StartInnovationGrüne Energie für die Industrie

Grüne Energie für die Industrie

Die Challenge CO₂-Reduktion zieht sich auch im Hinblick auf den „Green Deal“ der EU quer durch alle Branchen. Wir haben mit Irmela Kofler von K1-MET gesprochen, wie die Förderung von grünem Wasserstoff den Weg zur Klimaneutralität ebnen kann.

Welche neuen Lösungen braucht es für alternative Prozesse in der Industrie?

Irmela Kofler: Die Stahlbranche ist in Österreich für 15 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Eine der größten Herausforderungen bis zur Klimaneutralität 2050 sind die benötigten Energiemengen. Grüner Strom muss massiv ausgebaut werden und damit die Speicherung und Förderung grünen Wasserstoffs, der für die CO2-neutrale Stahlproduktion eine entscheidende Rolle spielt.

Was ist grüner Wasserstoff und wie wird dieser hergestellt?

Irmela Kofler: Grüner Wasserstoff wird ohne CO2-Emissionen erzeugt, nämlich rein durch Spaltung von Wasser mithilfe von erneuerbarem Strom über eine sogenannte PEM-Elektrolyse. Als Energieträger kann er als CO2-neutrales Substitut für Koks oder Kohle eingesetzt werden.

Wie wichtig sind Förderungen für Innovationen?

Irmela Kofler: Innovationen sind in der Phase der Idee bis zur Entwicklung meist nicht wirtschaftlich. Daher sind Förderungen eine Grundvoraussetzung, um Innovationen voranzutreiben – speziell bei Prozessen, die jahrzehntelang aufs Optimum entwickelt wurden und „nur“ aufgrund des Klimawandels verändert werden müssen.

Worum geht es bei Ihrem Projekt „ZEUS“ und welcher Impact soll daraus entstehen?

Irmela Kofler: Das Projekt ZEUS fokussiert den Stromsektor und die schwer zu dekarbonisierenden Sektoren Stahl und Zement. Ziel ist die Entwicklung und sektorübergreifende Demonstration einer klimaneutralen Prozesskette zur Umwandlung von CO2-Emissionen in Wertstoffe. Sein Forschungscharakter beschleunigt den Technologie- und Innovationstransfer in die Praxis und stärkt Österreich als Industriestandort.

Wo sehen Sie die drei wichtigsten Hebel für die Energiewende?

Irmela Kofler: Im Ausbau erneuerbarer Energie und deren Speicherung (etwa als grüner Wasserstoff), in der Schaffung geeigneter Förderinstrumente und in der Bewusstseinsbildung, dass der Klimawandel alle betrifft.

Wie steht es um das Interesse junger Frauen an der Tech-Branche?

Irmela Kofler: Wir bei K1-MET haben in der Technik einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil von 35 Prozent. Es freut mich, eine Vorbildwirkung zu haben und Absolventinnen zu motivieren, im Bereich Forschung, Technologie und Innovation tätig zu werden. Bei jungen Frauen ist das Bewusstsein für das Retten unseres Klimas stark ausgeprägt, daher bin ich überzeugt, dass das Interesse weiter steigen wird.   


Informationen zu den FTI-Förderungen des Klima- und Energiefonds:
www.klimafonds.gv.at

Fotomaterialk1-met

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