Fischfilet ohne Fisch? Was sich verrückt anhört, ist mittlerweile Wirklichkeit. Denn mit seinem neuesten Fisch-Ersatzprodukt hat Revo Foods die Möglichkeit auf veganen Fischgenuss revolutioniert. Das wiener Startup stellt Lachsfilets im 3D-Drucker her und bietet so die weltweit erste vegane Fischfilet Alternative.
Man kennt es bereits in Form von Würstchen, Hühnerfilets oder Steaks – pflanzliche Alternativen aus Weizen- oder Sojaproteinen. Mittlerweile sind die Produkte von Veganz, Beyond Meat oder Vega Vita bereits fester Bestandteil von vielen Einkaufslisten, denn die Produkte schmecken ihrem fleischigen Vorbild zum Verwechseln ähnlich. Die Produktion von pflanzlichen Fischfilets war technisch bis vor kurzem noch nicht möglich. Doch das wiener Startup Revo Foods hat das Unmögliche möglich gemacht und das mit modernster Technologie. Insgesamt elf Zutaten – darunter Erbsenproteine, Algenextrakt und pflanzliche Öle – werden mit Wasser zusammengemischt und mithilfe eines Bio-3D-Druckers in Filetform gebracht. Schmecken und aussehen tut das ganze wie ein Lachsfilet. Der Unterschied zum Original ist mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen.
Generation 2.0
Das pflanzliche Lachsfilet von Revo Foods kann der zweiten Generation veganer oder vegetarischer Alternativprodukte zugerechnet werden. Während sich die erste Generation noch vermehrt mit Fleischersatz Produkten für Bratwürsten oder Schweinemedaillons beschäftigte, bringt die zweite Generation das Geschmackserlebnis auf ein neues Level. Mit Hilfe von neuester Technologie soll nicht nur das äußere Erscheinungsbild optimiert werden, sondern auch das Geschmacks- und Textur Gefühl im Mund.
Die Zukunft der Fischalternativen
Das Kern-Team von Revo Foods stellt sich aus den drei Gründerinnen Manuel Lachmayr, Theresa Rothenbücker und Robin Simsa und zusammen. Robins Simsa und Theresa Rothenbücker – beides promovierte Biotechnologen – sind absolute Nahrungsexperten, wenn es um Alternativprodukte geht. Manuel Lachmayr ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für 3D-Druck und bringt hinsichtlich der Produktion seine Expertise ins Spiel.
Mit der Gründung des Techfood-Starups verfolgten die Wiener:innen das Ziel, mit dem Angebot von Fischalternativen die Überfischung der Weltmeere entgegenzutreten. Mehr als 35 Prozent der Fischarten galten im Jahr 2017 als überlastet. Hinzu kommen noch gesundheitliche Auswirkungen, die beim Genuss von Fisch entstehen. Denn sowohl im Meer als auch in Aquafarmen kann das Fleisch der Fische mit Schwermetallen, Chemikalien, Medikamenten und Würmern belastet sein. Besonders für Schwangere oder Kinder kann daher der Konsum von Fisch mit Nebenwirkungen einhergehen. Weiters gehört der Fischfang und die Fischzucht zu den umweltfreundlichsten Nahrungsquellen der Welt. Für Robin Simsa vom Gründerteam ist klar: „Entweder die Leute essen weniger Fisch, weil es diese Alternativen gibt. Oder sie essen weniger Fisch, weil es bald keinen Fisch mehr gibt, weil wir alles so stark überfischen, was es im Meer gibt“.
Das Startup macht beim Lachsfilet aber keinesfalls halt. Revo Foods möchte seine Produktpalette erweitern und eine ganze Reihe von Fischersatzprodukten wie Aufstriche oder Sashimi Lachs anbieten. Zurzeit exportiert das Startup in 16 europäische Länder und hat erst kürzlich eine Förderung in Höhe von 2,2 Millionen non der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft erhalten. So möchte Revo Foods zum Beyond Meat der Fischalternativen werden.