StartBusinessKarriereIn Österreich gibt es nur eine einzige weibliche Vorstandsvorsitzende eines börsennotierten Unternehmens

In Österreich gibt es nur eine einzige weibliche Vorstandsvorsitzende eines börsennotierten Unternehmens

EY-Erhebung: Gibt es Frauen in Vorständen, üben sie meist die Funktion der Finanzvorständin aus. In der Immobilienbranche ist der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder mit 21,4 Prozent am höchsten

„Der Anteil von weiblichen Vorstandsmitgliedern hat zwar einen historischen Höchststand erreicht, aber zum Feiern ist es dennoch viel zu früh. Es bewegt sich zwar etwas, aber äußerst langsam“, kommentiert Helen Pelzmann, Partnerin bei EY Law und Leiterin der Initiative „Women. Fast Forward“ bei EY Österreich, die Ergebnisse des EY Mixed Leadership Barometer Österreich August 2024.

Im Vergleich zum 1. Jänner 2024 ist der Anteil weiblicher Vorstände mit 12 Prozent jedoch konstant geblieben. Der Vorstand bleibt Männerdomäne: 33 von 56 Unternehmen haben derzeit einen rein männlich besetzten Vorstand – das sind mit 59 Prozent fast sechs von zehn Unternehmen. Kein einziges Unternehmen hat mehr als ein weibliches Vorstandsmitglied.

Gab es zu Jahresbeginn noch zwei weibliche CEOs, nimmt derzeit nur mehr eine Frau, Radka Doehring von der Immofinanz-AG, die Position einer Co-CEO ein. Die meisten Frauen arbeiten derzeit als CFOs (7) bzw. sind in operativen Funktionen tätig (9), darunter drei COOs.

Drei Branchen ohne Frauen

Am höchsten ist der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder mit 21,4 Prozent, wie auch schon zu Jahresbeginn, in der Immobilienbranche: Hier sind bei den fünf gelisteten Unternehmen unter den insgesamt 14 Vorständ:innen drei Frauen vertreten.

Auf den nächsten Rängen folgen die Rohstoff-, Finanz- und Energieversorger-/Energiebranche, wo jeweils jedes achte Vorstandsmitglied weiblich ist. Besonders niedrig ist der Anteil an Vorständinnen mit nur sieben Prozent in der Industrie: Hier sind bei den 12 gelisteten Unternehmen von den 41 Mitgliedern nur drei weiblich. In drei Branchen (Automobilbranche, Telekommunikation, Transport & Logistik) findet sich in den Vorständen sogar keine einzige Frau.

Auf einen Blick

Der Anteil der weiblichen Vorstände in den 56 im Wiener Börse Index (WBI) gelisteten Unternehmen bleibt bei 12 %: 23 von 194 Vorstandsmitgliedern sind Frauen.

Der Vorstand ist weiterhin männerdominiert: 59 % der WBI-Unternehmen haben keine einzige Frau im Vorstand.

Nur eine Frau ist CEO, die meisten Vorständinnen haben operative Aufgaben.

Der Frauenanteil in Aufsichtsräten ist auf 31,5 % gestiegen – der höchste Stand seit Beginn der Erhebungen.

86 % der Unternehmen haben Aufsichtsrätinnen, aber nur 41 % eine Vorständin.

Zur Studie

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