StartAdvertorial„Verstehen statt Urteilen“

„Verstehen statt Urteilen“

Als Informatikerin befasst sich Ursula Schoberleithner täglich mit Technik. Wenig technisch, dafür umso greifbarer, spricht sie im Interview über ihre Rolle als Leiterin des Teams „Retail Technology“ bei SPAR ICS und über Authentic Leadership.

Frau Schoberleithner, welche Aufgaben umfasst Ihre aktuelle Position? 

Ursula Schoberleithner: Mein Team „Retail Technology“ bei SPAR ICS behandelt technologische Themen, die im Filialen-Umfeld und im Real Estate-Umfeld auftreten. In meiner operativen Rolle bin ich zusätzlich Hauptansprechpartnerin für die Spar European Shoppingcenters (SES). Hier liegt unter anderem der Budgetplanungsprozess für IT-relevante Themen und Produktmanagement in meiner Verantwortung, dazu zählen zum Beispiel die Weiter- und Neuentwicklung von Software-Lösungen oder Netzwerk-Infrastrukturprojekte in Shopping Centern.

Was reizt Sie besonders an der Tätigkeit als Teamleiterin?

Die Arbeit mit anderen Menschen. Ich finde es spannend, laufend mit unterschiedlichen Charakteren zusammenzuarbeiten. Als Teamleiterin sehe ich es als meine Aufgabe, für meine Mitarbeitenden das bestmögliche Arbeitsumfeld zu schaffen, damit sie als Fachexpert:innen ihre Arbeit gut erledigen können. Wichtig ist, Raum für Weiterentwicklung und Eigenverantwortung zu schaffen.

Sie sind seit anderthalb Jahren in dieser Rolle tätig. Zuvor waren Sie selbst Teil des Teams, das Sie nun leiten. Wie war der Wechsel in diese neue Rolle für Sie?

Mein Team kannte mich als Kollegin und plötzlich war ich die Führungskraft – das war eine Herausforderung. Da ich davor keine Führungserfahrung hatte, war das sehr „out of my comfortzone“. Ich hatte auch Zweifel daran, ob ich die Richtige für die Rolle bin. Ein Gefühl, das viele Frauen kennen. Schließlich wurde mir klar, dass mir diese Position nicht ohne Grund angeboten wurde und dass ich es mir einfach selbst zutrauen muss. Auch meine Kolleg:innen und Mitarbeitenden haben mir den Schritt erleichtert, da sie mich sehr gut angenommen haben.

Aus der eigenen Komfortzone zu treten, erfordert Mut. Wie wichtig war Mut in Ihrer bisherigen Leadership-Journey?

Sehr wichtig. Einerseits erfordert es Mut, überhaupt Verantwortung zu übernehmen. Zudem muss man sich auch trauen, um Hilfe zu bitten, wenn man etwas allein nicht schafft oder die Erfahrung fehlt.

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Leadership Rolle?

Es kann herausfordernd sein, den richtigen Umgang mit jedem Teammitglied zu finden. Jeder Mensch ist unterschiedlich. Manche meiner Kolleg:innen sind Anfang 20, andere sind Mitte 50. Es ist klar, dass sie je nach Erfahrung und Lebenslage unterschiedliche Ansprüche an eine Führungskraft haben. Die Herausforderung ist, sich auf jede Person einzustellen und die Art der Führung anzupassen. Genug Konsequenz, aber genug Freiraum. Dabei ist es wichtig, situativ zu führen. Das gilt besonders für vielfältige Teams.

Ursula Schoberleithner im Wiener Shoppingcenter huma eleven. Das von Spar European Shoppingcenters betriebene Einkaufszentrum in Simmering ist eines der 30 Shopping-Center in Österreich, Norditalien, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Tschechien, die SPAR ICS mit IT-Lösungen unterstützt. | © Jonathan Weidenbruch

Wie wichtig ist Ihnen als Teamleiterin ein diverses Team?

Sehr! Ich habe jüngere und ältere Kolleg:innen, erfahrene und weniger erfahrene Mitarbeitende, sowie Männer und Frauen im Team. Der Vorteil von diversen Teams ist, dass es eine Vielfalt an unterschiedlichen Sichtweisen gibt. Das ist wichtig, wenn man vor schwierigen Problemstellungen steht, die kreative Ansätze erfordern. Besonders bei Innovations-Themen ist es nur von Vorteil, wenn man so viele Perspektiven wie möglich hat. Als Führungskraft muss man diese moderieren können, aber es braucht diese Vielfalt, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Braucht die IT mehr Frauen in Führungspositionen?

Zuerst brauchen wir grundsätzlich mehr Frauen in den MINT-Berufen. Da der Frauenanteil in diesen Bereichen sehr niedrig ist, gibt es derzeit auch nur wenige weibliche Führungskräfte. Und ja, mehr Führungskräfte wären toll. Ich glaube, dass diese Vielfalt eine Stärke für Unternehmen sein kann.

Was machen weibliche Führungskräfte anders?

