StartBusiness"Ich lege den Schalter für die Energiewende um"

„Ich lege den Schalter für die Energiewende um“

Mission Female Member und Top-Managerin bei den Stadtwerken Karlsruhe Iman El Sonbaty appelliert, dass es angesichts des bemerkenswerten Zustand des Wandels in der Energiebranche nachhaltiger Lösungen bedarf. Ihre Antwort darauf liegt im transformativen Leadership.

Die Energiebranche in Deutschland befindet sich in einem bemerkenswerten Zustand des Wandels. Der rasende technologische Fortschritt, darunter Digitalisierung und KI, die notwendige Energiewende und die damit verbundene Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen machen es erforderlich, dass wir anders denken und anders führen. Wir können nicht nur die etablierten Strukturen verwalten, sondern müssen eine sinnvolle Transformation vorantreiben und begleiten. 

Transformative Führung als Paradigmenwechsel

Meine Antwort hierauf liegt in der transformativen Führung, die durch Inspiration, Vision und einer vorgelebten Veränderung meinen Teams einen Leitstern sowie mehr Gestaltungsspielräume gewährt. Damit verändert sich unsere Kultur.

Transformatives Leadership ist für mich viel mehr als nur ein Führungsstil: Es ist ein Paradigmenwechsel in der persönlichen Haltung und dem wirksamen Verhalten einer Führungskraft, und in der Art und Weise, wie wir Teams steuern und organisatorisch weiterentwickeln.

Im Mittelpunkt des neuen Ansatzes stehen Weltoffenheit und Vertrauen. Offenheit gegenüber anderen Ansätzen, Ideen und Vorgehensweise, die man selbst nicht so gewählt hätte. Vertrauen darauf, dass die Mitarbeiter:innen eigenständig zu guten Ergebnissen kommen. Sie ist damit das Gegenteil von operativem Mikromanagement, das in Transformationsphasen selten zum Erfolg führt.

Im Außenverhältnis basiert die weltoffene Haltung des transformativen Leaders auf der Freude an lebenslangem Lernen und auf der Bereitschaft und Fähigkeit zur Kollaboration. Innovation, neue Technologien, Leuchtturm-Projekte sind für mich tolle Chancen für laterales Denken: Solche Kraft- und Inspirationsquellen sind ideal, um den Status Quo in Frage zu stellen und eigene Visionen für das Geschäft zu entwickeln.

Gemeinsame Zukunftsvisionen

Die Energiewende ist keine Frage der technologischen Machbarkeit, sondern des gesellschaftlichen Willens. Sie hat viele Akteure in zum Teil heftige Konflikte geführt. Ein Leadership-Modell, das Veränderungen und den Austausch über konträre Meinungen begrüßt, bringt die Interessen der verschiedenen Stakeholder besser zusammen, ob Politik, Unternehmen oder Zivilgesellschaft. Transformative Leader haben die Fähigkeit, gewinnbringende Partnerschaften und Allianzen zu schmieden, auch wenn am Ende nicht immer die gewünschte Maximallösung steht. Die erfolgreiche Kollaboration mit Kunden, Wettbewerbern, der Politik, den Medien und allen weiteren Akteuren beginnt nicht zuletzt im eigenen Kopf.

Im Innenverhältnis, gegenüber Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen, spielen Eigenschaften wie Empathie, Zuhören, die Freude an Diversität und die Pflege eines authentischen Dialogs eine wesentliche Rolle. Meine Teams und Kolleg:innen sind meine Mitstreiter:innen, meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit ihnen unsere Zukunftsvision auszuarbeiten und eine echte Sehnsucht für diesen Ziel-Zustand zu entwickeln.

Lebenslanges Lernen und offene Feedback-Kultur

Als transformative Führungskraft setze ich mich dafür ein, die individuellen Bedürfnisse, Motivationen und Stärken meiner Teammitglieder zu verstehen und diese in Einklang mit den verschiedenen Rollen unserer anstehenden Transformation zu bringen. Hier kommt das lebenslange Lernen auch für die Mitarbeiter:innen zum Tragen. Jobs verändern sich und wir Führungskräfte schaffen die Rahmenbedingungen für die Fortbildung unserer Expert:innen in ihren neuen Tätigkeiten.

