StartThemenStimmungsbarometer"Ich fühlte mich als Mutter oft alleine"

„Ich fühlte mich als Mutter oft alleine“

Anlässlich des bevorstehenden Muttertags hat sich SHEconomy mit der digitalen Plattform Balance Up zusammengeschlossen, um nach der aktuellen Stimmung von Müttern zu fragen. Den Anfang macht Marie Meyer-Marktl. Sie ist Coach für mehr „fulfilment at work“ und lebt in Wien. 

Wie haben Sie das vergangene Jahr überlebt? Wie ist die Stimmung auf einer Skala von 1-10, wenn 10 das Höchste ist?

Überlebt habe ich durch die starke Unterstützung von meinem Mann. Er nahm so viele unterschiedliche Unterstützer-Rollen ein und half mir dadurch meine Tiefs zu überkommen. Ich möchte dem vergangenen Jahr in Summe eine 7 geben, denn ich konnte meiner Selbstständigkeit stärker nachgehen als gedacht. Absolutes Highlight war natürlich die Geburt meiner zweiten Tochter Emma.

Wie oft haben sie Sich überlastet gefühlt?

Ich fühlte mich als Mutter oft alleine, da halfen auch die vielen Online-Angebote nicht. Emma kam im April 2020 da zur Welt – mitten im ersten Lock Down. Die fehlende familiäre Unterstützung durch die Einschränkungen von Corona frustrierten mich sehr. Auch den Austausch mit anderen Eltern sowie diverse Aktivitäten wie Babyschwimmen oder das Biolino fehlten mir.

Hatte das vergangene Jahr auch positive Seiten? 

Mein Mann und ich waren dauerhaft im Home Office. So konnten wir jeden Tag gemeinsam Mittagessen – es war ein Luxus!

Gibt es langfristige berufliche Veränderungen durch die Pandemie? Wenn ja, welche?

Durchs Home Office sind viele Menschen ins Überlegen gekommen, ob ihre Arbeit ihnen Freude bereitet. Viele haben festgestellt, dass sie Montagmorgen nicht mit einem Strahlen aufwachen, wenn sie an die Arbeit denken. Die Pandemie hat gezeigt, dass Business und Karriere Coaches mehr als je zuvor gebraucht werden um Menschen in ein erfülltes & erfolgreiches Arbeitsleben zu begleiten.

Was würden sie sich wünschen, damit es für Mütter selbstverständlicher ist Karriere zu machen?

Ich wünsche mir mehr Akzeptanz und Verständnis für Eltern, die es anders machen als es die Norm ist. Das gilt sowohl für Vollzeit-Papas als auch für Frauen, die bald nach der Geburt wieder ins Arbeitsleben einsteigen. Alle Formen des Arbeitens sind erlaubt, solange es der Familie dabei gut geht.

Balance Up macht derzeit mit der Kampagne #kennich auf die aktuell verstärkte Doppelverantwortung von Frauen aufmerksam. Berufstätige Mütter sind dazu aufgerufen, Sätze auf Instagram zu posten, mit denen sie schon öfter konfrontiert wurden: „Wie soll das gehen, Kinder & Unternehmen?“ „Wo sind die Kinder, wenn du arbeiten gehst?“ Unter dem Hashtag #kennich sollen diese Sätze das Bewusstsein schärfen, mit welchen Klischees berufstätige Mütter tagtäglich zu kämpfen haben.

Fotomaterial© Andrea Zehetner

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