Egal ob Asset Manager*in, Unternehmer*in, Banker*in oder Privatperson – Geldentscheidungen haben großen Einfluss darauf, wie wir mit unserer Zukunft umgehen. Der Sustainable Finance Summit Vienna nahm sich deshalb diesem wichtigen Thema an.
»Der Finanzsektor besteht immer noch zu 85 Prozent aus Männern«, stellen zwei Frauen während der Pause des gut besuchten Sustainable Finance Summit im Start-up- und Innovationshub Wexelerate in Wien fest. Ein schneller Blick durch das Publikum bestätigt, dass das auf die Veranstaltung selbst nicht zutrifft. Verwunderlich ist das jedoch nur bedingt, da an diesem spannenden Konferenztag das immer noch gerne den klassischen Männerdomänen zugeordnete Thema Finanzen auf den Themenblock Nachhaltigkeit und Social Impact traf. Und zweiterer Themenbereich hat, wie man an der medialen Berichterstattung der letzten Jahre gut erkennen kann, meist ein weibliches Gesicht. Leider spiegelte sich das in der Zusammenstellung der Speaker*innen noch nicht ganz wider – über die Themen Impact Investing, Social Bonds und Green Bonds, Green Finance und Klimaschutz sprachen beim Sustainable Finance Summit vor allem Männer.
Am Nachmittag kamen mit Susanne Lederer-Pabst (CEO Dragonfly Finance), Karin Kisling (Savity), Janina Lichnofsky (ISS ESG), Julia Lemonia Raptis (FMA) dann aber auch vier Frauen zu Wort. In der Abschlussdiskussion widmeten sich die Diskussionsteilnehmer*innen vor allem dem wichtigen Zukunftsausblick und der Frage, ob sustainable Finance »the new normal« ist. Neben vielen anderen Faktoren sprechen (für viele immer noch überraschend) auch die Zahlen dafür. So stiegen nachhaltige Geldanlagen im Jahr 2018 um 43 Prozent und auf 21,8 Milliarden Euro an. Die große Herausforderung, so Susanne Lederer Pabst, liegt in der Messbarkeit von Impact. »Ich habe bisher immer in Start-ups investiert und immer an die Idee geglaubt. Da steckt natürlich eine große Portion Idealismus dahinter. Ich schaue mir auch die Menschen genau an, die dahinter stehen. Traue ich es ihnen zu? Und dann muss man daran glauben oder eben nicht. Es ist das Gute in der Welt, das mich investieren lässt.« Und auch Fabian Scholda, Mitglied des Social Entrepreneur Centers der WU Wien, ist davon überzeugt, dass nachhaltiges Investieren mehr als nur eine vorübergehende Erscheinung ist: »Die junge Generation interessiert viel mehr, wo das Geld hingeht. Was dabei herauskommt, ist ein wenig in den Hintergrund gerückt. Bei Investoren ist das allerdings noch nicht angekommen. Viele glauben immer noch, dass Wirkung Rendite kostet.« Der Weg wurde von engagierten Impact Investorinnen wie Susanne Lederer-Pabst zwar schon freigeschaufelt, ist aber immer noch lang und steinig. Der Sustainable Finance Summit präsentierte einen kompakten Über- und Ausblick.