StartBalanceEin Hoch auf das süße Nichtstun

Ein Hoch auf das süße Nichtstun

Täglich neue Herausforderungen, Meetings, Power für die Familie – da ist es oft nicht möglich, das Quäntchen Ruhe zu finden, das man brauchen würde, um seine Batterien wieder aufzuladen. Sich Pausen zu verordnen, will gelernt sein, besonders in der Vorweihnachtszeit. Sheconomy-Autorin  Angelica Freyler hat in diesem Beitrag einige bewährte Methoden gesammelt, mit denen es vielleicht doch gelingen könnte. 

Menschen, die regelmäßig körperlich entspannen und gedanklich abschalten können und vor allem achtsam ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen, können besser und kontrollierter mit Stress umgehen. Denn so wie Körper und Geist reagieren, wenn alles wieder einmal zu viel geworden ist, indem sich etwa der Herzschlag beschleunigt oder negative Gefühle aufkommen, so zeigen sich auch Reaktionen, wenn man zur Ruhe kommt: Der Blutdruck sinkt – und positive Gedanken haben eine Chance. Das Ruhebedürfnis ist individuell verschieden. Was jeder aber immer im Kopf behalten sollte, ist die richtige Dosis der Ruhe und der Aktivität für einen balancierten Alltag.

Schon einmal Niksen probiert?

Niksen, von vielen als der neue Luxus bezeichnet, kommt aus den Niederlanden und heißt, Dinge einfach ohne Ziel und Zweck zu tun, einmal nicht produktiv zu sein. Auch wenn das anfangs schwerfällt – es lohnt sich: Denn wer regelmäßig faulenzt, steigert sein Wohlbefinden und sogar seine Leistungsfähigkeit. Tagträumen macht uns auch kreativer, konzentrierter, das Immunsystem wird gestärkt und der Schlaf verbessert sich. Die Denkfähigkeit und Gedächtnisleistung steigen. Die kreativen Pausen erlauben uns, Dinge bewusster zu sehen oder überhaupt erst wahrzunehmen, die wir im Alltagsstress vielleicht gar nicht mehr sehen. Ein entspannter Urlaub eignet sich dabei hervorragend, in die Welt des Niksens einzutauchen und das Gelernte auch mit in den Alltag zu nehmen. Edeltraud Sperr, die gemeinsam mit ihrem Mann die luxuriösen Senhoog Chalets in Leogang in vollkommener Privatsphäre führt, ist selbst vom Niksen überzeugt. „Das Einzige, was man unbedingt zum Niksen braucht, ist ein ruhiger Wohlfühlplatz ohne ungewollte Ablenkung, an dem man sich treiben lassen kann“.

Wunderwaffe Yoga

Yoga unterstützt dabei, nicht nur zu entspannen, sondern mit mehr Kraft und Energie in einen erfolgreichen Tag zu gehen. Viele scheuen sich, mit Yoga zu beginnen, weil sie denken, für Yoga viel zu ungelenkig zu sein. Yoga ist allerdings kein Wettbewerb, wer sich besser biegen und dehnen kann, sondern es geht im Kern immer um das Finden der eigenen Grenzen. Rein körperlich betrachtet, ist Yoga ein gutes Krafttraining, das durch seine vielen Drehungen, Balancehaltungen und dreidimensionalen Übungen allen aktuellen Anforderungen der Sportwissenschaft entspricht. Der Flow der Übungen, die Konzentration auf sich selbst und die Matte, die ruhigen Atemzüge wirken auf das vegetative Nervensystem, und man spürt, wie man abschalten kann. Es kann natürlich vorkommen, dass währenddessen der Zorn vom Tag so richtig hochkocht oder tiefe Emotionen an die Oberfläche kommen. Und das ist gut so. Die Kunst ist, diese loszulassen. Um in Yoga hinein zu schnuppern, sich auch die Zeit zu nehmen, sich mit dieser Form der Entspannung zu beschäftigen und Fokus einige Tage nur auf sich zu lenken, eigenen sich Yoga-Retreats oder Hotels mit einem umfangreichen Yogaprogramm ganz besonders. 

