StartBusinessKarriereVon der Kappe bis zur Stiefelsohle: Wer stattet die Polizei aus?

Von der Kappe bis zur Stiefelsohle: Wer stattet die Polizei aus?

„Kleider machen Leute“, heißt es im Volksmund. Eine Uniform allein macht zwar niemanden zur Polizistin oder zum Polizisten – sie ist jedoch essenziell für die Sicherheit derer, die sie tragen. Pamela Sorré ist als Abteilungsleiterin im Innenministerium nicht nur für Uniformen verantwortlich, sondern auch für die technische Ausrüstung der Polizei.

Das Interesse für die Polizeiarbeit wurde Pamela Sorré in die Wiege gelegt: Ihr Großvater sowie auch ihr Vater dienten in der damaligen Gendarmerie. Von diesen Vorbildern geprägt, entschloss sich Sorré nach der Matura für eine Karriere als Gendarmeriebeamtin. Sie absolvierte die Grundausbildung und begann 1998 ihren Dienst im Streifen- und Kriminaldienst im Bezirk Mödling. „In meiner ersten Dienststelle war ich die zweite weibliche Bedienstete, und es gab viele Dienststellen, in denen noch gar keine Gendarmeriebeamtin tätig war“, erinnert sich die Polizistin. Nachdem Pamela Sorré ihre Ausbildung zur leitenden Beamtin abschloss, führte sie ihr Karriereweg im Jahr 2015 ins Innenministerium. 2022 übernahm Sorré die Leitung der neu gegründeten Abteilung „Technische Ausrüstung und Uniformierung“.

Mitgestalten unter dynamischen Bedingungen

„Es bereitet mir große Freude, dazu beizutragen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen im Exekutivdienst gut ausgerüstet sind“, sagt Sorré über ihre Arbeit. Ihre Zuständigkeiten reichen von der Entwicklung und Beschaffung von Uniformsorten über die Anschaffung von Waffen und Ausrüstungsgegenständen bis hin zur Konzeption von Spezialfahrzeugen, dem zentralen Fuhrparkmanagement und der zentralen Kraftfahrzeugzulassungsbehörde des Innenministeriums. „Besonders interessant finde ich die Möglichkeit, aktiv an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Produkte mitwirken zu können und mitzuverfolgen, wie dynamisch sich der technische Bereich weiterentwickelt“, betont Sorré. Wie entwickelt sich der Fahrzeugmarkt? Welche technischen Neuerungen können in den kommenden Jahren relevant werden? Und welche Innovationen können die Arbeit der Polizei verbessern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Abteilungsleiterin täglich.

Ein typischer Arbeitstag beginnt für Pamela Sorré mit dem Abarbeiten von E-Mails und einer großen Tasse Kaffee. Anschließend prüft sie Beschaffungsakte, stimmt sich mit ihrem Stellvertreter ab und führt Gespräche mit Bedarfsträgern, zu denen unter anderem Fachabteilungen der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit und die Landespolizeidirektionen gehören. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist der Kontakt zu Vertragspartnern, besonders in strategischen Fragen oder bei der Lösung von Herausforderungen wie Lieferschwierigkeiten. Dieses Problem geht auf die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine zurück. „Die Lage hat sich zwar verbessert, aber noch nicht ganz entspannt – das spüren wir vor allem im Bereich der Uniformerzeugung“, kommentiert Sorré die Herausforderungen.

Talent kennt kein Geschlecht

Sorré hat in ihrer Funktion bereits viele hochqualifizierte Frauen kennengelernt – sowohl in der Zusammenarbeit mit den Vertragspartnern als auch im Innenministerium. „Wenn junge Frauen Interesse an Technik haben, ist die wichtigste Voraussetzung bereits erfüllt“, betont sie. Entscheidend sei, der eigenen Intuition zu folgen. „Alles, was man mit Begeisterung macht, macht man gut. Talent für Technik hängt nicht vom Geschlecht ab, auch wenn uns das manchmal suggeriert wird“, unterstreicht die Abteilungsleiterin.

Einen Schritt in die richtige Richtung sieht Sorré in der Gründung des Referats „Frauenkarrieren“ im Innenministerium: „Ich hoffe, dass es gelingt, einen ähnlichen Anstieg an weiblichen Mitarbeiterinnen in technischen Bereichen zu erzielen, wie es auch bei der Polizei – einem ehemals ebenfalls männerdominierten Beruf – gelungen ist. Die Voraussetzungen dafür bestehen. Was es braucht, sind Frauen, die sich trauen.“

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