Gleich zwei Frauen haben am 7. Februar beim American Football Ereignis des Jahres gläserne Decken gesprengt. Schiedsrichterin Sarah Thomas war die erste Frau, die einen Super Bowl geleitet hat und Dichterin Amanda Gorman war die Erste, die jemals ein Gedicht beim Super Bowl vorgetragen hat.

„Today we honor our three captains,“ setzt Amanda Gorman an. In ihrem Gedicht geht es nicht um die Mannschaftskapitäne, sondern um drei Personen, die aufgrund ihrer sozialen Tätigkeit im Krisenjahr 2020 besonders hervorstachen. Gorman dankt einem Kriegsveteranen, einem Lehrer und einer Krankenpflegerin. „For while we honor them today, it is they who every day honor us,“ so die preisgekrönte Dichterin.

Die 22-jährige Amanda Gorman hat am 20. Jänner schlagartig weltweite Bekanntheit erlangt. Bei der Angelobung von US-Präsident Joe Biden gab sie ihr Gedicht „The Hill We Climb“ wieder, in dem sie für ein Miteinander in dem tief gespaltenen Land plädiert. Seit der Zeremonie ist Gormans Karriere abgehoben. Die Harvard-Absolventin hat einen Model-Vertrag mit IMG-Models unterzeichnet, wird laufend in Talk-Shows eingeladen, und ist nun beim größten US-amerikanischen TV-Ereignis vor Millionen von Menschen aufgetreten, dem Super Bowl.

Ab dem Start des ersten Viertels kam eine weitere Frau zum Einsatz: die Schiedsrichterin Sarah Thomas. Es dauerte bis zum 55. Super Bowl, bis erstmals eine Frau als Schiedsrichterin auf dem Feld stand, damit schreibt Sarah Thomas Geschichte. In ihrer über 20-jährigen Karriere im männerdominierten Sport American Football hat sie bereits mehrmals den Weg für andere Frauen bereitet. 2015 wurde sie die erste Vollzeit-Schiedsrichterin in der US-Football-Nationalliga (NFL) und im Jahr 2009, im Alter von 36 Jahren, fungierte sie als erste Frau in der wichtigen College-Football-Liga.