Ein Tipp aus der Yogalehre für die Entspannung zwischendurch: Das „Palmieren“: Schließen Sie die Augen, reiben Sie die Handflächen ein paar Sekunden bis sie warm werden. Legen Sie die Hände leicht gewölbt über die Augen. Die Augen entspannen durch die Dunkelheit und Wärme.

Meditation für den Alltag

Meditation ist nicht nur spirituelle Tradition in verschiedenen Religionen. Sie gilt heute als Entspannungsverfahren mit nachgewiesener Wirksamkeit. Sie hilft bei Stress und Ängsten und fördert die Selbstreflexion und Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper. Gleichzeitig steigt die Fähigkeit, gelassener und bedachter mit Stress umzugehen. Einem Menschen gehen täglich rund 60.000 Gedanken durch den Kopf. Milliarden von Informationen fluten unser Nervensystem. Meditation kann das gedankliche Trommelfeuer stoppen und lässt uns Ruhe finden. Je freier Geist und Herz von Spannung und Stress sind, desto wacher werden wir innerlich: Unsere Intuition wächst, sodass wir häufiger richtig handeln.

Um mit dem Meditieren zu beginnen, braucht man weder Räucherstäbchen noch buddhistische Statuen oder esoterische Klänge. Ruhig hinsetzen, die Augen schließen, bewusst atmen, Gedanken und Gefühle vor dem inneren Auge anschauen und dann ziehen lassen, ohne dass sich diese festsetzen. Kommen Gedanken auf, lenkt man die Aufmerksamkeit immer wieder zurück zum Atmen. Das sind die Grundprinzipien der Meditation. All das geschieht nicht direkt beim ersten Mal, nicht nach zehn Sekunden. Meditation ist eine Technik, die erlernt und geübt werden will. Wer lieber in Bewegung sein möchte, wählt die Meditationsformen Tai-Chi und Qigong.

Mindful-Based Stress Reduction –  Stressbewältigung durch Achtsamkeit

Dieses weltweit anerkannte und wirksame Achtsamkeitstraining wurde 1979 von Professor Jon Kabat-Zinn an der Uniklinik von Massachusetts (USA) entwickelt. Es geht darum, die Stille wahrzunehmen, Kraft zu schöpfen und Gelassenheit zu spüren. Es unterstützt, das eigene Verhalten in stressigen Situationen besser kennenzulernen und adäquater darauf zu reagieren. Wer diese Art der Stressbewältigung im Rahmen einer entspannten Me-Time-Auszeit erlernen möchte, kann einen Kurs in einem Soul-Hotel wie zum Beispiel im Silena in Südtirol buchen. 

Waldbaden 

Wer in den Wald geht, um zu „baden“, muss keine Bäume umarmen. Vielmehr bringt das bewusste Wahrnehmen der Naturschönheiten und die Konzentration auf das Hier und Jetzt innere Ruhe und Energie. Der Wald hält eine ausgewogene Fülle von Sinneseindrücken bereit, die uns helfen, abzuschalten, Ruhe und Balance zu finden und wieder neue Energie aufzunehmen. Der Wald senkt den Spiegel des Stresshormons Cortisol im Blut, stärkt das Immunsystem und senkt Blutdruck und Puls. Grund dafür sind die Phytonzide. Das ist, einfach gesagt, alles das, was im Wald gut riecht. Im Wienerwald gibt es sogar geführte Angebote dazu. Wer einfach für ein paar Tage raus aus der Stadt möchte, um Wald und Wellness zu genießen, ohne von Wien aus weit zu fahren, checkt im Hotel Schlosspark Mauerbach mitten im Wienerwald ein.


Weitere Hotel-Tipps aus der Redaktion:

Die Wasnerin – Bad Aussee

Das Goldberg – Bad Hofgastein

Marcati – Seefeld

Panorama Royal – Bad Häring

Hotel Hochschober – Turracher Höhe

Der Alpbacher Hof – Alpbach

Höflehner – Haus/Ennstal

Forsthofgut – Leogang

Tauern Spa Kaprun – Kaprun

Chalet Mirabell – Hafling bei Meran, Italien (I)

The Alpina – Tschiertschen, Schweiz (CH)

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