Denise Vorraber leitet das Event Management beim IdeenTriebwerk Graz und fühlt sich dann am wohlsten, wenn sie viel um die Ohren hat. Kein Wunder also, dass die junge Steirerin nicht nur im Job, sondern auch im Netzwerk immer ihr Bestes gibt.
Was motiviert dich jeden Tag dein Bestes zu geben?
Diese Frage wird mir sehr häufig gestellt, da ich ja in zig verschiedene Organisationen mitarbeite und überall sehr viel und hart arbeite. Ich gehe am allermeisten auf und bin am motiviertesten, wenn ich viel zu tun habe. Vor allem dann, wenn ich für eine Sache arbeiten darf, bei der ich mit Leidenschaft dahinter bin und so richtig für die Vision brenne. Im IdeenTriebwerk, dem größten Ansprechpartner im Süden Österreichs, war ich zwei Jahre lang Präsidentin und leite zur Zeit das Event Management. Zusätzlich bin ich dort auch Communication Managerin. Und das alles ehrenamtlich. Jedoch bekomme ich auch irrsinnig viel zurück. Durch meine Arbeit beim IdeenTriebwerk ist es mir zum Beispiel gelungen, ein riesengroßes Netzwerk aufzubauen und ich wurde sogar in die »30 unter 30«-Liste des Magazins Forbes gewählt. Beruflich, als selbstständige Pitch Trainerin, Auftrittscoach und Speakerin, motiviert mich natürlich das »selber-Boss-sein«. Ich liebe es selbstständig zu sein und mein eigenes Business aufzubauen. Allein der Gedanke an meine eigene Firma motiviert mich schon wieder richtig und ich möchte meine ganze Energie reinstecken und mein Bestes geben.
Welches Klischee rund um Frauen im Job kannst du nicht mehr hören?
Was ich schon öfter mitbekommen habe, ist, dass es junge Frauen um ein Eck schwerer haben im Berufsleben. Man muss sich immer zu 150 Prozent beweisen. Auch ich kenne das. Als ich noch Präsidentin war, hatten ich und mein Vorstandskollege öfter gemeinsame Termine. Zusätzlich möchte ich noch erwähnen, dass ich immer sehr darauf achte, wo die Augen der Männer hingehen, wenn sie Personen begrüßen. Bei einem dieser gemeinsamen Termine, habe ich wieder sehr darauf geachtet und folgende Beobachtung gemacht: Als derjenige, mit dem wir an diesem Tag verabredet waren, meinen Kollegen begrüßt hat, ging sein Blick direkt in Richtung der Augen meines Kollegen. Fünf Sekunden später, als er mich begrüßte, gingen seine Augen zuerst ganz runter und wieder rauf an mir, erst danach sah er mir in die Augen. Wie soll man sich da respektiert fühlen?
Mir fällt aber noch ein anderes Beispiel ein: Ein Kollege, der seinen BWL Bachelor noch nicht mal abgeschlossen hatte, wurde als viel kompetenter eingestuft, als eine Bewerberin, die schon einen abgeschlossenen Master in BWL hatte und noch dazu Berufserfahrung vorweisen konnte. Zum Glück gibt es dieses Klischees nicht überall und ich hatte bis jetzt nicht soviel schlimme Situationen, da ich auch ein sehr optimistischer Mensch bin und negative Dinge sehr schnell verdränge. Das wichtigste Learning daraus ist, dass sich Frauen unbedingt viel selbstbewusster präsentieren sollten. Wir müssen stolz darauf sein, was wir schon alles erreicht haben, und genau das auch jedem Gegenüber erzählen. Also auf keinen Fall unter Wert verkaufen!
Mit welcher erfolgreichen Frau würdest du gerne einmal zu Mittag essen und warum?
Ich habe länger darüber nachgedacht, welche berühmte Frau ich für dieses Gespräch wählen würde. Doch dann habe ich mir dir Frage gestellt, warum ich eine mir fremde, berühmte Person wählen sollte, wenn ich doch meine starke Mama wählen kann? Sie ist eine unglaubliche Powerfrau und schaukelt ihren 40-Stunden-Job als Bezirksanwältin in der Staatsanwaltschaft, während sie zusätzlich an der Karl-Franzens-Universität studiert und ihr eigenes Einzelunternehmen als T-Shirt-Designerin betreibt. Also spätestens jetzt, stellt sich nicht mehr die Frage, woher ich meinen Unternehmergeist habe. Ich gehe unheimlich gerne mit meiner Mama essen und wir quatschen dabei darüber, wie wir die Weltherrschaft an uns reißen können.
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Foto: Raphael Prinz