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Netzwerk der Woche: UNIQA Frauennetzwerk

Diese Woche stellen wir das UNIQA Frauennetzwerk vor. Mit dem Kernteam haben wir unter anderem über den Austausch mit der Community und über die Organisation ihres Netzwerks gesprochen.

SHEconomy – die neuen Seiten der Wirtschaft – versteht sich als Plattform der Frauen-Netzwerke in Deutschland und in Österreich. Jede Woche stellen wir eines der zahlreichen Netzwerke aus den verschiedensten Segmenten der Wirtschaft vor.

Diese Woche haben wir mit dem Kernteam des UNIQA Frauennetzwerks über den Austausch in der Community und die Organisation ihres Netzwerks gesprochen.

Was ist der „gemeinsame Nenner“ der Frauen, die sich in Ihrem Netzwerk zusammengefunden haben?

Das UNIQA Frauennetzwerk ist eine Plattform für Mitarbeitende bei UNIQA – egal ob Führungskraft oder nicht, Vollzeit oder Teilzeit. Das Ziel ist es, eine Gemeinschaft aufzubauen und den Erfahrungsaustausch zu fördern, um Mitarbeitende in ihrem Beruf und auf ihrem Karriereweg, aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und das Empowerment zu stärken. Hierbei legen wir großen Wert auf Diversität.

Wann wurde Ihr Netzwerk ins Leben gerufen – und wie viele Frauen haben sich in dem Netzwerk organisiert?

Wir starteten offiziell im November 2020. Im Kern sind wir zehn Frauen und das Netzwerk ist seit 2020 auf mittlerweile ca. 200 Kolleg:innen gewachsen. Wir verstehen uns zwar als Frauennetzwerk, wollen aber niemanden ausschließen, jede:r kann sich bei uns einbringen. 

Wie läuft der Austausch innerhalb Ihrer Community ab? Wie oft treffen Sie sich?

Wir bieten ca. alle vier Wochen ein Netzwerkcafé in der Zentrale in Wien an, zu dem jede:r herzlich eingeladen ist. Pro Quartal organisieren wir meist noch eine größere Veranstaltung. Zuletzt haben wir anlässlich des Weltfrauentages eine Podiumsdiskussion zum Thema “Gleichstellung auf dem Prüfstand” ausgerichtet, zu der neben unserem Vorstandsvorsitzenden Andreas Brandstetter auch prominente Gäste wie z.B. Alexandra Meissnitzer, eingeladen waren.

Dieses Jahr laufen wir zum zweiten Mal als UNIQA Team beim Frauenlauf mit. Weiters veranstalten wir für einen kleinen Kreis von Personen aus dem Frauennetzwerk vierteljährlich ein Frühstück mit einem Mitglied des Vorstands, das interessante Einblicke in den Arbeitsalltag und in aktuelle Herausforderungen gibt. Begonnen haben wir im September 2023 mit Sabine Pfeffer, Mitglied des Vorstands, Kunde & Markt Bank Österreich. Wir versuchen also, uns auf vielfältige Weise und mit unterschiedlichen Formaten auszutauschen.

Wie informieren Sie sich gegenseitig?

Wir kommunizieren viel über eine MS Teams Gruppe, tauschen hier interessante Artikel aus oder informieren uns gegenseitig über bevorstehende Veranstaltungen. Und natürlich spielt der persönliche Austausch, z.B. bei unseren regelmäßigen Netzwerkcafés, eine große Rolle.

Wie generieren Sie weitere Frauen für Ihr Netzwerk?

Den größten Zustrom erfahren wir nach größeren Veranstaltungen: Im Jahr 2023 hat UNIQA ein zweitägiges hybrides Festival veranstaltet, das österreichweit übertragen wurde. Zwei Kolleginnen aus dem Kernteam (Heidi und Ulrike) haben im Rahmen des Festivals an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. Im Februar dieses Jahres haben Ines und Julia aus dem Kernteam im Rahmen der Townhall, unsere vierteljährliche Informationsveranstaltung des Vorstands für die Mitarbeitenden, das Frauennetzwerk präsentiert. Im Anschluss an all diese Veranstaltungen haben sich viele neue Kolleginnen angemeldet.

Wie organisieren Sie die Arbeit im Netzwerk?

Das Kernteam des UNIQA Frauennetzwerks besteht aus zehn Frauen, die strategische und organisatorische Aufgaben übernehmen. Bei der Organisation der regelmäßigen Veranstaltungen mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten greifen wir aber auch gerne auf die Hilfe von Mitgliedern zurück.

Was uns sonst noch interessiert….

  • Netzwerk oder auch Interessen-Vertretung – wie treten Sie nach außen auf?

