Zahlt es sich bei diesem Höhenflug noch aus, in Gold zu investieren?
Der Preis des Edelmetalls stieg in diesem Jahr um mehr als 28 Prozent und erreichte im April ein Rekordhoch von knapp über 3500 US-Dollar pro Feinunze. Trotz des derzeit hohen Preises kann Gold als Investment weiterhin sinnvoll sein – allerdings mit realistischen Erwartungen. Gold ist keine Renditemaschine, sondern ein stabiler Wert in unsicheren Zeiten. Wer langfristig denkt und Gold als Teil einer breit gestreuten Anlagestrategie sieht, kann auch jetzt noch einsteigen. Kurzfristige Spekulationen hingegen sind riskant – Rücksetzer nach einem Preisanstieg sind keine Seltenheit.
Kann ich auch mit wenig Geld in Gold investieren?
Ja, und das auf mehreren Wegen. Goldsparpläne ermöglichen regelmäßige Käufe bereits ab 25 Euro im Monat. Vorteil dieser Lösung: Sinkt der Goldkurs, bekommt man automatisch mehr Gold fürs Geld, das bei steigenden Kursen dementsprechend zulegt. Die meisten Goldsparpläne sind außerdem flexibel strukturiert und können kurzfristig, je nach Einkommenslage, reduziert beziehungsweise erweitert werden. Auch börsengehandelte Produkte wie Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) machen den Einstieg einfach und kosten günstig. Wer lieber physisches Gold besitzt, kann auf kleine Stückelungen wie 1g-Barren oder Münzen setzen – dabei sollte man allerdings die höheren Aufschläge je Gramm beachten.
Bleibt de Goldpreis so stark oder kommt es zur Krise?
Geopolitik und Zinserwartung: Die Lage im Nahen Osten und die wirtschaftspolitische
Unsicherheit in den USA treiben Anleger*innen verstärkt in sichere Häfen wie Gold und
den Schweizer Franken. Donald Trump versucht seit Wochen, US-Notenbankchef Jerome Powell zu Zinssenkungen zu bewegen. Doch sollte der Ölpreis weiter steigen, dürfte die FED die Zinsen eher stabil halten oder sogar anheben. Damit könnte der Goldkurs fallen.
Niedrige Goldpreise sollten zum Kauf animieren. Denn ein Blick auf die Geschichte zeigt: Gold gewinnt immer.
EZB Warnung: In ihrem aktuellen Finanzstabilitätsberichtwarnt die Europäische Zentralbank vor einer überraschenden Gefahr. Weil immer mehr Investor*innen bei Gold-Futures auf physische Lieferung bestehen, könnten bald Engpässe entstehen. Was sonst als sicherer Hafen gilt, könnte selbst zur Quelle der Instabilität werden. Aber: Wer rechtzeitig handelt und auf physisches Gold setzt, könnte am Ende sogar pro tieren.
Käufe von Zentralbanken: Bereits vor zwei Jahren kauften die Notenbanken der BRICS
Staaten (= Brasilien, Russland, Indien und China) Gold in Rekordhöhe mit dem Ziel, die De-Dollarisierung voranzutreiben. Sobald Regierungen ihre Goldbestände aufstocken, kommt dies als impulsgebendes Signal bei den Anleger*innen an.
Wie kann ich sicher sein, in „grünes“ Gold zu investieren?
Nachhaltig gewonnenes Gold schont Umwelt und Menschenrechte – wer Wert auf ethische Standards legt, sollte auf folgende Siegel achten:
- Fairmined oder Fairtrade Gold: garantieren faire Arbeitsbedingungen und Umweltauflagen im Kleinbergbau.
- LBMA (London Bullion Market Association): Seit seiner Gründung im Jahr 1987 ist der London Bullion Market einer der wichtigsten außerbörslichen Handelsplätze für physisches Gold und Silber. Dessen Regulativ ist die LBMA, die in Abstimmung mit der Bank of England ins Leben gerufen wurde. Zum Handel zugelassen sind ausschließlich sogenannte „Good Delivery Barren“: Deren Hersteller müssen die strengen Sicherheits- und Nachhaltigkeitsanforderungen der LBMA erfüllen, bei denen es nicht nur um die Reinheit der Barren, sondern auch um die entsprechenden Abbaubedingungen geht.