Beim BMAW steht ein Generationenwechsel an. In den nächsten zehn Jahren gehen über 50 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pension. Warum geht ein junger Mensch wie Sie in den öffentlichen Dienst?
Karolin Rezkalla: Nach meinem Studienabschluss an der Wirtschaftsuniversität Wien und der Absolvierung einiger Praktika in der Privatwirtschaft war ich bereit, einen neuen Weg einzuschlagen. Hier gibt es vielfältige Aufgabenbereiche und Tätigkeitsfelder, und man lernt jeden Tag etwas Neues. Als Rollstuhlfahrerin war ich auf der Suche nach einem Arbeitgeber, der Wert auf Barrierefreiheit und Inklusion legt. Deshalb habe ich mich initiativ beworben. Viele Unternehmen denken bei der Stellenbesetzung, dass das Einstellen von Menschen mit Behinderung Nachteile mit sich bringt – die möglichen Potenziale und Talente, die da verloren gehen, werden nicht mitbedacht.
Wie erleben Sie als Rollstuhlfahrerin den Umgang mit Menschen mit Behinderung im BMAW?
Karolin Rezkalla: Von der Sektionsleitung über die Personalabteilung bis hin zu meinen Kolleginnen und Kollegen merkt man, dass es allen im Haus ein großes Anliegen ist, Inklusion zu fördern. Das BMAW ist bezüglich Homeoffice sehr flexibel und entgegenkommend. Ich kann zum Beispiel beim Ausfall meiner persönlichen Assistenz auch spontan im Homeoffice bleiben. Auch bei der technischen Ausstattung wird gut auf uns geschaut. Ganz wichtig finde ich, dass Sensibilisierungsseminare stattfinden, weil man vielleicht als Mensch ohne Behinderung nicht bedenkt, welche Hürden der Arbeitsalltag mit Behinderung mit sich bringt. Auch für den Abbau von Vorurteilen sind Sensibilisierungsveranstaltungen eine wichtige Maßnahme.
Was ist besonders spannend an Ihrer Tätigkeit?
Karolin Rezkalla: Besonders interessant finde ich es, wenn Bürgerinnen und Bürger uns ihre Sicht der Dinge mitteilen und auf Wichtiges aufmerksam machen, da wir stets versuchen, unsere Maßnahmen und Prozesse zu verbessern und weiterzuentwickeln. Ebenfalls spannend ist die Teilnahme an unterschiedlichsten Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Arbeitsmarktintegration von verschiedenen Personengruppen – etwa zum Einsatz von KI am Arbeitsmarkt oder nachhaltiger Inklusion von Menschen mit Behinderung.
Wie schaut es mit Weiterentwicklungs- und Karrieremöglichkeiten aus?
Karolin Rezkalla: Im öffentlichen Dienst gibt es viele Möglichkeiten. Von Beginn an wird auf eine fundierte Grundausbildung Wert gelegt, danach kann man sich sowohl in Präsenz als auch online in unterschiedlichsten Gebieten umfassend weiterbilden.
Was schätzen Sie am BMAW besonders?
Karolin Rezkalla: Den respektvollen Umgang und das gute Arbeitsklima mit allen Kolleginnen und Kollegen in der Sektion und vor allem in meiner Abteilung. Man kann sich bei diversen Anliegen immer an sie wenden.