Eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens zeb zeigt alarmierende Ergebnisse in Bezug auf das Finanzbewusstsein junger Österreicher:innen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Nur 34 Prozent dieser Altersgruppe fühlen sich finanziell sicher. Darüber hinaus geben 70 Prozent an, wenig bis gar nichts über Finanzen und Wirtschaft gelernt zu haben. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer intensiveren Finanzbildung und einer besseren Ansprache durch Banken, um das Vertrauen und die Kompetenz junger Menschen im Umgang mit ihren Finanzen zu stärken.
Niedriges Finanzwissen trotz technischer Affinität
Obwohl die Gen Z allgemein als digitalaffin gilt, zeigt die Umfrage, dass nur 33 Prozent der jungen Erwachsenen Banking-Apps nutzen. Dies deutet darauf hin, dass Banken Schwierigkeiten haben, diese wichtige Zielgruppe zu erreichen. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung könnte man erwarten, dass die Nutzung solcher Apps deutlich höher ist, doch scheint es an der richtigen Ansprache und Wissensvermittlung zu mangeln. Die Studienergebnisse basieren auf qualitativen Interviews, die zeb mit jungen Bankkund:innen durchgeführt hat, und machen deutlich, dass es erhebliche Lücken im finanziellen Wissen gibt.
Banking für die Gen Z muss neu gedacht werden
Michaela Schneider, Managing Partner von zeb Austria, betont die Dringlichkeit eines Umdenkens im Bankensektor. Sie erklärt: „Banking für die Gen Z muss neu gedacht werden. Perspektivisch ist entscheidend, dass Banken den Ansprüchen dieser wichtigen Zielgruppe besser gerecht werden und mit einem umfassenden Angebot überzeugen.“ Sie sieht eine der Grundvoraussetzungen darin, Finanzbildung bereits früh, idealerweise ab der Volksschule, zu vermitteln. Dies würde junge Menschen besser auf die finanziellen Herausforderungen vorbereiten und ihnen das notwendige Wissen für fundierte Entscheidungen an die Hand geben.
Wie Banken die Gen Z erreichen können
Die Umfrage zeigt deutlich, dass viele junge Österreicher:innen sich in finanziellen Fragen unsicher fühlen und Banken Schwierigkeiten haben, diese Zielgruppe effektiv zu erreichen. Um diese Lücke zu schließen, ist es entscheidend, Finanzbildung frühzeitig zu fördern und den Zugang zu Finanzwissen zu erleichtern. Banken sollten zudem neue, innovative Wege finden, um die Gen Z authentisch und auf Augenhöhe anzusprechen.
Michaela Schneider empfiehlt mehrere zentrale Faktoren, die Banken berücksichtigen sollten, um im Wettbewerb um die Gen Z erfolgreich zu sein. Ein wesentlicher Schwerpunkt läge auf der Wissensvermittlung, die ansprechend und leicht verständlich gestaltet werden sollte, um das Interesse der jungen Menschen zu wecken. Zudem sei die Wahl der richtigen Kommunikationskanäle von großer Bedeutung. Neue Plattformen und Formate, die den Mediengewohnheiten der Gen Z entsprechen, sollten gezielt genutzt werden, um das Engagement zu fördern. Eine zielgerichtete und regelmäßige Ansprache könne ebenfalls dabei helfen, die junge Zielgruppe besser zu erreichen und langfristig zu binden. Schließlich sei es wichtig, offen für Innovationen und neue Trends zu sein, da Flexibilität entscheidend sei, um in einem sich schnell verändernden Marktumfeld relevant zu bleiben.