Sie sind Wind Analyst bei einem privaten Kraftwerksbetreiber …
Christina Buchegger: ContourGlobal zählt in Österreich zu den zehn größten Windkraftbetreibern, zu unserem Portfolio gehören sieben Windparks mit 57 Windrädern. Ich bin seit über zwei Jahren in der technischen Betriebsführung. Zu meinen Aufgaben zählt, den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Dazu gehört das Monitoring ebenso wie die Koordination von Wartungen und Reparaturen. Als Analyst bin ich natürlich auch für Daten zuständig. Meine Abteilung erfasst zum Beispiel den Strom, den wir erzeugen, und die Verfügbarkeit der Windräder. Intern arbeite ich eng mit der Projektentwicklung und der Finanzabteilung zusammen, extern bin ich in Kontakt mit Netzregulatoren, Gemeinden und Grundstücksbesitzer*innen. Die meiste Zeit verbringe ich im Büro, jedoch bin ich mehrere Tage pro Monat draußen an den Anlagen – für regelmäßige Inspektionen oder Abnahmen. Da geht es dann hoch hinauf.
Welcher Ausbildungsweg hat Sie zu Ihrem jetzigen Job geführt?
Christina Buchegger: Ich habe beim Bachelorstudium Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement an der FH JOANNEUM in Kapfenberg die Liebe zur Windkraft entdeckt. Es folgten ein Auslandssemester in Schottland mit Schwerpunkt erneuerbare Energien und das Masterstudium in Energy and Transport Management. Vor dem Studium habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, Schwerpunkt Produkt- und Projektmanagement. Auch diese Kenntnisse brauche ich tagtäglich.
Wie hoch ist bei Ihnen im Unternehmen der Anteil an Frauen in technischen Berufen?
Christina Buchegger: Bei ContourGlobal Österreich sind es 15 Prozent, Tendenz steigend. Generell ist der Frauenanteil in der Energiebranche überschaubar. Ich kann das eigentlich nicht nachvollziehen, zumal wir im Studium einen hohen Anteil an Frauen hatten. Womöglich kommt das alles erst ins Rollen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Windenergie?
Christina Buchegger: Das heurige Jahr hat richtig gut begonnen. Die Windkraft in Österreich erzielte an einzelnen Tagen Rekorde in der Windstromproduktion. In Zukunft wird der Stromverbrauch steigen, gleichzeitig können neue Standorte für Windparks erschlossen werden. Die Stromproduktion aus Wind kann also einen erheblichen Beitrag leisten, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Von der technischen Seite gibt es laufend Fortschritte. Zum Beispiel hat sich der Rotordurchmesser eines normalen Windrades in den letzten 20 Jahres verdoppelt, während sich die Leistung verdreifacht hat. Und auch die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz der Windenergie nimmt erfreulicherweise zu.