Seit 2015 gibt es sie: Die herCAREER. Gestartet hat das Event als Projekt der messe.rocks GmbH, die vor acht Jahren von Natascha Hoffner gegründet wurde. „Nach dem zweiten Kind war damals für mich klar, dass ich nicht weniger arbeiten möchte, zurück in die alte Rolle war aber auch keine Option“, erzählt Hoffner über die Anfänge der Karrieremesse. „Schon immer hatte ich einen großen Drang nach Unabhängigkeit. Über eine Festanstellung hatte ich gar nicht nachgedacht, denn ich war überzeugt davon, ausreichend gut für die Gründung einer eigenen Messegesellschaft – nach all den Jahren der Mitarbeit bei einer solchen – vorbereitet zu sein. Ich war mir sicher, wenn ich das mache, was ich kann und liebe, kann es nur gut werden”, so die herCAREER Initiatorin.
Wer sich unter der herCAREER bloß eine Messe vorstellt, liegt aber falsch. Ganzjähriger Content in Form von Podcasts und Interviews, eine Job-Matching-Plattform, die herCAREER Academy sowie das erste Buch „Frauen des Jahres 2023“, das heuer zeitgleich zur Expo erscheint, gehören zum Konzept.
Über 6.000 Teilnehmer:innen werden dieses Jahr erwartet. Mehr als 450 Role Models sind vor Ort, um ihre Expertise zu unterschiedlichen Themen einzubringen – viele von ihnen stehen für einen Austausch zur Verfügung. Die Themenbereiche sind vielfältig: Unter anderem geht es um Finanzen, Politik, Gendermedizin und Technologien wie Machine Learning und KI. Auch sheconomy Chefredakteurin Michaela Ernst wird am 13. Oktober anwesend sein: Sie spricht beim Expert-Meetup von 15:15 bis 16:00 zum Thema „Setting Goals That Matter: The Path to Success”.
Arbeitsmarkt-Trends: „Frauen sind in technologischen Bereichen so gefragt wie noch nie“
Die herCAREER Expo stellt auch für Unternehmen einen wichtige Möglichkeit dar, um sich mit weiblichen Talenten zu vernetzen. „Der Fachkräftemangel ist in vollem Gange. Wer Talente finden möchte, muss eine glaubwürdige Employer Brand aufbauen und einen Purpose finden. Auch Diversity und Inklusion werden nicht mehr wegzudenken sein. Darauf muss sich die Kommunikation künftig ausrichten“, so Natascha Hoffner.
Ein Thema, das die herCAREER Gründerin neben dem breit diskutierten Fachkräftemangel beschäftigt, ist Carearbeit: „Unbezahlte Carearbeit wird immer noch zum Großteil von Frauen geleistet. Eine wichtige Frage dabei ist, wie wir ein Umfeld in Unternehmen schaffen, gegebenenfalls auch mit Unterstützung durch die Politik, in dem es für unterschiedliche Lebensphasen unterschiedliche Modelle gibt, die mehr oder weniger Flexibilität bieten“, so der Lösungsappell von Hoffner.
Als weiteren Trend am Arbeitsmarkt sieht die Unternehmerin die Zunahme an Automatisierung und die Möglichkeiten, die sich dadurch für Frauen ergeben: „Sich mit Technologien auch in höherem Alter auseinanderzusetzen ist wichtig, denn auf diese Kompetenzen legen Arbeitgebende immer mehr Wert. Übrigens ist das eine Chance für Frauen, denn sie sind in technologischen Bereichen heute so gefragt wie nie.“
„Ohne Netzwerk geht es nicht“
Die Wichtigkeit von Netzwerken kennt Natascha Hoffner als Gründerin sehr gut: „Unternehmertum ist ein stetiges Auf und Ab. Ich habe viele Tränen vergossen, aber noch viel mehr tolle Erfolge mit Kund:innen, Unterstützer:innen, Partner:innen und Kolleg:innen feiern dürfen und weiß: Ohne Netzwerk geht es nicht“, zieht sie über ihre eigene Reise als Unternehmerin Resümee.
Die Zukunftspläne der herCAREER bleiben auch weiterhin ambitioniert: „Unsere eigene Transformation ist noch nicht abgeschlossen. Wir werden mit vielen Akteurinnen gemeinsam daran arbeiten, dass herCAREER die erste Anlaufstelle für die Karriere von Frauen in ganz Europa wird“, so Hoffner.