Der 34-jährigen Immunologin Kizzmekia Corbett scheint bei der Entwicklung einer Impfung gegen Sars-CoV-2 der Durchbruch gelungen zu sein. In ihren Twitter-Kommentaren weist sie immer wieder auf jene gesellschaftlichen Gräben hin, die sich durch die Corona-Krise noch weiter ausgedehnt zu haben scheinen.
»There was, and is, already a fair amount of pressure. A lot of people are banking on us or feel that we have a product that could, at least, be part of the answer this world needs. And, well, whew, just saying that out loud is not easy«, erklärte die 34-jährige Immunologin Kizzmekia Corbett kürzlich gegenüber NBC News. Und tatsächlich gehört die Wissenschaftlerin weltweit zu den vielversprechendsten Forscher*innen bei der Suche nach einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2. Geht alles gut, dann sollte es ihren Angaben zufolge im Herbst dieses Jahres bereits einen Impfstoff für Hochrisikopatienten geben. Der Druck ist also groß, doch Kizzmekia Corbett lässt sich auch durch einen Besuch von Donald Trump und Anthony Fauci nicht aus der Fassung bringen. Warum sollte sie auch, schließlich weiß die Wissenschaftlerin, die an der renommierten University of North Carolina promovierte, was sie tut. Damit ist sie Donald Trump also in jedem Fall einen gewaltigen Schritt voraus.
2014 kam Corbett an das Institut für Allergien und Infektionskrankheiten des National Institute of Health (NIH) in Bethesda, Maryland. Dort ist sie für die wissenschaftliche Leitung eines Teams zuständig, das Impfungen gegen Coronaviren entwickelt. In vergangenen Forschungsprojekten widmete sich die Immunologin der Erforschung von Sars und Mers. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse kommen ihr bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Sars-CoV-2 nun zugute. Am 7. Mai gab Kizzmekia Corbett schließlich bekannt, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA die Zustimmung für Phase 2 der klinischen Studien erteilt hat. Es starten also bereits Tests mit 600 PatientInnen. Die letzte Phase der klinischen Überprüfungen soll im Sommer stattfinden.
»She’s one of the hardest workers I know«, erzählte Freeman Hrabowski, Präsident der University of Maryland, Baltimore County, an der Corbett von 2004 bis 2008 als Undergraduate studierte. »People don’t know how hard she works. She is an extraordinary human being with a passion for science and helping people«, fügt er noch hinzu. Und Corbett selbst sagt dazu: »At some point, you have to decide how much to care. You understand that your work will have to be mighty so that it can do your speaking.« Auf Twitter kritisierte die Wissenschaftlerin den Überhang an weißen Männern in der US-Corona-Taskforce und unterstrich auch die Tatsache, dass in den USA Afroamerikaner viel stärker von der Pandemie betroffen sind als die ethnische Mehrheit. Für ihre Rolle als Fürsprecherin (»I tweet for the people who will die when doctors has to choose who gets the last ventilator and ultimately… who lives. The poor. And, while the article doesn’t explicitly say it… the black«) wurde sie teilweise heftig kritisiert.
I tweet for the people who will die when doctors has to choose who gets the last ventilator and ultimately… who lives.
The poor. And, while the article doesn’t explicitly say it… the black. pic.twitter.com/FzGt3V7bGu
KizzyPhD (@KizzyPhD) March 29, 2020
Header und Foto © Kizzmekia Corbett, CC BY-SA 4.0