Kleiner Blick in unsere aktuelle sheconomy Printausgabe, wo wir das Thema Kreislaufwirtschaft in verschiedenen oberösterreichischen Unternehmen unter die Lupe genommen haben.
Eines davon: Greiner Packaging, ein Unternehmen der Greiner Gruppe, das stabile Kunststoffverpackungen erzeugt. Von Alexandria Mitterbaur, Head of Marketing bei wollte sheconomy wissen welchen Herausforderungen man sich bei der Etablierung der Kreislaufwirtschaft im Segment Kunststoffverpackungen stellen muss und welche Rolle die Kreislaufwirtschaft spielt, um das Kunststoff-Image zu verbessern.
Welche Kunststoffverpackungen werden bei Greiner Packaging erzeugt und wie trägt man im Unternehmen dazu bei, den CO2-Footprint zu verringern?
Alexandria Mitterbaur: Greiner Packaging erzeugt stabile Kunststoffverpackungen, wie etwa Becher, Flaschen, Deckel, Wannen oder Eimer. Dabei achten wir stets darauf, den Design-for-Recycling-Kriterien zu entsprechen, sodass Verpackungen ideal recycelt werden können. Zudem verfolgt Greiner Packaging das Ziel, so wenig Kunststoff wie möglich für seine Verpackungen, sowie, wo möglich, Recyclingmaterial einzusetzen – zwei wichtige Faktoren zur Reduktion von CO2-Emissionen.
Im Jahr 2022 haben wir unser Engagement für die Verwendung von recyceltem durch den Erwerb eines PET-Recyclingunternehmens – Greiner Recycling d.o.o. – unterstrichen.
Wo sehen Sie bei der Etablierung der Kreislaufwirtschaft im Segment Kunststoffverpackungen die größten Herausforderungen?
A. M.: Für die Zukunft wird es wichtig sein, möglichst sortenreine Materialströme sicherzustellen, aus denen wieder qualitative Produkte erzeugt werden können. Aktuell eignen sich noch nicht alle Recyclingmaterialien zur Herstellung von Lebensmittelverpackungen. Hier sind die Kriterien der europäischen Food & Safety Authority sehr streng. Greiner Packaging beteiligt sich an vielen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die sich mit der Schaffung von Wertströmen beschäftigen.
Zudem sind wir daran beteiligt, Digital Watermarks voranzutreiben, die künftig einen wichtigen Faktor für die Sortierung und das Recycling von Kunststoffen darstellen werden.
Welche Rolle spielt die Kreislaufwirtschaft bei dem Ziel, das Kunststoff-Image zu verbessern?
A. M.: Kunststoffverpackungen werden leider noch zu wenig als Wertstoff gesehen. Das ist auch ein Grund, warum weltweit noch nicht ausreichend recycelt werden. Unsere Aufgabe ist es, dass Konsument:innen die Möglichkeit haben, Kunststoffe fachgerecht zu entsorgen und den Anreiz spüren, das auch zu tun, weil damit alten Verpackungen ein neuer Wert geschaffen wird. Dafür muss über die gesamte Wertschöpfungskette zusammengearbeitet werden.
Auf welche Innovationen und Leuchtturmprojekte in der Kreislaufwirtschaft bei Greiner Packaging sind Sie besonders stolz? Können Sie diese kurz erklären?
Ein tolles Vorzeigeprojekt war jenes der österreichischen Schulmilchbauern: Hier wurde erstmals ein eigener, geschlossener Kreislauf für Becher aus recycletem PET geschaffen.
Ein weiteres Highlight ist ein Becher aus einer Karton-Kunststoff-Kombination als der erste sich-selbst-trennende Joghurtbecher. Im Prozess der Abfallsammlung löst sich der Kartonwickel von selbst vom Kunststoffbecher ab. Das ermöglicht eine optimale Sortierung und in weiterer Folge Recycling der beiden Komponenten.
Greiner Packaging produziert Kunststoffverpackungen im Food- und Non-Food-Bereich. Greiner Packaging gehört zur oberösterreichischen Greiner-Gruppe und beschäftigt über 4.900 Mitarbeiter:innen an mehr als 30 Standorten in 19 Ländern weltweit. Die gesamte Greiner Gruppe beschäftigt 11.626 Mitarbeiter:innen an 120 Standorten weltweit und hat 2022 einen Umsatz von mehr als 2,3 Mrd. Euro erzielt.