Während ihres gemeinsamen Masterstudiums an der TU München entwickelten Flora Geske, Vanessa Theel und Nicholas Wolf die Idee für ihr Tech-Start-up SUMM AI. „Nach dem Studium wollten wir unser technisches Wissen aus der KI-Forschung und unseren Praxisprojekten unbedingt nutzen, um ein gesellschaftlich relevantes Problem zu lösen“, erklärt Vanessa Theel. Die Idee zur Leichten Sprache kam insbesondere durch Mitgründerin Flora, deren Tante aufgrund einer kognitiven Beeinträchtigung auf leicht verständliche Informationen angewiesen ist. „Es war uns schnell klar, dass der manuelle Aufwand zur Erstellung von Texten in Leichter Sprache bisher enorm hoch ist und so nur wenige Informationen barrierefrei zugänglich sind“, ergänzt Flora. „Deshalb hatten wir die Idee, ein Tool zu entwickeln, das Texte auf Knopfdruck – ähnlich wie Google Translate – in Leichte Sprache übersetzt, aber nach den offiziellen Regeln für diesen barrierefreien Sprachstil.“
Das Kernprodukt ist ein KI-basiertes Tool, das komplexe Texte automatisch in Leichte Sprache übersetzen kann, was gerade für Menschen, die sonst von schwierigen Inhalten ausgeschlossen sind, eine wichtige Unterstützung darstellt. SUMM AI ermöglicht es Behörden, Unternehmen und Gesundheitsdienstleistern, ihre Inhalte schnell und kostengünstig barrierefrei zu gestalten. Ein Beispiel ist die Kooperation mit der Apotheken Umschau, die das Tool nutzt, um Gesundheitsinformationen verständlicher zu machen.
Inklusion durch Technologie
Das Tool von SUMM AI nutzt spezielle Natural Language Processing (NLP)-Modelle und regelbasierte Systeme, um komplizierte Texte automatisch und auf Knopfdruck in Leichte und Einfache Sprache zu übersetzen. So können Behörden und Unternehmen ihre Informationen schnell und kostengünstig in verständliche Formate bringen. Die Lösung ist besonders relevant im Hinblick auf das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das 2025 in Kraft tritt und Unternehmen zur Barrierefreiheit verpflichtet.
Vielfalt im Team und Fokus auf Wachstum
Das Start-up steht dabei für mehr als nur technologische Innovation – es ist ein starkes Beispiel für Diversität und soziale Verantwortung. Über 60 Prozent der Mitarbeitenden sind Frauen, und das Team ist international aufgestellt. Zudem will das Start-up Menschen aus der Zielgruppe der Leichten Sprache in das Unternehmen einbinden, um die Technologie aus ihrer Perspektive weiterzuentwickeln.
Diese Strategie zeigt bereits Erfolg: Dank einer kürzlich abgeschlossenen siebenstelligen Finanzierungsrunde und renommierten Kunden wie Deutsche Bahn und Telekom befindet sich das Start-up auf Wachstumskurs. Langfristig plant SUMM AI, seine Technologie auch auf weitere Bereiche wie Medizin und Recht auszuweiten – Gebiete, in denen der Bedarf an klarer, verständlicher Kommunikation besonders hoch ist. „Unser Ziel ist ganz einfach: eine Welt, die für ALLE verständlich ist,“ erklärt Vanessa Theel.
Mehr dazu: https://summ-ai.com/