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Josephine Baker: Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit

In diesem Sunday Artletter lässt Eva Mueller einen Blick auf das Leben und Werk der amerikanisch-französischen Künstlerin Josephine Baker erhaschen.

Unvergessen für alle, die letztes Jahr auf der Kunstbiennale in Venedig die Originalfilme mit Josephine Baker erlebten. Dieser Humor! Dieses Spiel mit Klischees und ihre Überwindung durch die Persiflage. Bakers Schönheit und unglaubliche Beweglichkeit.

1906 im Süden der USA geboren, erlebte sie alles an rassistischer Anfeindung, Bedrohung, Gewalt und Missachtung, die Schwarze bis heute immer wieder erleiden müssen. Glücklicherweise wurde ihr Showtalent früh entdeckt und so kam sie nach Paris, das doch mehr Freiheiten für sie bot. Baker wurde zu einem international bekannten Star.

Auch wenn sie manche Klischees mit ihrem Bananenröckchen-Auftritt bediente. Sie wusste genau, was sie tat. Und schnell wurden die Shows und ihr Outfit glamouröser. Wo immer sie sang und tanzte setzte sie sich auch für die Werte von Freiheit, Gleichheit und Menschlichkeit ein. Josephine Baker schaffte es sogar, dass bei ihren Auftritten im amerikanischen Umfeld die Rassentrennung aufgehoben wurde.

Während des zweiten Weltkriegs arbeitete sie als Pilotin. Zugleich trat sie für die Streitkräfte gegen Hitler auf und engagierte sich in der Résistance. Im August 1963 bat sie Martin Luther King beim „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“ um einen Redebeitrag.

Für ihr umfassendes Engagement erfolgt 2021 die grösstmögliche Ehrung in Frankreich. Als erste schwarze Frau ist Josephine Baker in der nationalen Ruhmeshalle, dem Pariser Panthéon, aufgenommen.

Sie inspirierte Künstler wie Alexander Calder, Henri Matisse oder Modeschöpfer. Auch nach ihrem Tod setzten sich Diana Ross, Keith Hering, Andy Warhol oder der Fotograf Peter Lindbergh mit ihrem Werk auseinander.

Eine grossartige Frau!

Mit begeisterten Grüssen
Ihre Eva Mueller


Die Ausstellung „Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit“ ist bis zum 24. September 2023 in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen.

Einen kleinen Einblick ermöglicht das Video mit den Kuratorinnen Mona Horncastle und Katharina Chrubasik.

 

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