Ich spreche ganz bewusst im Team meine Gedanken offen aus und bin mit Absicht gut vorhersehbar. Der offene, kommunikative Umgang miteinander fördert auch die Feedback-Kultur, was dazu beiträgt, dass das Team kontinuierlich dazu lernt und wächst.

Das tiefe Verständnis der gemeinsamen Ziele und die Aufforderung an meine Kolleg:innen, Selbstverantwortung zu übernehmen, hat nach einer notwendigen Übungszeit Früchte getragen. Die Rückmeldung ist, dass die Arbeit bedeutsamer wird, mehr Spaß macht und dass normale Pannen oder Rückschläge gemeinsam beseitigt werden. In solchen Fällen stelle ich mich selbstverständlich vor mein Team. Denn Veränderung beginnt mit Vertrauen und Vertrauen mit gegenseitiger (Er-)Kenntnis und Akzeptanz.

Die Idee des Wandels ist der Dreh- und Angelpunkt des transformativen Leaderships.

Im Ergebnis sind wir bereit, uns über unsere bisherigen Horizonte hinauszuwagen und uns mit Herzblut und Leidenschaft für die gemeinsame Mission einzusetzen. Die Idee des Wandels ist der Dreh- und Angelpunkt des transformativen Leaderships. Hier wird kontinuierliche Transformation aktiv begrüßt. Diese Führung ermutigt Teams, sich flexibel an neue Situationen und Anforderungen anzupassen. 

Am Angang steht ehrliche Selbstreflexion

Transformatives Leadership ist kein statischer Zustand, sondern ein kontinuierlicher Prozess der persönlichen und organisatorischen Entwicklung. Um so führen zu können, müssen Leader die eigenen Stärken, Schwächen und Glaubenssätze kennen und prüfen. Der erste Schritt in Richtung transformativer Führung ist also eine ehrliche Selbstreflexion. 

In der deutschen Energiebranche kann transformative Führung den Unterschied zwischen Stagnation und Fortschritt bedeuten. Die komplexen Herausforderungen, vor denen die Branche steht, erfordern einen Ansatz, der über das Übliche hinausgeht. 

In Anbetracht all unserer Herausforderungen und Chancen liegt es auf der Hand, dass Führungskräfte der deutschen Energiebranche und aller Branchen, die im Wandel sind (und welche sind das nicht?) transformatives Leadership fördern, trainieren und einfordern. Denn transformatives Leadership kann der Katalysator für den Wandel sein, der nicht nur die Energiebranche, sondern auch die gesamte Gesellschaft in eine bessere Zukunft führen kann.


Über die Person:

Iman El Sonbaty hat in Deutschland Jura und in den USA BWL studiert, spricht 7 Sprachen, ist ein Digital Native, Agile Leader und aktuell im Top Management bei den Stadtwerken Karlsruhe aktiv. Dort verantwortet Sie als Prokuristin die B2B und B2C Vertriebe, die Marketing Themen sowie den Operations Bereich. Zu ihren Leidenschaften gehören die Förderung von Mitarbeitern und Führungskräften, das Early Adopting neuer Technologien sowie die Führung und Begleitung von Teams im Rahmen komplexer Transformationsprozesse.

Mission Female GmbH

Mission Female bietet erfolgreichen Frauen ein exklusives Netzwerk von Vertrauen und Austausch auf Augenhöhe und stärkt sie aktiv bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Dabei engagiert sich das 2019 von Frederike Probert gegründete Business-Netzwerk aktiv für mehr Female Power in Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Kultur, Sport und Politik und vereint erfolgreiche Frauen branchenübergreifend auf höchster Ebene mit einem Ziel: Gemeinsam beruflich noch weiter voranzukommen. Immer persönlich, vertraulich und verbindlich ganz nach dem Motto #strongertogether.

https://www.missionfemale.com/ 

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