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Kann diese Frau die Welt retten?

Kamala Harris steht kurz davor, als Präsidentschaftskandidatin Geschichte zu schreiben. Als erste Woman of Colour im Weißen Haus könnte sie die USA in eine neue Ära führen. Doch der Weg dorthin ist von enormen Herausforderungen geprägt, sowohl politisch als auch persönlich.

Die Welt steht vor großen Herausforderungen, und Kamala Harris könnte bald diejenige sein, die uns durch diese turbulenten Zeiten führt. Die 59-jährige US-Vizepräsidentin steht kurz davor, als Präsidentschaftskandidatin ins Rennen zu gehen. Sollte sie die Wahl am 5. November gewinnen, könnte sie Geschichte schreiben: nicht nur als Bezwingerin Donald Trumps, sondern auch als erste Woman of Colour im Weißen Haus.

Harris‘ Nominierung hat eine enorme symbolische Bedeutung. Ihre Biografie liest sich wie eine beeindruckende Liste von Premieren: erste weibliche Oberstaatsanwältin in San Francisco, erste Generalstaatsanwältin für Kalifornien, erste Vizepräsidentin der USA, erste schwarze Präsidentschaftskandidatin. Falls sie gewinnen sollte, wäre sie die erste Frau an der Spitze der Weltmacht USA. Besonders junge schwarze Frauen sehen in ihr ein Vorbild, eine Frau, die trotz aller Widerstände ihren Weg gemacht hat. Auch politisch setzt Kamala Harris auf zentrale Themen, die vielen Frauen und Minderheiten am Herzen liegen. Besonders engagiert ist sie im Kampf gegen die zunehmend restriktiven Abtreibungsbestimmungen in den USA. Der Kontrast zu Trump könnte zudem nicht größer sein: Harris hat als Staatsanwältin Sexualstraftäter vor Gericht gebracht, während Trump wegen sexuellen Übergriffen verurteilt wurde.

Doch Frauen in der Politik haben es schwer, besonders Women of Colour. Sie müssen sich doppelt so sehr beweisen und werden dennoch oft auf ihre Geschlechterrolle reduziert. Harris sieht sich mit Fragen konfrontiert, die männliche Kandidaten nie gestellt bekommen würden. Kann eine kinderlose Frau wirklich ein Land führen? Was ist mit den Gerüchten über einen „Zickenkrieg“ zwischen Harris und Michelle Obama? Und dann gibt es da noch den „Glass Cliff“-Effekt. Er erklärt das Phänomen, dass Frauen – und insbesondere Women of Colour – oft dann in Führungspositionen berufen werden, wenn Organisationen in einer Krise stecken. Die Erwartungen aber auch das Risiko zu scheitern sind dadurch besonders hoch: Harris soll nicht nur die Partei aus einer schwierigen Lage führen, sondern auch als erste Frau in diesem Amt eine Reihe von globalen Problemen lösen. Wird sie scheitern, wird ihr Versagen sehr wahrscheinlich stärker bewertet, als es bei einem männlichen Amtsträger der Fall wäre.

Jedenfalls ist Kamala Harris ein Hoffnungsschimmer für jene jüngeren Wähler*innen, die bislang das Gefühl hatten, von keinem der Kandidaten vertreten zu werden. Ihre Kandidatur weckt bei vielen die Zuversicht, dass sich die Gesellschaft wieder in die richtige Richtung entwickelt. Ob sie all diese Erwartungen erfüllen kann, wird die Zukunft zeigen – doch Kamala Harris inspiriert bereits jetzt Millionen. Und genau das ist es, was wir in diesen herausfordernden Zeiten brauchen: eine Frau, die den Mut hat, die Welt zu einer besseren zu machen.


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