StartBusinessEntrepreneurDie Zukunft des Käses

Die Zukunft des Käses

Ökologische Herausforderungen zu meistern, heißt auch Ernährung neu denken. Das Food Tech Start-up Fermify widmet sich dieser Aufgabe und eröffnet damit neue Wege für den Lebensmittelsektor.

“Ich wäre gerne vegan, aber ich liebe Käse.“ Dieser Gedanke könnte dem:r einen oder anderen Vegetarier:in bekannt vorkommen. Weltweit leben über 1,5 Milliarden Menschen vegetarisch. Dass sie noch nicht vegan leben, könnte daran liegen, dass vegane Käsealternativen dem Original nicht allzu nahe kommen. Das Wiener Start-up Fermify will das ändern und setzt dafür beim Produzenten an.

Käse ohne Kühe

Für die Lebensmittelproduzenten, die bereit sind für die Produktion von Ersatzprodukten biotechnologische Lösungen auszuprobieren und so die nächste Generation von Käse zu implementieren, hat Fermify ein Angebot: Eine automatisierte B2B-Plattform für die Kaseinproduktion, mit der die Produzenten die Qualität ihrer Käsealternativen und Inhaltsstoffe verbessern, die Nachhaltigkeit erhöhen und die Produktion beschleunigen können. Die Kaseinproteine sind bis jetzt das „missing piece“ in der Produktion von Käsealternativen, denn nur durch sie kommt die gewohnte Struktur und Schmelzfähigkeit zustande. Die Technologie mit der Fermify arbeitet, nennt sich Präzisionsfermentation. Damit ist es möglich, Mikroorganismen so zu programmieren, dass sie komplexe organische Moleküle herstellen können. Während dieser Prozess bis jetzt hauptsächlich im pharmazeutischen Bereich angewandt wurde, findet er nun auch Anklang im Lebensmittelsektor.

Veganer Käse auf Basis der von Fermify entwickelten Technologie.

Alte Hasen und neue Partner

Eva Sommer, CEO und Co-Gründerin von Fermify, kennt sich in der Food Tech Welt bereits bestens aus. Bei SuperMeat arbeitete die Lebensmittelwissenschaftlerin daran, hochwertiges Fleisch aus tierischen Zellen zu züchten, mit der Gründung von Peace of Meat widmete sie sich der Herstellung von kultiviertem Fleisch. Nach dem Ausstieg folgte 2021 die Gründung von Fermify mit Christoph Herwig, Sommers ehemaligen Professor. Im Zuge einer 5-Millionen-Seed-Finanzierungsrunde im Mai gab Fermify die Unterstützung von CREMER und Interfood als strategische Partner bekannt. Eva Sommer ist sich sicher: „Diese Partnerschaften mit CREMER und Interfood werden unseren Weg zum weltweit führenden Anbieter von Präzisionsfermentationstechnologie weiter beschleunigen.”

https://www.fermify.org/

Fotomaterial(c) Fermify

STAY CONNECTED