Für uns sind beide Komponenten wichtig. Wir stärken das Netzwerk, indem wir einen regelmäßigen Austausch anbieten, agieren aber natürlich auch als Interessensvertretung und bringen Themen in die Umsetzung bei UNIQA. So haben wir z.B. gemeinsam mit dem Bereich People ein Mentoring Programm etabliert.

  • Wie steht es um den „Nachwuchs“ – schwer zu motivieren oder begeistert von der Idee eines Netzwerkes?

Als wir das Netzwerk gegründet haben, erhielten wir nur positives Feedback. Wir sind sehr begeistert, wie viele Kolleg:innen mitarbeiten und sich einbringen wollen. Wir arbeiten alle „ehrenamtlich“ und neben unseren operativen Aufgaben an den Themen. Das muss man natürlich gut timen und nicht jede:r ist immer gleich gut verfügbar.

  • Gemeinsam sind wir stark – was treibt Sie an? 

Das Wissen, dass es wichtig ist, ein Netzwerk innerhalb eines so großen Unternehmens zu haben, das den Fokus auf die Mitarbeitenden legt und Themen von der Basis aus vorantreibt und auch Veränderungen herbeiführt.

  • Auf den Punkt gebracht – welche drei Eigenschaften zeichnen Ihr Netzwerk aus?

Engagement, Leidenschaft und Umsetzungswille – getreu unserem Motto: gemeinsam besser wachsen.

Und Ihre Meinung zu/Fragen….

  • Welches Klischee rund um Frauen im Wirtschaftsleben können Sie nicht mehr hören?

„Führung in Teilzeit ist nicht möglich.“

„Es gab keine passende Bewerberin für die Stelle.“

„Die Frauen wollen ja keine Führungspositionen haben.“

  • Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?

Die Aufnahme der Themen in eine Policy, solange diese noch nicht gesetzlich geregelt sind.

  • Haben Sie das Gefühl, dass sich Frauen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen, um gleiche Positionen wie Männer zu bekommen?

Nein, unserer Erfahrung nach werden Frauen für gewisse Positionen einfach nicht berücksichtigt, aus den unterschiedlichsten Gründen. Hier wollen wir durch transparente Recruiting-Richtlinien gegensteuern.

  • Wichtiger denn je – oder auf Dauer verzichtbar: Wie bewerten Sie die Rolle von Frauen-Netzwerken in der Zukunft?

Wir denken, dass auch in Zukunft ein Netzwerk wichtig sein wird. Jede:r hat ja ein privates Netzwerk und so erachten wir auch ein gewisses berufliches Netzwerk als sehr wertvoll und unterstützend.

  • Last but not least – ein Wort zu Quote

Eine Quote kann dazu beitragen, die Geschlechtervielfalt in verschiedenen Bereichen sicherzustellen. Sie muss allerdings von anderen Maßnahmen begleitet werden, die darauf abzielen, die Strukturen und Kulturen in Organisationen und Gesellschaften zu verändern: So z.B. Programme zur Förderung von Frauen in Führungspositionen oder auch flexible Arbeitsbedingungen, die es Frauen ermöglichen, Familie und Karriere zu vereinbaren.


Zu den interviewten Personen

  • Heidi Dollinger: Mitarbeiterin Group Controlling – Finance, 4,5 Jahre bei UNIQA tätig, 2 Kinder (6 und 8)
  • Astrid Napetschnig: Leiterin Learning & Wellbeing, 23 Jahre bei UNIQA tätig
  • Ulrike Kienast-Salmhofer: Beauftragte für Diversität & Inklusion, 30 Jahre bei UNIQA tätig, 1 Kind (21)
  • Julia Nöhrer: Mitarbeiterin Produktmanagement & ESG Retail AT, 7 Jahre bei UNIQA tätig, 1 Kind (2)
  • Ines Hartmann: Product Ownerin Customer Decision Hub, 6 Jahre bei UNIQA tätig
  • Susanne Renkin: Beauftragte für Diversität & Inklusion, 28 Jahre bei UNIQA tätig, 3 Söhne (19, 23 und 24)
  • Michaela Schlöglmann: Mitarbeiterin Vertriebstechnologie (Bancassurance Austria), 4,5 Jahre bei UNIQA tätig

Nicht am Foto:

  • Süreyya Ates-Genc: Leiterin Investment Accounting, 6 Jahre bei UNIQA tätig, 2 Kinder (10 und 15)
  • Lisa Strasser: Head of Data Analytics International, 8 Jahre bei UNIQA tätig
  • Kristina Kosnar: Content & Communications Managerin, Group Brand & Communication, 3 Jahre bei UNIQA tätig
FotomaterialElisabeth Kessler

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