Mit Melanie Wurzer wird erstmals in der 82-jährigen Geschichte der diözesanen Bildungseinrichtung eine Frau die Leitung übernehmen. Wurzer folgt auf Christian Pichler, der die Organisation 13 Jahre lang geleitet und nachhaltig geprägt hat. Pichler zeigt sich über seine Nachfolge erfreut:“ Ihr vielseitiger Werdegang, ihre theologische und bildungspolitische Expertise sowie ihre Nähe zu den ehrenamtlichen Strukturen unserer Diözese machen sie zu einer idealen Besetzung. Dass mit ihr erstmals eine Frau diese Aufgabe übernimmt, freut mich ganz besonders, weil es die Realität abbildet: Erwachsenenbildung und Ehrenamt sind großteils weiblich, deshalb gehören – bei Vorliegen der erforderlichen Qualifikationen – auch Leitungsfunktionen konsequent mit Frauen besetzt.“
Theologische Expertise trifft Kommunikationskompetenz
Melanie Wurzer, Jahrgang 1982, stammt aus St. Gotthard im Mühlkreis. Nach dem Studium der Religionspädagogik sowie der Kunstwissenschaften und Philosophie an der Katholischen Privat-Universität Linz arbeitet sie derzeit an ihrer Dissertation in Pastoraltheologie an der Goethe-Universität Frankfurt.
Die designierte Leiterin ist in der Diözese Linz keine Unbekannte: Sie war unter anderem als Universitätsassistentin am Institut für Pastoraltheologie tätig, leitete dort den Universitätslehrgang „Pastorallehrgang“, arbeitete als Online-Redakteurin im diözesanen Projekt LebensZEICHEN und war zuletzt als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Pfarre & Gemeinschaft sowie als Religionslehrerin an den Tourismusschulen Bad Leonfelden im Einsatz.
Mit großer Wertschätzung für die Arbeit ihres Vorgängers und einer klaren Vision für die Zukunft tritt Wurzer ihre neue Aufgabe an:
„Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, das Katholische Bildungswerk OÖ in Zukunft leiten zu dürfen, auch wenn mir bewusst ist, dabei in große Fußstapfen zu treten. Christian Pichler hat das Katholische Bildungswerk viele Jahre so erfolgreich geführt, dass auch 2024 wieder ein Zuwachs an Teilnehmer:innen bei den Angeboten des Kath. Bildungswerks verzeichnet werden konnte. Ich möchte das Katholische Bildungswerk OÖ mit einem wertschätzenden Blick auf bewährtes Bestehendes leiten, dabei jedoch das Entwicklungspotential nicht außer Acht lassen.“
Dabei denkt Wurzer nicht nur an organisatorische Weiterentwicklung, sondern an gesellschaftliche Verantwortung:
„Gerade in Zeiten der multiplen Krisen halte ich (Erwachsenen-)Bildung für einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Faktor, der Polarisierungen entgegenwirken und Gesprächs- bzw. Begegnungsräume schaffen kann. Insofern verstehe ich das Kath. Bildungswerk innerhalb der Katholischen Kirche in OÖ als Bindeglied zwischen Kirchenfernen und der Kirche, Alt und Jung, politischen Gegensätzen, sowie den Geschlechtern und Kulturen.“
Neue Zielgruppen und aktuelle Herausforderungen
Ein zentrales Anliegen der künftigen Leiterin ist es, neue Zielgruppen zu erschließen und das Bildungsverständnis sowie das äußere Erscheinungsbild des Bildungswerks an die sich wandelnden Gegebenheiten anzupassen.
Wie schon ihr Vorgänger betont auch Wurzer die unverzichtbare Rolle des Ehrenamts im Katholischen Bildungswerk. Über 5.500 Freiwillige haben sich im Jahr 2024 an 850 Standorten und in zahlreichen Aktivgruppen engagiert.