Wer hätte jemals gedacht, dass es den Grundstein für eine Karriere als Corporate Influencerin legt, wenn man seinem 101-jährigen Opa das Carsharing-Prinzip erklärt und das dann auf LinkedIn teilt? Wahrscheinlich niemand. Doch genau so begann die außergewöhnliche Karriere von Lara Sophie Bothur, Deutschlands erfolgreichster Corporate Influencerin.
Dieser überraschende Start führte Lara Sophie Bothur schließlich zu ihrem heutigen Erfolg, der sich perfekt in das zentrale Thema der Veranstaltung „sheinnovates meets A1 Mintchanger:in“ einfügt: Innovation.
Rund 400 Frauen haben sich zum Event von SHEconomy und A1 im Headquarter des Mobilfunkers angemeldet, um gemeinsam über wegweisende Technologien, mutige Karrieren und die Rolle von Frauen in der Technologiebranche zu diskutieren. Im Gespräch mit Verena Binder-Krieglstein, Head of Employee Experience bei A1, teilte Bothur auf der Mainstage ihre persönlichen Einblicke in die Welt der Corporate Influencer.
Technologie im Dienst des Gemeinwohls
Sie sprach offen über die Herausforderungen und Chancen ihres Berufs, über die erfolgreiche Pflege ihrer Community von über 300.000 Follower:innen sowie die beeindruckenden 400 Millionen Views, die sie verzeichnen kann. Diese Reichweite hat einen Medienwert von über 13 Millionen Euro generiert – ein klares Zeichen für die Bedeutung ihrer Arbeit. Zudem betonte sie ihre Mission „Tech for Good“, bei der Technologie im Dienst des Gemeinwohls steht, und sprach über den Umgang mit Fake-Vorwürfen. Wieviel ein einzelner Post Wert ist und ihre wichtigsten LinkedIn-Tipps, lest ihr im neuen Heft (hier bestellen), das beim Event präsentiert wurde. Ebenfalls anwesend war Gaming Forscherin Johanna Pirker, TU Graz, die das Cover gemeinsam mit Bothur und KI-Expertin Dagmar Schuller ziert und den Abend durch ihre Präsenz bereicherte.
Von „Tech for Good“ war es nur ein kurzer Schritt zu den sechs Deep Dives, die im Rahmen der Veranstaltung stattfanden und sich intensiv mit den drängendsten Fragen unserer Zeit beschäftigten: Wie können wir Innovation nachhaltig gestalten? Welche Verantwortung tragen Unternehmen und Individuen im Umgang mit neuen Technologien? Und wie können Frauen noch stärker in diesen zukunftsweisenden Feldern Fuß fassen? Diese Deep Dives boten nicht nur fachlichen Input, sondern auch wertvolle Gelegenheiten, um über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und Technologisierung zu reflektieren – insbesondere durch die Perspektive von Frauen, die in diesen Bereichen führend sind.
Ein Streifzug durch das Event
In den Sessions wurde nicht nur über die technischen Herausforderungen gesprochen, sondern auch über den Mut, den es braucht, um neue Wege zu beschreiten. Besonders inspirierend war, wie Innovatorinnen ihre Visionen vorstellten und sich als Vorreiterinnen in ihren jeweiligen Bereichen behaupten. Mut, neue Lösungen zu schaffen und Risiken einzugehen, war ein wiederkehrendes Thema, das über den gesamten Nachmittag und Abend hinweg deutlich spürbar war.
Ulrike Farnik sprach im Deep Dive Mobility & Energy mit Katja Fröhlich, Batterie-Forscherin am AIT Center für Transport Technologies, die kürzlich von „Die Presse“ zur Österreicherin des Jahres in der Kategorie Forschung nominiert wurde, Sana Zunic von Bosch, Desislava Wallner, A1 Digital, und Lena Dornhackl von der FFG unter anderem über die Zukunft der Mobilität und Energieversorgung.
Im Deep Dive Manufacturing & Robotics stellte Setareh Zafari vom AIT Center for Technology Experience ihre Forschung zur Mensch-Roboter-Kollaboration vor. Sie diskutierte gemeinsam mit Patrick Ramos, bei A1 unter anderem für den Chatbot verantwortlich, und Stella Mitsche vom aws, moderiert von Christine Wahlmüller-Schiller, über die Herausforderungen und Chancen in der Fertigung der Zukunft.
Die Marketing- und Kommunikationsexpertin des AIT Center for Technology Experience, moderierte auch den Deep Dive ICT & Security. In der Runde mit Martina Köberl-Huber, Wien IT, Kristina Maria Brandstetter, thenewITgirls, Doris Lippert, Microsoft, Christoph Moser, A1, und Karin Mairhofer, ebenfalls A1, wurden die neuesten Entwicklungen in der Informations- und Cybersicherheit thematisiert.
Besonderen Anklang fand auch der Deep Dive AI & Data Management, in dem die Möglichkeiten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz von Ana Simic, Engage Technology, Isabella Gruber, Zühlke, Gertraud Leimüller, Leiwand.ia, Elisa Liekkilä, Tietoevry, Florentina Zach, erste TÜV-zertifizierte KI-Beraterin Österreichs, Simone Scholz, A1, und Lena Dornhackl, FFG, beleuchtet wurden sowie das Themenfeld Sustainabilty & Circular Economy mit Stefanie Bauer von Siemens Mobility, Elisa Liekkilä von Tietoevry Österreich, Daniela Fritz, A1, und Sabine Nadherny-Borutin, Plastics Europe Austria.
