Mit 26 Jahren trat sie als Teilzeit-CSR-Managerin in das Unternehmen ein, inspiriert von einem Vortrag über verantwortungsvolles Wirtschaften und ganzheitliche Ansätze, den Albert Schmidbauer, Gründer, CEO und Eigentümer von Biogena, hielt. Bereits 1,5 Jahre später übernahm Julia Hoffmann als Quereinsteigerin die Geschäftsführung der Biogena Stores – ein Schritt, der ihre Karriere entscheidend geprägt hat.
Im Interview spricht sie darüber, wie Mentorship durch Albert Schmidbauer ihr Vertrauen in die eigene Fähigkeit gestärkt hat, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn sie nicht in jedem Fachgebiet Expertin ist. Sie erzählt, wie die Werte Mut und Leistung bei Biogena nicht nur in der Unternehmensstrategie, sondern auch in der Förderung der Mitarbeitenden verankert sind.
Ein weiterer zentraler Aspekt ihres Werdegangs ist die von Biogena gelebte Work-Life-Integration. Flexibilität bei Arbeitszeiten und -orten, die Einbindung von Familie und die Möglichkeit, Kinder mit ins Büro zu bringen, prägen die Unternehmenskultur und haben auch ihren Führungsstil nachhaltig beeinflusst.
Sie verrät unter anderem, wie sie als Generalistin zwischen strategischem Denken und operativer Gestaltung agiert, was sie über den Umgang mit Perfektionismus gelernt hat und warum Gesundheit und Wohlbefinden für sie die zentralen Treiber ihrer Arbeit sind.
Sie haben bei Biogena einen beeindruckenden Werdegang hingelegt. Was war für Sie der größte Boost in Ihrer Karriere?
Der größte Boost war definitiv die Möglichkeit, bereits mit 27 Jahren die Rolle der Geschäftsführerin der Biogena Stores zu übernehmen. Das war eine enorme Verantwortung, vor allem als Quereinsteigerin. Anfangs war ich davon überzeugt, dass ich in jedem Bereich Expertin sein müsste, um erfolgreich zu sein. Doch durch Gespräche mit meinem Mentor Albert Schmidbauer und den Erfahrungen aus der Praxis habe ich gelernt, dass das nicht der Fall ist. Es geht darum, Fragen zu stellen, andere Perspektiven einzubringen und mit einem starken Team zusammenzuarbeiten. Das hat mir nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr geholfen.
Was hat besonders dazu beigetragen, sich in dieser Position zu entwickeln?
Die Zusammenarbeit mit unserem Wissenschaftsteam war für mich ein großer Lernprozess. Als Nicht-Wissenschaftlerin konnte ich dort mit meiner Kundensicht neue Impulse geben. Indem ich zum Beispiel hinterfragt habe, warum bestimmte Wirkstoffkombinationen gewählt werden und wie wir diese synergistisch nutzen können, konnte ich die Kommunikation auf den Mehrwert für die Kunden ausrichten. Diese Perspektive hat das Team bereichert, da sie ihre Expertise auf eine verständlichere Ebene bringen mussten. Es hat mir gezeigt, dass ich nicht alles wissen muss, sondern durch strategisches Denken und operative Flexibilität meinen Beitrag leisten kann.
Sie sprechen oft von Mentorship. Welche Rolle hat Albert Schmidbauer in Ihrer Laufbahn gespielt?
Eine ganz entscheidende. Albert Schmidbauer hat mich von Anfang an gefördert und mir die Chance gegeben, mich in verschiedenen Bereichen zu beweisen. Sein Mentorship hat mir geholfen, mein Selbstbewusstsein zu stärken und den Perfektionismus abzulegen, der mich oft blockiert hat. Ich habe gelernt, dass Führung nicht bedeutet, alles selbst zu können, sondern ein Team aus Experten zu leiten und ihnen Raum zu geben, ihre Stärken einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.
Bei Biogena setzen Sie auf Work-Life-Integration statt auf Work-Life-Balance. Warum?
Wir möchten, dass berufliche und private Lebensbereiche möglichst harmonisch miteinander verschmelzen können. Das bedeutet nicht, dass man ständig erreichbar sein muss, sondern dass wir durch flexible Arbeitszeiten und -orte sowie spezielle Rückzugsräume eine Umgebung schaffen, die die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden unterstützt und zur Potenzialentfaltung anregt. Eltern können beispielsweise ihre Kinder mitbringen – das schafft eine positive, familienfreundliche Atmosphäre und fördert das Wohlbefinden.
Welche Herausforderungen gab es für Sie als junge Führungskraft?
Eine große Herausforderung war sicherlich die Führung von älteren, erfahreneren Mitarbeitenden. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl und Respekt. Außerdem musste ich lernen, dass ich als Führungskraft nicht immer tief ins Detail gehen muss und mir alles zuerst selbst erarbeiten muss, sondern durch klare Struktur wie Kommunikation und Zielorientierung führen kann. Dieser Generalistenansatz erlaubt es mir, flexibel zu bleiben und mich schnell in unterschiedliche Themen einzubringen.
Was bedeutet für Sie persönlich Impact in Ihrer Arbeit, und wie setzen Sie diesen gezielt ein, um Gesundheit, Wohlbefinden und Entwicklung zu fördern?
Gesundheit und Wohlbefinden auf möglichst vielen Ebenen ganzheitlich zu fördern, ist mein großes Anliegen. Dabei ist es mir wichtig, strategisch langfristig zu denken, aber gleichzeitig operativ aktiv mitzugestalten – sei es in der Entwicklung von innovativen Produkten & Services, im Hosting unseres neuen Podcasts oder bei Personal-Fragen. Ich liebe es, Trends aufzuspüren und neue, auch unkonventionelle Ideen einzubringen. Und vor allem möchte ich eine Arbeitsumgebung schaffen, in der sich Menschen entfalten können und Sinn wahrnehmen.
Wann denken Sie sich „Das hätte ich gerne früher gewusst“?
Rückblickend wünschte ich, ich hätte früher erkannt, dass Perfektion nicht alles ist. Ich muss nicht überall die Beste sein und allen gefallen – es reicht oftmals, ein Team zu haben, das Expertise in verschiedenen Bereichen mitbringt und auf Augenhöhe klar agiert. Diese Erkenntnis hat nicht nur meine Kreativität und Innovationskraft gefördert, sondern auch meiner mentalen Gesundheit und Authentizität gutgetan.