StartInnovationMehr teilen, um Ressourcen zu schonen

Mehr teilen, um Ressourcen zu schonen

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Unternehmen, die unter dem Begriff „Sharing Economy“ zusammengefasst werden, rasant gestiegen. Wahrscheinlich haben Sie schon einmal als Nutzer*in an der Sharing Economy teilgenommen. Sie haben möglicherweise in einer AirBnB-Unterkunft übernachtet, sind in einem Uber mitgefahren oder saßen selbst in einem SHARE NOW Fahrzeug am Steuer. Aber was bedeutet das Wachstum dieser Branche für unsere Nachhaltigkeit? Wie können wir sie durch das Teilen von Gütern positiv beeinflussen? 

Nachhaltigkeitsaspekte waren eine der ursprünglichen Antriebsfaktoren der Sharing Economy. Die tatsächliche Auswirkung der Sharing Economy auf die Nachhaltigkeit ist jedoch nach wie vor kompliziert und die Forschung ist noch begrenzt. Mancherorts wird argumentiert, dass es in der Sharing Economy nach einem Jahrzehnt ihres Bestehens mehr um Bequemlichkeit und Effizienz als um Gemeinschaft und Nachhaltigkeit geht. Dennoch hat die Sharing Economy bereits viele traditionelle Branchen auf den Kopf gestellt und wird voraussichtlich weiter wachsen.

Hoffnungsträger*in Sharing Economy

Die „Ökonomie des Teilens“ wird oft als Hoffnungsträger für mehr soziale Verantwortung und Ressourcenschonung gesehen. Dazu zählen beispielsweise Projekte wie Nachbarschaftsgärten, privates Car– und Food-Sharing oder die City Bikes. Neben privaten und nicht gewinnorientierten nimmt auch die Bedeutung von kommerziellen Angeboten zu. Das Modell des Teilens ist kein neues Konzept, aber dank der Zugänglichkeit des Internets und der mobilen Technologie war es noch nie so einfach, Transaktionen auf der Basis des miteinander Teilens durchzuführen.

Die Merkmale der Sharing Unternehmen

Unternehmen der Sharing Economy sind meist digitale Plattformen, die Offline-Transaktionen zwischen Nutzer*innen ermöglichen. Sie erleichtern Transaktionen auf Augenhöhe, bei denen sowohl Anbieter*innen als auch Verbraucher*innen meist normale Bürger*innen oder Kleinstunternehmer*innen sind. Der Schwerpunkt der Unternehmen liegt dabei auf dem zeitlich begrenzten Zugang zu einer Ware oder Dienstleistung und nicht auf dem Besitz. Sharing Unternehmen ermöglichen den Zugang zu ungenutzten physischen oder menschlichen Kapazitäten (ein leeres Zimmer, ein geparktes Auto oder ein leerer Sitz, die Fähigkeiten, Talente oder Zeit einer Person).

Innovationen zur Konsumentschleunigung

Nachhaltig leben, Ressourcen und die Geldbörse schonen, ohne auf Konsum verzichten zu müssen, kann auf verschiedene Arten geschehen. Beispielsweise können Dinge statt neu gekauft zu werden, über die Online-Plattformen wie FragNebenan.at kostenlos ausborgt werden. Dinge die nicht mehr gebraucht werden können ebenfalls über die Plattformen verschenkt werden. Wer sich auf der mit Namen und Adresse registriert, wird mit User*innen im Umkreis von 750 Metern vernetzt. Verbraucher*innen leisten dadurch jedes Mal einen kleinen Beitrag zur lokalen Nachhaltigkeit, wenn sie sich dafür entscheiden, einen Gegenstand über eine Sharing-Economy-Plattform zu leihen oder zu mieten, anstatt ihn zu kaufen. Dasselbe gilt, wenn Verbraucher*innen als Anbieter*innen einen Gegenstand teilen, anstatt ihn zu Hause liegen zu lassen.

Nicht immer führt Sharing zum erwarteten Ergebnis

Uber ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen der Sharing Economy. Es arbeitet als Online-Plattform und als App. Die Transaktionen – gemeinsame Fahrten – finden jedoch offline statt. Manchmal können die positiven Ergebnisse der Sharing-Economy-Dienste etwas unerwartet sein. So führte beispielsweise der Markteintritt von UberX in Kalifornien zu einem Rückgang der alkoholbedingten Verkehrstoten. Die negativen Folgen der Sharing Economy sind vielleicht leichter zu erkennen. So haben Uber und andere Fahrdienste die Verkehrsbelastung mancherorts erhöht, anstatt sie zu verringern.

Unterscheidung zwischen seriösen und unseriösen Unternehmen

Es ist oft schwierig, zwischen guten und schlechten Akteuren in der Sharing Economy zu unterscheiden. Ein Ausgangspunkt für Regulierungsbehörden und andere, Plattformen zu bewerten, ist die Betrachtung der allgemeinen Fairness ihrer Praktiken. Zahlen sie Steuern? Beugen sie Regeln? Zum besseren Verständnis der Geschäftspraktiken von Sharing-Firmen sollten die Regulierungsbehörden auf Transparenz und größtmögliche Offenheit der Sharing-Firmen drängen und dabei auch auf die Meldung von Missständen durch Mitarbeiter*innen und Teilnehmer achten. Sharing-Aktivitäten, die sich als nicht nachhaltig erweisen, sollten genauer unter die Lupe genommen und regulatorischer Druck ausgeübt werden. Fahrrad- und Rollersharing-Unternehmen sind ein gutes Beispiel, da sie Millionen von beschädigten Fahrzeugen auf riesigen Schrottplätzen und Fahrradfriedhöfen entsorgen.

Ein funktionierendes Sharing System benötigt Transparenz

Die Sharing Economy trägt Hunderte von Milliarden Dollar zur Weltwirtschaft bei und wächst rasant. Allerdings hat vertrauensbasiertes gewinnorientiertes Teilen sowohl negative als auch positive Folgen für die interagierenden Parteien und unbeteiligte Dritte. Plattformen haben viele Transaktionen in einen halbpersönlichen Austausch verwandelt. Die Auswertung der Ergebnisse des vertrauensbasierten kommerziellen Austauschs legt nahe, dass Vertrauen auf transparente Weise gefördert werden sollte, um zu gewährleisten, dass Diensteanbieter*innen, Nutzer*innen und Dritte gleichermaßen profitieren und geschützt werden.

 

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