Das 4Gamechangers Festival 2024 in Wien war ein dreitägiges Event voller Innovation, Inspiration und Impulse, das vom 14. bis 16. Mai zahlreiche renommierte Speaker*innen und Gäste aus verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und Nachhaltigkeit zusammenbrachte. Initiiert von ProSiebenSat.1 PULS 4 und dem ORF, zog das Digitalfestival bedeutende Persönlichkeiten an. Unter den Highlights waren die Auftritte von Hollywoodstar Charlize Theron, KI-Expertin Vanessa Cann und Popsängerin sowie Unternehmerin Jasmin Wagner. Besonders im Fokus standen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die in verschiedenen Sessions ausführlich thematisiert wurden.
Zukunftsthemen im Fokus
Nachhaltig investieren: Zwischen Impact Investing und Philanthropie
Im Rahmen einer Paneldiskussion auf der Global Stage wurde am Vormittag des ersten Festivaltages die Brücke zwischen Impact Investing und Philanthropie beleuchtet. Mit Monika Rosen (VP, Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft) diskutieren Birgit Radl-Wanko (Managing Director, Younus), Jörg Moshuber (ESG Expert, Schoellerbank), Johannes Ortner (CEO, Alia), Simon Weiler (CEO & Managing Partner, E-Fundresearch) und Michaela Ernst (Co-Founder & Chefredakteurin, Sheconomy). Während Philanthropie auf einen sozialen Return on Investment abzielt, betont Impact Investing die Erzielung positiver gesellschaftlicher und ökologischer Auswirkungen bei gleichzeitiger Gewinnerzielung. Sicher ist: Unternehmen werden künftig auf Basis ihrer Wirkung auf die Gesellschaft bewertet werden und Gewinne erzielen. Michaela Ernst hob hervor, dass Frauen bei der Geldanlage verstärkt darauf achten, wofür ihr Geld eingesetzt wird: „Frauen sind nicht nur durch Zahlen und Gewinne, sondern auch durch Geschichten ansprechbar, was ihr Investment bewirkt. Sie haben den Willen, die Gesellschaft mitzugestalten.“
Die Diskussion beleuchtete zudem die Bedeutung von Transparenz und Offenlegung für nachhaltige Investitionen, wie Simon Weiler betonte. Die Einführung von ESG-Standards biete Anleger*innen mehr Sicherheit und Vergleichbarkeit in einem zunehmend komplexen Markt, wie Jörg Moshuber erläuterte. Johannes Ortner wies auf den wachsenden Druck auf Unternehmen hin, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, und betonte die Rolle von Investitionen und finanziellen Anreizen bei der Förderung von Veränderungen in der Unternehmenspraxis. Insgesamt spiegelte die Diskussion ein steigendes Interesse an nachhaltigen Investitionen wider, das den Investmentmarkt in Österreich belebt und einen Trend zu mehr sozialer Verantwortung und Transparenz in der Unternehmenswelt aufzeigt.
Pflege und Arbeit vereinen: Die Notwendigkeit eines breiteren Dialogs
An Tag zwei moderierte parents@work Österreich Partnerin (ORACO GROUP) und Sheconomy Botschafterin Beatrix Mitterweissacher die Podiumsdiskussion „Empowering Caregivers“. Das Panel auf der Silent Stage brachte Stimmen zusammen, die ein breiteres Verständnis für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflegeverantwortung forderten. Estelle Jackson (Global Lead DEI, Ebay), Luciana D´Abramo (Chief Development Officer & Board Member, Four Paws), Lieven Hentschel (Cluster Division Head Pharma & Senior, Bayer) und Alex Hochmeier (VP IT & Security, FACC) teilten wertvolle Einblicke und Erfahrungen. Die Expert*innen betonten etwa, dass Pflegeverantwortung nicht nur das traditionelle Familienmodell betreffe, sondern auch Menschen in verschiedenen Lebenssituationen, sei es durch Krankheit, Pflege von Eltern oder plötzliche Lebensänderungen nach Unfällen.
Insbesondere wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, Arbeitsmodelle und -kulturen anzupassen, um die Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen zu berücksichtigen. Dies umfasse die Schaffung flexibler Arbeitszeiten, Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie eine offene Kommunikation und Sensibilisierung seitens der Arbeitgeber*innen. Besonders deutlich wurde die Forderung nach einem breiteren Verständnis und einer größeren Unterstützung für Pflegeverantwortung in der Gesellschaft, einschließlich einer Anerkennung und Integration von verschiedenen Lebensmodellen und -verantwortlichkeiten in den Arbeitsalltag.
Pionierinnen im Rampenlicht
Der 4Future Day war geprägt von einem starken Fokus auf Female Empowerment. Unter dem Motto „(F)Empower the Change – Held:innen der Zukunft“ beleuchtete das Event Themen wie Equal Pay, Gender Medicine und Diversity in AI. Zahlreiche hochkarätige Speakerinnen wie Verena Pausder, Karin Teigl, Maria Rauch-Kallat und First Lady Doris Schmidauer teilten ihre Erfahrungen und Perspektiven. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Diskussionen über die zukünftige Rolle von Frauen im Unternehmertum und die Notwendigkeit, mehr weibliche Vorbilder zu schaffen.
„Globale Herausforderungen – sei es im Unternehmens-, transnationalen oder Umweltbereich – bedeuten eine tiefgreifende Transformation unserer Welt. Mit dem zweiten Festivaltag setzen wir Impulse für eine bessere Zukunft und rücken all jene Frauen in den Fokus, die sich aktiv für Veränderungen einsetzen und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft leisten“, erklärte Nina Kaiser, Mitbegründerin des Festivals. Panels wie „Rise Up Ladies – Vereint und gestaltet die Zukunft des Unternehmertums“ und „Die Rhetorik ist weiblich“ unterstrichen die Bedeutung von Mut und Selbstvertrauen für Frauen in der Geschäftswelt. Verena Pausder betonte die Wichtigkeit, dass Frauen sich mehr zutrauen und sich nicht von traditionellen Rollenbildern einschränken lassen.