Da eben nicht nur Computer von Viren befallen werden, bleiben wir seit mehr als drei Wochen zu Hause. Erste Auflockerungen sind zwar in Sicht, trotzdem müssen wir noch ein wenig länger die Balance zwischen Innen und Außen halten, um nicht die Nerven zu verlieren. Netzwerken möchten wir jedoch weiterhin. Deshalb die Frage: Wie kann die Pflege des Netzwerks trotz »physical distancing« gelingen?
Wenn sich Wochentage sich nicht mehr von Wochenenden unterscheiden lassen, dann heiße ich Sie recht herzlich willkommen an diesem wunderschönen »Montwoch«. Nur dürfen wir uns von dieser gefühlten Zeitfusion nicht trüben lassen, die Pflege des Netzwerks ist auch jetzt genauso wichtig wie eh und je. Wie das gemacht werden kann und was dabei zu beachten ist, haben wir von einigen unserer Netzwerkpartnerinnen erfragen dürfen.
Von Unsicherheit zu Möglichkeit
Desirée Jonek vom Frauennetzwerk WoMentor weiß sich in der virtuellen Welt zu bewegen. Mit »Changing Perspektives« hat sie gemeinsam mit V-Suite die erste virtuelle Konferenz ins Leben gerufen. »Vorteile dabei sind, dass es gerade mit Hilfe von Social Media sehr einfach ist, eine breite und internationale Zielgruppe zu erreichen.« Warum das Ganze? Sie wollen damit die »derzeitig ungewisse Situation als Chance betrachten und eine Möglichkeit zum interaktiven Austausch über derzeit relevante Themen bieten«, so die Pionierin.
Im Rahmen der Konferenz werden am 7. April Themen wie persönliche Finanzen & Investments, Karriere im Home Office, Digitales Networking, Solidarität durch neue digitale Möglichkeiten, Chancen für UnternehmerInnen sowie auch Techniken für Meditation, Stressabbau und digitales Coaching & Mentoring bearbeitet.
»Gefahr von Rückschritten bei Frauenthemen«
Doris Mayr von den Business and Professional Women macht auf einen sehr wichtigen Punkt aufmerksam, indem sie den Frauen nahelegt, jetzt nicht zur Gänze auf das Netzwerken sowie das Vertreten der netzwerkinternen Themen zu vergessen. Natürlich muss durch momentane Umstände an allen Ecken etwas eingespart werden, trotzdem is es eine spannende Zeit für die Frauenpolitik. Auch wenn durch Covid-19 Frauenthemen auf der Agenda etwas nach unten gerutscht sind, ist die Gefahr Rückschritte in Frauenthemen zu machen nach wie vor groß. Sie rät deshalb, die Zeit für »Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung« zu nutzen, um auch die Mitglieder sowie lokale Online Shops der Mitglieder zu unterstützen. Genauso nutzen BPW die Zeit auch um Angebote und Schwerpunkte zu überdenken.
»Lokal ist global« – Nadina Gradascevic (Women in Leadership)
Auch Women in Leadership Gründerin Nadina Gradascevic betont ganz bewusst ihren Fokus auf das Netzwerken in dieser Krisenzeit. »Andere Menschen unterstützen und ermutigen« muss nun im Vordergrund stehen. Plattformen wie Skype, Viber, Zoom, WhatsApp, Hangouts, Teams, Facebook, LinkedIn, Instagram und vieles mehr helfen ihr dabei. »Wir brauchen viel (Leadership-)Kraft und innere Stabilität und unsere Umgebung kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Ich habe aber auch gesehen, wie wichtig es im Leben ist eine unterstützende, fördernde und vertrauensvolle Community zu haben.« Sie rät sich auf die Stärkung, Verbesserung und Weiterentwicklung zu konzentrieren. Auch das effiziente Erlernen der neuen Online-Tools schätzt die Unternehmensberaterin als essentiell ein, um diese auch in Zukunft als funktionierenden Rahmenbedingungen nutzen zu können.
Sie wünscht unseren Leserinnen und Lesern viel Gesundheit, Selbstreflexion, eine positive Lebenseinstellung, viel Vertrauen, Motivation die eigenen Talente zu stärken und andere Menschen zu unterstützen. Genauso aber auch Zeit, jeden Tag etwas Neues zu erleben, im Kontakt mit Ihrem Mitgliedern zu bleiben und die lokale Wirtschaft zu stärken, während auf das globale Denken aber nicht vergessen werden darf. Wir wünschen viel Gesundheit und nicht vergessen: Vernetzen, vernetzen, vernetzen!