StartBusinessSuccessHochwertiger Wissenstransfer

Hochwertiger Wissenstransfer

Der Gründerpreis Phönix zeichnet erfolgreiche, österreichische Innovationen aus, die sich gesellschaftlichen Herausforderungen annehmen. Vor wenigen Tagen wurden die besten Start-ups, Spin-Offs, Prototypen des Landes – und zum zweiten Mal auch Female Entrepreneurs – prämiert.

Ob es wohl am Frühling liegt? Derzeit widmet sich alles dem Schwerpunkt „Gründen“ in Österreich: Nur wenige Tage bevor das alljährliche Start-up Monitoring veröffentlicht wird (mehr auf sheconomy.media ab Donnerstag dieser Woche), ging der Gründerpreis Phönix festlich und flott im Haus der Industrie, Sitz der österreichischen Industriellenvereinigung, über die Bühne. Der Wettbewerb, einmal im Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort veranstaltet, stellt einige der die besten Start-ups, Spin-offs und Prototypen des Landes einem breiteren Publikum vor. Feierlich überreicht wurden die Preise von Digitalisierungs- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Wissenschaftsminister Martin Polaschek.

Beide hoben in ihren Reden explizit die Innovationskraft des Landes hervor. „Um unsere Position als Innovationsstandort nachhaltig zu sichern, brauchen wir einen laufenden und qualitativ hochwertigen Wissenstransfer zwischen der Wissenschaft und den österreichischen Unternehmen“, betonte Ministerin Schramböck. Und Minister Polaschek brachte Österreichs Beitrag in der globalen Community in Stellung: „Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aber auch die nominierten Projekte sind international hoch-innovativ und wirtschaftlich erfolgreich. Damit sind sie auch eindrucksvolle Ergebnisse des akademischen Wissens- und Technologietransfers.“

In der aktuellen Runde waren 20 Teams aus insgesamt 205 Einreichungen für den Gründerpreis nominiert. Was der SHEconomy-Redaktion besonders positiv ins Auge stach: die im Vorjahr zusätzlich ins Leben gerufene Kategorie „Female Entrepreneurs“; diese rückt den Beitrag von Frauen als Forscherinnen, Gründerinnen und Geschäftsführerinnen in den Fokus. Mit diesem Signal senden die Initiatoren des Phönix eine ganz wesentliche Role Model-Botschaft aus – denn es ist ja nicht so, dass es nicht genügend Potenzial für High-Tech-Gründungen von Frauen in Österreich gäbe.

Dies zeigen allein die von Frauen eingereichten Projekte in diesem Jahr. Die Finalistinnen im Überblick:

  • Anna Bachler befasst sich mit ihrem Unternehmen Jaroona mit der Sicherheit von Blockchain-Netzwerken. Dieses setzt einen speziellen, maschinellen Lernalgorithmus ein, der Hacker oder Schadstoffware rasch erkennt und dementsprechend reagiert.
  • Julie Rosser zielt mit Pregenerate, einem Start-up aus dem medizinischen Bereich, auf die Verbesserung der Behandlung bei Osteoarthritis ab. Konkret geht es um eine „Knorpel-on-a-Chip-Technologie“, die Ärzte bei Diagnose und Therapie unterstützt.
  • Cassandra Winter hat sich mit ihrer easyVEGAN auf Tiefkühlprodukte auf Linsenbasis spezialisiert. Ihre Linsenburger, -bällchen oder -stäbchen sind mittlerweile in den meisten großen österreichischen Supermarktketten erhältlich.
  • Cornelia Habacher will mit Rebel Meat nachhaltigen Fleischkonsum fördern und einfach zugänglich machen. Ihre Produkte bestehen zur Hälfe aus Biofleisch, zur anderen aus pflanzlichen Biozutaten. Ziel ist die Einschränkung des Fleischkonsums ohne Fleischverzicht.
  • Julie Körner hat sich mit JK Design auf digitale Fertigungsmethoden und 3D-Druck spezialisiert und in der Vergangenheit bereits Kleidungsstücke für Pariser Couture-Häuser sowie für Hollywood-Produktionen entworfen.

Siegerprojekt in der Kategorie „Female Entrepreneur“ wurde Pregenerate von Julie Rosser, die damit, wie auch alle anderen Preisträger, neben Urkunde und Trophäe, die Teilnahme bei einem einschlägigen (digitalen) Event im Wert von 5.000 Euro erhielt. Organisiert wird der Preis von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) in Kooperation mit der Industriellenvereinigung (IV) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

aws-Geschäftsführer Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister zeigten sich von der hohen Qualität der diesjährig eingereichten Projekte beeindruckt: „Als aws begleiten wir junge, innovative Unternehmen von der ersten Idee bis zum internationalen Markterfolg. Mit mehr als 380 Mio. Euro wurden diese Innovatorinnen und Innovatoren im Jahr 2021 unterstützt. Neben finanzieller Förderung ist es aber auch wichtig, den Wissenstransfer vor allem im MINT- und Life Science-Bereich sichtbar zu machen. Mit Wettbewerben wie dem PHÖNIX bringen wir Role Models vor den Vorhang und können einen Beitrag für weitere Gründungen leisten“. Henrietta Egerth und Klaus Pseiner von der FFG unterstrichen: „Mit über 78 Mio. Euro konnte die FFG letztes Jahr einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft heimischer Start-ups, Scale-ups und Spin-offs beitragen – ein Rekordwert!“

Verleihung des Gründerpreises PHÖNIX in der Industriellenvereinigung: Gruppenfoto mit allen Preisträger*innen, Laudator*innen und Ehrengästen. Foto:www.annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger.

Die weiteren Kategorien und Siegerprojekte:

Prototyp: CellEctric Biosciences GmbH Das Unternehmen entwickelte ein Verfahren, um die Diagnose bei einer Sepsis um das zehnfache zu beschleunigen. Dieser disruptive Technologievorsprung soll die Mortalität bei Sepsen halbieren.

– Spin-Off: AgroBiogel GmbH, Ausgründung der Universität für Bodenkultur Wien Mit AgroBiogel überstehen (Nutz-) Pflanzen Trockenheit selbst über längere Zeiträume. Bis zu 40 Prozent Bewässerungswasser kann damit eingespart werden, durch den Einsatz von recyceltem Material ist AgroBiogel ein Vorzeigebeispiel nachhaltiger Kreislaufwirtschaft.

-Start-up: Lambda Wärmepumpen GmbH Die neu entwickelte Wärmepumpe punktet mit einer der sogenannten 3K Technologie: Die Strömungsmechanik ist dabei auf einen optimalen Wärmefluss abgestimmt. Damit wird der Wärmeübergang um bis zum sechsfachen gegenüber herkömmlichen Geräten verbessert; der Einsatz reduziert die jährlichen Stromkosten um mehr als ein Viertel gegenüber herkömmlichen A+++ -Geräten.

www.gruenderpreis-phoenix.at

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