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Die Bedeutung eines guten Businessplans

Eine Firmengründung ist nie leicht, insbesondere wenn es die erste ist. Doris Bock erläutert aus ihrer langjährigen Praxis als Vortragende, Mentorin und Beraterin die ersten Überlegungen im Zusammenhang mit einer Firmengründung anhand von Business- und Finanzplanpunkten. In diesem Artikel wollen wir uns auf den Businessplan konzentrieren. Denn obwohl ein Businessplan für die unternehmerische Tätigkeit unerlässlich ist, sieht nicht jede UnternehmerIn die Notwendigkeit eines solchen umfassenden Plans des Geschäftsmodells. Dabei sollte hier bereits ganz zu Beginn ein starker Fokus liegen.

Laut Doris Bock ist es für eine Firmengründung nie zu spät – egal ob als EinzelunternehmerIn oder Gründungsmitglied einer GmbH. Doch schon zu Beginn sollten einige Punkte mitbedacht werden. Denn selbst hervorragende Geschäftsideen können nutzlos sein, wenn es nicht gelingt, einen strategischen Plan zu formulieren, auszuführen und umzusetzen. In diesem Sinne gilt der Businessplan als ein sehr wichtiges und strategisches Instrument für UnternehmerInnen. Dieses Instrument hilft dem Unternehmen nicht nur dabei, sich auf die konkreten Schritte zu konzentrieren, die notwendig sind, es hilft auch dabei, kurz- und langfristige Ziele zu erreichen. Der Businessplan sollte ein gut dokumentierter Plan sein, der für sich selbst spricht. Er muss klar und einfach zu lesen und zu verstehen sein.

Wesentliche Punkte bei der Businessplan-Erstellung

  • Geschäftsmodellentwicklung des innovativen Produktes / der Dienstleistung
  • Analyse der Marktsituation und der Konkurrenz
  • Festlegung der Kundenstruktur und der Verkaufsstückzahlen und –preise
  • Planung des erforderlichen Investitionsvolumens
  • Erstellung eines Finanzplans mit G&V, Bilanz und Cash Flow Berechnungen
  • Festlegung der künftigen Finanzierungsstruktur

Wenn Sie zum Beispiel an einer Kapitalbeschaffung interessiert sind, werden u.a. InvestorInnen Ihre Zielgruppe sein. Wenn Sie an Partnerschaften oder Joint Ventures interessiert sind, werden Ihre potenziellen GeschäftspartnerInnen Ihre Zielgruppe sein. Wer auch immer diese Zielgruppe sein mag, konzentrieren Sie sich auf die Kernbotschaft, die Sie vermitteln wollen, um die gewünschte Reaktion zu erzielen. Da es aber immer wieder GründerInnen gibt die bei der Erstellung eines Businessplans zögern oder gar komplett darauf verzichten, wollen wir Ihnen hier ein paar Gründe nennen warum Sie dennoch diese Aufgabe in Angriff nehmen sollten.

Vier Gründe für die Erstellung eines Businessplans

  1. Um Geld für Ihr Unternehmen zu beschaffen

Potenzielle InvestorInnen oder KreditgeberInnen wollen einen schriftlichen Geschäftsplan, bevor sie Ihnen Geld geben. Eine bloße Beschreibung Ihres Geschäftskonzepts ist nicht ausreichend. Stellen Sie stattdessen sicher, dass Sie über einen gründlichen Geschäfts- und Finanzplan verfügen, der die Erfolgswahrscheinlichkeit und die Höhe der Mittel aufzeigt, die Sie benötigen, um Ihr Unternehmen langfristig erfolgreich zu machen.

  1. Um fundierte Entscheidungen zu treffen

Als UnternehmerIn hilft Ihnen ein Geschäftsplan dabei, Ihre Geschäftsideen und -strategien zu definieren und sich auf sie zu konzentrieren. Sie konzentrieren sich nicht nur auf finanzielle Angelegenheiten, sondern auch auf Managementfragen, Personalplanung, Technologie und Wertschöpfung für Ihre KundInnen.

  1. Der Plan hilft Ihnen, mögliche Schwachstellen zu erkennen

Ein Businessplan hilft Ihnen, mögliche Fallstricke und Inkonsistenz in Ihrer Idee bzw. deren Umsetzung zu erkennen. Sie können den Plan auch mit anderen teilen, die Ihnen ihre Meinung und ihren Rat geben können. Finden Sie ExpertInnen und Fachleute, die Ihnen wertvolle Ratschläge geben können, und teilen Sie Ihren Plan mit ihnen.

  1. Kommunikation Ihrer Ideen mit den Beteiligten

Ein Geschäftsplan ist ein Kommunikationsinstrument, das Sie nutzen können, um sich Finanzierungen von Finanzinstituten, Förderstellen oder InvestorInnen zu sichern. Sie können ihn auch als Budgetvorlage für eine monatliche finanzielle Berichterstattung verwenden und liefert ihnen eine Grundlage für die Verhandlung der Konditionen mit ihren LieferantInnen und KundInnen.

Die Erstellung eines Geschäftsplans erfordert ein gewisses Maß an Überlegungen. Er soll kompakt auf maximal 20 Seiten beschränkt sein. Im Kern sollte Ihr Plan aufzeigen, wo Sie jetzt stehen, wo Sie mit Ihrem Unternehmen hinwollen und wie Sie dorthin gelangen werden. Ein guter Businessplan ist keine Garantie für den Erfolg, aber er kann die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns erheblich verringern. Und selbst wenn Sie nicht auf der Suche nach einer Investition in ihr Unternehmen sind, werden Ihre unternehmerischen Pläne von einem Plan, an dem sie sich orientieren, stark profitieren.

Hier nochmal unsere Checkliste für Ihren Businessplan

  • Executive Summary
  • Firmengeschichte
  • Unternehmensstrategie
  • Unternehmensziele
  • Organigramme (Firmenorganigramm, Funktionenorganigramm)
  • Management: wesentliche Key-Personen
  • Produkte inkl. Patente, Markenrechte
  • Forschung und Entwicklung
  • Produktion
  • Vertrieb
  • Markt: Marktanalyse, Marktanteil, Konkurrenz, Vertriebskanäle, Kooperationen
  • SWOT Analyse (Stärken/Chancen/Schwächen/Risken)
  • Realisierungsplan Maßnahmenkatalog
  • Plandaten Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Cash Flow
  • Kennzahlen
  • Diverse Anhänge inkl. Lebensläufe

Zur Person

Mag. Doris Bock hat nach langjähriger Berufserfahrung als CFO in Firmen u.a. bei Philips und Satel Fernseh- und Filmproduktions GmbH im Jahre 2005 ihre eigene Firma gegründet.

CFO-, Beratungs-, Restrukturierungs- und Restartmandate in unterschiedlichen Führungspositionen umfassen betriebswirtschaftliche und finanzielle Agenden inklusive Erarbeitung maßgeschneiderter Finanzierungsstrukturen über Banken, Förderstellen und Investoren.

 

Fotomaterial© Atelier Bichl

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