StartRolemodelsEntrepreneurinnen können die Weltwirtschaft um 5 Billionen Dollar ankurbeln

Entrepreneurinnen können die Weltwirtschaft um 5 Billionen Dollar ankurbeln

Eine Analyse der Boston Consulting Group zeigt, dass das globale Bruttoinlandsprodukt um 3 bis 6 Prozent steigen könnte, wenn Frauen und Männer gleichermaßen als Unternehmerinnen tätig wären.

Weibliches Unternehmertum hat ohne Frage das Potential die Weltwirtschaft nachhaltig zu verändern. Zu den möglichen Auswirkungen zählt nicht nur die Steigerung des globalen Bruttoinlandsprodukts, weibliches Unternehmertum könnte auch die Einkommensschere zwischen Geschlechtern schließen, sowie neue Ideen, Dienstleistungen und Produkte in unsere Märkte bringen. Aktuell sind Frauen als Unternehmerinnen noch unterrepräsentiert, sie führen darüber hinaus eher kleinere Unternehmen als Männer und sind häufig in wenig kapitalintensiven Wirtschaftszweigen aktiv. Frauen gründen vielfach nebenberuflich, zudem haben sie oft andere Beweggründe als Männer.

Gründungsmotive und strukturelle Hürden
Laut OECD wählen viele Frauen die Selbstständigkeit, um eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu erreichen, Andere hingegen gründen, um die sogenannte „gläserne Decke“ im Angestelltenverhältnis zu vermeiden. Unternehmerinnen gründen oft mit weniger finanziellen und personellen Ressourcen und sind vielfach  im Bereich persönlicher Dienstleistungen tätig, nur knapp 15 Prozent der Start-ups mit einem Technologie-Fokus haben eine Chefin. Es liegt laut OECD an den politischen Entscheidungsträgerinnen, dieses Potenzial freizusetzen und Frauen als heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Absichten und Projekten wahrzunehmen. Laut ihrer Einschätzung schaffen bereits viele Länder eine Infrastruktur um Marktchancen für Frauen zu erhöhen.

Ein Faktor, der es Gründerinnen schwerer macht, sind eine zu geringe Einbindung in Netzwerke. Dies führt zu niedrigeren Investitionen in das Startup. Laut Boston Consulting Group Analysen, wurden in Unternehmen die von Frauen gegründet oder mitgegründet wurden, durchschnittlich 935.000 US-Dollar investiert. Das ist weniger als die Hälfte der durchschnittlich 2,1 Millionen US-Dollar, die in Unternehmen investiert wurden, die von Männern gegründet wurden. Diese Zahlen sind, aus ökonomischer Sicht, nur schwer nachvollziehbar. Denn von Frauen gegründete und mitgegründete Startups schneiden im Laufe der Zeit besser ab und erwirtschaften über einen Zeitraum von fünf Jahren einen um 10 Prozent höheren kumulativen Umsatz.

Der Weg ist lang, aber es lohnt sich
Auf einen weiblichen Entrepreneur kamen in Deutschland 2018 zwei männliche Gründer. Aller Widrigkeiten zum trotz steigt der Anteil weiblich geführter Startups langsam an. Um den Einstieg zu erleichtern können Frauennetzwerke helfen. Sie bestehen zumeist aus engagierten Gründerinnen und einer aktiven Community aus neuen und bereits etablierten Unternehmerinnen. Bis zur Genderparität bei Unternehmensgründungen ist es noch ein weiter Weg, aber ihn zu gehen lohnt sich, denn das Potential weiblicher Unternehmerinnen ist immens und könnte die Weltwirtschaft in vielen Bereichen positiv beeinflussen.

Wer Lust aufs Gründen bekommen hat und sich mehr über weibliche Netzwerke informieren will, wird in unserer Netzwerke Rubrik fündig

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