Fake News und Falschmeldungen sind besonders in Krisenzeiten ein großes Problem. So auch in der aktuellen Krise rund um Covid-19. Cristina Tardáguila widmet schon seit 2014 ihr berufliches Leben dem Kampf gegen Fake News.
Falschmeldungen, die sich in Windeseile über sämtliche Social Media-Kanäle verbreiten, sind ein großes Problem der sogenannten Coronakrise. In nur sieben Wochen überprüfte ein internationales Netzwerk aus JournalistInnen rund 800 Meldungen in Zusammenhang mit dem Virus, die zuvor als mögliche Falschmeldungen eingestuft worden waren. Der Bekämpfung dieser Infodemie wird vor allem in den USA ein hoher Stellenwert eingeräumt. Schließlich muss es auch in Bezug auf Falschmeldungen darum gehen, die Kurve flach zu halten, damit in ohnehin schon sehr angespannten Zeiten keine zusätzliche Panik geschürt wird.
Cristina Tardáguila ist Associate Director des Internationalen Fact-Checking Network, das es bereits seit 2015 gibt. Auch Facebook wandte sich in der aktuellen Krise schon an das Netzwerk. Wie Tardáguila in einem Interview mit CNN Business erklärt, kamen die Falschinformationen in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Wellen: »Zuerst gab es vor allem falsche Meldungen über den Ursprung des Virus, in der zweiten Welle ging es vor allem um erfundene Heilmethoden und falsche Präventivmaßnahmen. Aktuell sehen wir viele rassistische Meldungen und auch solche, die in Zusammenhang mit Religion stehen.«
Gibt es jemanden in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis, die oder der an einer Falschmeldung festhält, dann rät Tardáguila zunächst Geduld zu bewahren. »Es geht nicht darum, die Intelligenz dieser Menschen anzweifeln, sondern man sollte probieren einen Moment zu erzeugen, der das Gefühl vermittelt, dass man gerade gemeinsam etwas gelernt hat.« Zum Beispiel indem man sich gemeinsam die Frage nach der Herkunft einer Meldung stellt.
Die Risiken von Falschmeldungen fasst Cristina Tardáguila folgendermaßen zusammen:
»The risks are super real. Information is the basic unit for every decision you make in your life. If you’re on a diet, what you’re going to eat. If you’re leaving your work, what route you are taking. If you’re putting your daughter into school, what school it is going to be. So you need good information. The moment you have bad information, the chances that you are making a bad decision are higher. So it is very important to have facts right and that is what factcheckers try to provide.«
Alle Fotos © Poynter Institute, https://www.poynter.org/