Im Deep Dive Money & Fintech sorgten Jennifer Isabella Schimanko, Pair Finance, Sandra Golser, Accenture, Martina Maurer, Bawag Group, und Barbara Seelos, Bitpanda, für eine inspirierende Diskussion über die Herausforderungen und Chancen im Finanzsektor. Ein zentrales Thema war dabei die Frage, warum viele Banken immer noch Schwierigkeiten haben, eine wirklich verbraucherfreundliche Markenerfahrung zu schaffen – insbesondere für Frauen, die einen großen und wichtigen Markt darstellen. Die Expertinnen stellten zur Diskussion, dass es höchste Zeit sei, dass Banken „life-centric“ Angebote entwickeln, die auf die individuellen Lebenssituationen und Bedürfnisse von Frauen eingehen. Dabei waren sich alle einig: Es sind die Pionierinnen, die diese Lücke erkennen und innovative Lösungen schaffen, die am Ende den Erfolg ausmachen werden.
Im abschließenden Panel „How Women Shape the Future“ diskutierten Eveline Pupeter, emporia, Tanja Kienegger, Siemens Mobility, Desislava Wallner, A1, Isabella Gruber, Zühlke, Jasmin Lampert, AIT, Marietta Babos, Damensache, Top-Corporate-Influencerin Lara Sophie Bothur auf der Mainstage mit Michaela Ernst, Chefredakteurin und Herausgeberin von Sheconomy.
Was braucht es, um innovative Lösungen zu schaffen?
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Fragen: Was braucht es, um innovative Lösungen zu schaffen? Und wie gestalten Frauen die technologischen Herausforderungen von morgen? Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) wurden diese Themen ausführlich diskutiert. Die Potenziale von KI umfassen dabei die Automatisierung von Prozessen, Effizienzsteigerungen in verschiedensten Branchen sowie die Verbesserung von Entscheidungsfindungen durch datengetriebene Analysen. Doch ebenso wichtig ist es, die Risiken nicht aus den Augen zu verlieren: Ethische Bedenken wie Bias in Algorithmen, potenzielle Arbeitsplatzverluste durch Automatisierung und die Notwendigkeit einer angemessenen Regulierung, um Missbrauch zu vermeiden, standen im Fokus.
Balance zwischen Innovation und Nachhaltigkeit
Ein zentrales Thema in den KI-Diskussionen war auch der Energieverbrauch. Das Training von KI-Modellen erfordert erhebliche Mengen an Energie und verursacht CO2-Emissionen, die mit denen mehrerer Autos im gesamten Lebenszyklus vergleichbar sind. Hier stellten die Expertinnen die Frage, wie eine Balance zwischen Innovation und Nachhaltigkeit erreicht werden kann. Die Entwicklung energieeffizienter Algorithmen und Technologien ist entscheidend, um den ökologischen Fußabdruck von KI zu reduzieren und gleichzeitig die Vorteile der Technologie zu maximieren.
„Das Training einer KI setzt so viel CO2 frei wie sieben Autos in ihrem gesamten Lebenszyklus“, lautete eine eindringliche Aussage, die im Anschluss noch informell weiterdiskutiert wurde.
Ein starkes Netzwerk von Gleichgesinnten
Netzwerken spielte natürlich ebenfalls eine zentrale Rolle an diesem Tag. Sonja Wallner, CFO A1 Group, hob in ihren einleitenden Worten die Bedeutung von Frauenförderung hervor: „Es braucht mutige Menschen – und noch mehr Frauen, die sich trauen, den ersten Schritt zu machen! Ein starkes Netzwerk von Gleichgesinnten, die sich gegenseitig unterstützen und inspirieren, ist dabei unerlässlich.“
Wallner betonte insbesondere die Wichtigkeit der Förderung von Frauen in technischen Bereichen: „Frauenförderung ist mir im Laufe meiner Karriere besonders ans Herz gewachsen. Heute, mit über 400 angemeldeten Teilnehmerinnen, können wir stolz auf die Fortschritte sein, die wir gemacht haben. Seit Beginn unserer Förderungs-Initiativen sehen wir in unserem Unternehmen einen deutlich höheren Anteil an Frauen in Führungspositionen – eine Entwicklung, die uns sehr freut.“
Den Abschluss der Veranstaltung, bevor es ans informelle Networking ging, bildete ein Appell zur Solidarität unter Frauen. Lara Sophie Bothur fasste es treffend zusammen: „Frauen helfen Frauen, wir sollten uns alle unterstützen.“ Und fügte hinzu: „If you have a seat at the table, open the door and let 10 more in.“
Wir bedanken uns bei unseren Partnern Bawag, Wien IT, Bosch, Salzburg AG, AIT, Zühlke, TU Graz, Wirtschaftsagentur Wien, Tietoevry, Greiner und dem Bundesministerium Arbeit und Wirtschaft.
Die schönsten Bilder des Abends zum Durchklicken: