Frau Haybäck, wie sah Ihr Weg zur Grillmeisterin aus?
Yulia Haybäck: Ich habe mütterlicherseits spanische und südamerikanische Wurzeln – und immer gerne mit den Aromen dieser Küchen gekocht. Trotzdem startete ich zuerst eine Karriere im Modedesign. Erst nach meinem Umzug nach Kärnten baute ich ein erfolgreiches Catering auf und machte PR für hochwertige Lebensmittel. So wurde dann Weber auf mich aufmerksam. Und ich wurde gefragt, ob ich mich nicht bei ihnen zur Grillmeisterin ausbilden lassen will. Danach luden sie mich ein, Teil ihrer Grillakademie on Tour zu sein – und die gute Zusammenarbeit dauert bis heute an: Mittlerweile leite ich seit zwölf Jahren meine Weber Grillacademy Original in Velden am Wörthersee.
Wie grillen Sie am liebsten?
Yulia Haybäck: Ich mache gerne einfache Gerichte, die aber Emotionen und Sehnsüchte auslösen – etwa durch Verbindung mit den Gerüchen und Geschmäckern Südamerikas und der Karibik. Dabei arbeite ich gerne auf der Plancha-Grillplatte, wie sie in Venezuela beliebt ist. Weber hat da kürzlich erst drei tolle Plancha-Gasgrills herausgebracht, der größte bietet Platz für 20 Steaks auf einmal.
Sie grillen auch mal eine ganze Kuh?
Yulia Haybäck: Ja, beim Kärntner Rindfleischfest mache ich das einmal im Jahr. Aber abseits dieses Abenteuers ist meine Grillweise eigentlich eher leicht und gemüselastig. Natürlich biete ich auch Kurse zu Steaks und Co. an. Ich persönlich esse hin und wieder zwar Fleisch, greife aber sonst eher zu Gemüse. Es ist schön, dass man hier eine Trendwende spürt: Vegetarische Grillkurse werden endlich beliebter, und es kommt in den Köpfen an, dass Grillen nicht Fleisch bedeuten muss.
Wie sehr gilt noch das alte Klischee, dass Grillen Männersache sei?
Yulia Haybäck: Ich werde schon ständig damit konfrontiert, dass es in vielen Köpfen wirklich noch eine Männerdomäne ist. Gerade am Rindfleischfest kommen oft Frauen zu mir, und sagen, ich sei eine Pionierin, weil ich mich traue, in die Grillwelt zu gehen. Mein Vorteil war, dass ich mich nie gefragt habe, ob Grillen männlich oder weiblich ist – ich habe es einfach gemacht. Und das kann ich nur anderen Frauen raten, egal ob in der Gastronomie oder auch in anderen typischen „Männerberufen“: Folgt eurem Herzen und macht es einfach.
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Wie sehr ist der Umweltgedanke auch beim Grillen schon angekommen?
Yulia Haybäck: Er ist angekommen, aber sicher nicht bei allen gleichermaßen. Ich gehöre sicher zu denen, die sich besonders viele Gedanken machen. Ich arbeite hauptsächlich mit regionalen Bio-Lebensmitteln, beziehe mein Gas von einem Biogas-Produzenten, grille gerne mit meinem Weber-Elektrogrill und habe meine Photovoltaik-Anlage. Bei Kohlebriketts ist natürlich Feinstaub ein Thema – von meinen Kund*innen werden die Kohlegrillkurse aber nun einmal stark nachgefragt.