Am 8. Juni ist World Ocean Day – ein weltweiter Aktionstag, der daran erinnert, wie wichtig unsere Meere für Klima, Ernährung und das Überleben unseres Planeten sind. Doch viele Zahlen sprechen eine beunruhigende Sprache: Jedes Jahr landen bis zu 12 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen. Besonders betroffen: das Mittelmeer, das als das am stärksten verschmutzte Meer der Welt gilt. Inmitten dieser ökologischen Krise setzt ein junges spanisches Unternehmen ein klares Zeichen – und liefert ein Paradebeispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft und Unternehmertum mit Sinn funktionieren können.
Hochwertige Produkte für Architektur und Design
Gravity Wave wurde 2020 von den Geschwistern Amaia und Julen Rodríguez in Pamplona gegründet. Die Idee: Plastik aus dem Mittelmeer, vor allem ausgediente Fischernetze, zu bergen, zu recyceln und in hochwertige Produkte für Architektur, Design und Industrie zu verwandeln. Was als persönlicher Antrieb begann, ist heute ein internationales Netzwerk mit über 7.000 Fischern, 64 Sammelstationen und mehr als 200 Unternehmenspartnern – darunter BMW, Mini oder B&B Hotels.
Eine treibende Kraft hinter dem Projekt ist Amaia Rodríguez, Mitgründerin und Co-CEO. Ihre Erfahrung im internationalen Markenaufbau kombinierte sie mit einem klaren Ziel: unternehmerisch handeln, aber dabei dem Planeten etwas zurückgeben. 2023 wurde sie von Forbes als „Changemaker“ ausgezeichnet – ein Zeichen für die wachsende Sichtbarkeit weiblicher Vorbilder in der Green Economy.
Wert schaffen statt Müll lagern – das ist das Prinzip von Gravity Wave. Nach der Bergung wird der Plastikabfall zerkleinert, gereinigt und weiterverarbeitet. Das Ergebnis: langlebige Materialien wie die GRAVITEC®-Paneele für Architektur und Design oder recycelte Pellets für industrielle Anwendungen. Die gesamte Lieferkette ist über Blockchain-Technologie transparent nachvollziehbar – ein Pluspunkt für Partnerunternehmen, die ihre ESG-Bilanz sichtbar verbessern wollen.
Ein Businessmodell
Was Gravity Wave so spannend macht: Es ist kein idealistisches Ökoprojekt am Rand der Wirtschaft, sondern ein funktionierendes Businessmodell, das Profit und Purpose vereint. Unternehmen können aktiv zur Meeresreinigung beitragen – sei es durch Sponsoring von Bergungsaktionen oder die Integration der recycelten Materialien in ihre Produktwelt. Sichtbarkeit, CO₂-Einsparung und ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitsprofil inklusive.
Und die Vision? Ein vollständig plastikfreies Mittelmeer. Für dieses Ziel arbeitet Gravity Wave mit Wissenschaftler:innen, Regierungsstellen, Recyclingpartnern und lokalen Fischern zusammen, aber mit Wirkung über Branchen- und Landesgrenzen hinaus.