StartInnovation"Österreichs Unternehmen brauchen weniger Besonnenheit und mehr Produktivität"

„Österreichs Unternehmen brauchen weniger Besonnenheit und mehr Produktivität“

KI bringt disruptive Veränderungen in Wirtschaft und Arbeitswelt, doch bei der Nutzung zeigen sich Österreichs Unternehmen noch eher zurückhaltend. Das zeigt eine neue Studie des IT-Dienstleisters Tietoevry Austria gemeinsam mit den Partnern Microsoft Österreich und SAP Österreich.

Für die Umfrage zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz hat der Marktforscher TQS Research & Consulting vor kurzem 100 österreichische Entscheider:innen in großen Unternehmen mit mehr als 250 bzw. mehr als 500 Mitarbeitenden interviewt. Präsentiert wurden die Ergebnisse im Rahmen einer Pressekonferenz im Tietoevry Austria Office, das sich im 40. Stock des Wiener Millenium Towers befindet.

Zwei Drittel der heimischen Führungskräfte sehen kaum Umbruch durch KI

Die Befragung ergab, dass 15 Prozent der Führungskräfte KI bereits als strategisches Managementthema etabliert haben, ein Fünftel hat schon KI-Anwendungen eingeführt. Etwa die Hälfte nannte rechtliche Bedenken, u.a. in Bezug auf den Schutz von Firmendaten, als größte Hürde. Das überraschendste Ergebnis der Studie: Rund zwei Drittel (64 %) sehen durch KI-Entwicklungen nur geringe oder gar keine Änderungen ihres Geschäftsmodells auf sich zukommen.

„Wirtschaft und Gesellschaft erleben gerade einen disruptiven Wandel durch generative Künstliche Intelligenz, mit zahlreichen, noch kaum absehbaren künftigen Möglichkeiten. Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass der Großteil der österreichischen Unternehmen erst am Beginn der KI-Reise steht“, kommentiert Robert Kaup, Managing Director von Tietoevry Austria, und führt aus: „Die große Lücke in der strategischen Führung in Bezug auf KI spiegelt sich auch in einem geringen Implementierungsgrad von KI-Tools wider. Vielerorts herrscht noch Unklarheit über konkrete Mehrwerte von KI und auch der Einfluss auf Geschäftsmodelle wird überwiegend nicht gesehen.“ Auch Christina Wilfinger, Geschäftsführerin bei SAP Österreich, spricht von einem besorgniserregenden Ergebnis, besonders auf Entscheidungsträgerebene gebe es großen Aufholbedarf.

Datenschutzbedenken als größte Hürde

Als eine der größten Hürden bei der Einführung von KI-Anwendungen sehen Österreichs Führungskräfte rechtliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes (48 %). Durch die weitverbreitete Nutzung von öffentlich zugänglichen KI-Tools wie ChatGPT steigt zwar das Verständnis für KI, allerdings ergeben sich auch Sicherheitsrisiken, wenn Unternehmensinformationen eingegeben werden. „Das führt zu einem hohen Bedarf an sicheren Business-KI-Lösungen zum Schutz sensibler Firmen- und Kundendaten. Nur wenn Daten im eigenen Autoritätsbereich des Unternehmens verbleiben, können die KI Potenziale voll ausgeschöpft werden. Nutzer:innen in Unternehmen profitieren dabei von KI-Lösungen, ohne dass vertrauliche Firmendaten nach außen gelangen“, so Robert Kaup.

Die Umfrageergebnisse bieten zudem einen Ausblick, wohin der Trend in den nächsten Monaten und Jahren gehen wird: Rund ein Viertel der Unternehmen (24 %) plant, in den nächsten drei bis zwölf Monaten erste KI-Projekte umzusetzen. Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte (57 %) hat jedoch noch keine Pläne, ein KI-Projekt zu initiieren. Ihnen droht, große Potenziale – etwa in der Effizienzsteigerung, der Automatisierung von Prozessen oder der Verbesserung des Kundenservice – zu verpassen, welche die Befragten als größte Mehrwerte der KI-Nutzung einschätzten.

Fokus auf kreative Tätigkeiten steigert Mitarbeiterzufriedenheit

Die verbreiteten Bedenken, KI würde Mitarbeiter:innen ersetzen, entkräften die Expert:innen. „Mitarbeiter:innen werden nicht durch KI ersetzt, sondern durch Mitarbeiter:innen, die KI-Tools beherrschen“, so Hermann Erlach. Die Awareness und ein sicheres Umfeld zu schaffen, sei Aufgabe der Eintscheider:innen. Durch die Automatisierung von repetitiven Tätigkeiten und den dadurch ermöglichten Fokus auf kreative Arbeiten werde die Mitarbeiterzufriedenheit sogar ansteigen.

Weitere Vorteile bietet KI in Sachen Accessibility, etwa um Sprachbarrieren abzubauen oder um den Bedürfnissen neurodivergenter Mitaerbeiter:innen gerecht zu werden. Durch die fachliche Unterstützung mittels KI werden außerdem die sogenannten „Soft Skills“ immer relevanter. So ist etwa spezifisches Vorwissen oder eine technische Ausbildung nicht mehr unbedingt Voraussetzung für eine Führungsposition in der Tech-Branche.

Österreichs Unternehmen müssen mutig voranschreiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben

Tietoevry, Microsoft und SAP sind sich einig: Langfristigen Erfolg werden jene Unternehmen erzielen, die das immense Potenzial von KI rasch zu nutzen verstehen. „Mit einem Fokus auf datengetriebene Innovationen und nachhaltiges Wachstum können Unternehmen in Österreich KI als Schlüssel für ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren Erfolg nutzen. Mutig voranschreiten, um die Vorteile dieser Innovationen zu nutzen und die Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern, ist dabei von zentraler Bedeutung“, betont Hermann Erlach.

Weitere Infos und den kostenlosen Download der Umfrage finden Sie hier: https://www.tietoevry.com/at/services/iot-data-analytics/

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