Es mag klischeehaft klingen, aber ich denke, Frauen wird es eher erlaubt, empathisch zu sein. Gerade in technischen Bereichen ist es immer noch ein wenig verpönt, auf die emotionale Ebene zu gehen. Als Führungskraft ist aber genau das entscheidend, nämlich wirklich darauf zu achten: wie geht es der Mitarbeiter:in, was braucht sie?

Wie schlägt sich dies in Ihrem Führungsstil nieder? 

Mein Motto als Führungskraft ist: Verstehen statt Urteilen. Es geht darum, in allen Situationen zunächst das Warum zu erfragen und zu schauen, was hinter einem Problem steckt. Zum Beispiel: Warum kann etwas nicht umgesetzt werden oder warum gibt es Probleme in der Zusammenarbeit? Das ist Mitarbeiterführung für mich.

Welche Rolle spielt Female Empowerment in Ihrer Führungskultur?

Es ist mir wichtig, meine Mitarbeiterinnen zu fördern, etwa mit Training „on the job“. Ich habe eine Kollegin, die anstrebt, eine Führungsrolle zu übernehmen. Dafür haben wir viele Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsprogramme bei SPAR ICS und fördern Mitarbeiter:innen auch auf ihrem Karriereweg. Seit kurzem haben wir auch ein ICS internes Programm zu Steigerung der weiblichen Führungskräfte. Ich sehe es aber auch als meine Aufgabe als Führungskraft, Mitarbeiter:innen auf diesem Weg zu unterstützen. Oft werden Menschen in eine Führungsrolle gesteckt, ohne darauf vorbereitet zu sein, das möchte ich vermeiden.

Das erinnert an ein Mentor:innen-Verhältnis. Hatten Sie Mentor:innen auf Ihrem Weg?

Ich habe von meiner ehemaligen Führungskraft sehr viel über Führung gelernt. Er hat stets versucht, keinen Weg vorzugegeben, wie etwas gemacht gehört. Stattdessen hat er die Mitarbeitenden dabei unterstützt, einen Weg zu finden, der für uns passt. Quasi Hilfe zur Selbsthilfe, das war sehr wertvoll für mich.

Was wissen Sie heute über Leadership, das Sie gerne früher gewusst hätten?

Zwei Dinge: Erstens, wie wichtig Kommunikation ist – vor allem in der IT. Im Studium lernt man viel über Prozesse und Methoden, als Führungskraft ist das soziale Verständnis allerdings mindestens genauso wichtig. Die meisten Projekte scheitern zu 20 Prozent an fachlichen und zu 80 Prozent an persönlichen Themen. Das war eine wichtige Erkenntnis für mich. Und zweitens: Dass dein Team dich nur dann akzeptiert, wenn du authentisch bist. Es ist okay zu sagen: „Ich kann das nicht“ oder „Ich muss mir das zuerst anschauen“. Das ist hundertmal besser als etwas vorzuspielen. Authentisch zu sein ist eine der wichtigsten Eigenschaften als Führungskraft.

Wie motivieren Sie andere, ebenfalls Begeisterung für Ihre Branche zu entwickeln?

Ich vermittle gerne, dass IT und Retail beides sehr spannende Branchen sind. Die IT ist total schnelllebig und interessant. Retail hat den Reiz, dass man – gerade vor dem Hintergrund einer Pandemie – einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Bevölkerung leisten kann. Außerdem finde ich es wichtig, anderen die Angst zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen. Ich denke, wir Frauen müssen anfangen, uns mehr zuzutrauen. Wir sind gut ausgebildet und machen einen guten Job, da kann man ruhig selbstbewusst sein.


Über SPAR ICS:

SPAR ICS, mit Hauptsitz in Salzburg, ist die IT-Gesellschaft der SPAR-Österreich Gruppe und ist für alle IT-Belange der Unternehmensbereiche Lebensmittelhandel (SPAR), Sportfachhandel (Hervis) und Shopping-Center (SES) in acht Ländern verantwortlich. Das Team „Retail Technology“ innerhalb der SPAR ICS ist für die technologische Weiterentwicklung in den Filialen zuständig. So arbeitet Ursula Schoberleithners Team etwa am „Arbeitsplatz der Zukunft“ für Filialmitarbeitende.

SPAR ICS hat vor Kurzem eine Initiative gestartet, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Derzeit sind rund 22 Prozent der Mitarbeitenden weiblich, in Führungspositionen ist der Frauenanteil noch geringer. „Das Management hat den Bedarf an diversen Führungsteams erkannt“, erklärt Ursula Schoberleithner von SPAR ICS. Der Fokus liegt unter anderem derzeit auf der Identifikation potenzieller Karriereblocker, Wahrnehmung von Karrierechancen für Frauen und das Finden von Verbesserungspotentialen. Diese Initiativen zielen unter anderem auf eine Sensibilisierung von Führungskräften und die Vernetzung von Frauen innerhalb des Unternehmens ab.

Mehr Informationen:
https://www.spar.at
https://www.spar-ics.com/de
https://www.ses-european.com

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