinfall von oben enden. Als wäre man hoch in den Himmel geklettert.
Der Künstler Hubert Maier hat schon etliche Himmelsleitern erklommen, die er als Bildhauer geschaffen hat. „Allein das Aufstellen von so grossen Steinen war in der Steinzeit ein heiliger Akt“ sagt er. Immer, wenn er oben steht, jauchzt er und wirft Jacke oder Hut hinunter.
Seine jüngste Himmelsleiter stammt aus einem Steinbruch in Bohuslän in Schweden, wo er im Sommer arbeitet. Sie ist 7.30 m hoch und wiegt 11 Tonnen. Allein diese Grösse ist etwas Besonderes und fügt sich so wunderbar in die schöne Umgebung am See ein.
Wenn Sie nach Schliersee kommen, können Sie die Himmelsleiter vor der Vitalwelt sehen. Oder sie gewinnen einen kleinen Eindruck davon im Video.
Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen, mal wieder in den Himmel zu gucken,
wenn die lange Regenzeit vielleicht doch mal endet,
herzlich Ihre Eva Mueller