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Die Wirtschaft braucht uns Frauen

Schluss mit den Tabus zur Frauengesundheit am Arbeitsplatz – Lt. Statistik Austria sind fast 75 % der Frauen in Österreich berufstätig. Sie bilden also eine enorme Wirtschaftskraft. Trotzdem sind in vielen Betrieben die Strukturen nach wie vor auf die männlichen Mitarbeitenden ausgelegt und Themen wie Menstruations- oder Wechseljahrbeschwerden tabu. Als Folge davon und aus Angst vor Vorurteilen treffen viele Frauen berufliche Entscheidungen, die sie den Rest ihres Lebens spüren.

Der weibliche Körper funktioniert anders als der männliche. Das liegt tief verankert in der Evolution, denn Frauen brauchen eine andere Power, um schwanger zu werden, ein Kind auszutragen und länger als in der Natur üblich zu versorgen. Dies alles ermöglicht unter anderem das Hormon Östrogen. Es pusht regelrecht. Aber wenn während der Menstruation und in der Menopause der Östrogenspiegel sinkt, hat der Verlust dieser Zusatzpower große Auswirkungen auf das psychische und körperliche Wohlbefinden. 78 % der Frauen fühlen sich durch die Symptome am Arbeitsplatz beeinträchtigt, haben Konzentrationsschwierigkeiten, fühlen sich gestresst und gereizt und werden dadurch unsicher gegenüber der eigenen Leistungsfähigkeit, besagt das MenoSupport-Forschungsprojekt der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.

Die Tabuisierung am Arbeitsplatz kann für Unternehmen teuer werden

Lt. aktuellen Studien entstehen fast 9 Tage pro Jahr Produktivitätsverluste durch den Zyklus, jede 8. Frau kündigt während der Wechseljahre ihren Job und jede 5. Frau reduziert aufgrund der Symptome die Arbeitszeit. Im Rahmen der Studie MenoSupport wurden von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin erstmals für Deutschland die volkswirtschaftlichen Kosten unbehandelter Wechseljahrbeschwerden am Arbeitsplatz abgeschätzt: Sie belaufen sich auf 40 Millionen Krankentage pro Jahr – umgerechnet 9,4 Milliarden Euro. Trotzdem wird vielerorts noch kein Arbeitsumfeld geboten, dass Frauen in ihrer Lage unterstützt. Dabei wäre es so einfach.

Mit der Anerkennung der körperlichen Unterschiede gewinnen alle

Und wohlgemerkt, der Unterschied ist alles andere als mit Schwäche zu bezeichnen. Das asz Zentrum für Arbeitsgesundheit und -sicherheit, hat sich intensiv dem Thema Frauen als unverzichtbare Leistungsträger in der Wirtschaft gewidmet – schließlich verfügt es selbst über einen Frauenanteil von 75 % – und darum, was man als Unternehmen wirklich für Frauen tun kann. Mit der asz Ernährungswissenschaftlerin Katrin Bachinger hat man eine außergewöhnlich engagierte Vorreiterin für die Betriebliche Frauen-Gesundheitsförderung im Team.

Betriebliche Frauen-Gesundheitsförderung mit dem asz

„Es braucht viel Gespür und Sensibilität. Und eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Es gilt die Frauen dort abzuholen, wo sie Unterstützung brauchen. Wer sich schon gesund ernährt, braucht keine Ernährungsberatung, aber dafür vielleicht physiotherapeutische Betreuung “, ist ihr Ansatz. Katrin Bachinger ist Sprecherin für das asz Team zur Betrieblichen Frauen-Gesundheitsförderung. „Wir haben das Glück, alle Disziplinen in einem Haus zu haben.“ Und ihre Kolleg:innen sind mehr als motiviert. „Es gibt so viele Ansatzpunkte für Unternehmen, Frauengesundheit am Arbeitsplatz zu integrieren“, ist Katrin Bachinger überzeugt. Sie selbst sieht den Ausgangspunkt in der Beratung der Personalabteilungen, der Sensibilisierung der Führungskräfte und einer bedürfnisorientierten Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Katrin Bachinger ist damit sehr erfolgreich unterwegs. „Man erkennt, dass immer mehr Unternehmen den Menschen in den Mittelpunkt stellen und die entsprechenden Strukturen schaffen wollen, wo auch die Mitarbeiterinnen mit all ihren Bedürfnissen ihren Platz finden.“

Konkret verfügt das Team rund um Katrin Bachinger über eine Vielzahl an Leistungsangeboten zur Betrieblichen Frauen-Gesundheitsförderung

Sei es die Betreuung zum Thema Wechseljahre, die Beratung für Brustkrebs- und HPV-Vorsorge durch die Arbeitsmedizin oder die Adaptierung der drei Säulen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (Bewegung, Ernährung und Psychologie) auf Zyklus- und Menopausensymptome: „Egal ob in Form von Vorträgen, Workshops oder Einzelberatungen – Hauptsache ist, die Frauen fühlen sich nicht mehr mit ihren Themen am Arbeitsplatz alleingelassen oder gar weniger wertgeschätzt.“ Echte Gleichberechtigung funktioniert eben nur, wenn der körperliche Unterschied anerkannt und respektiert wird. Langfristig sichert dies das Engagement, die Leistungsfähigkeit und die Loyalität der weiblichen Arbeitskräfte.


Frauengesundheit – was uns ausmacht, was uns gut tut

Zahlreiche spannende Vorträge zu diesem Thema sind jederzeit im asz Zentrum für Arbeitsgesundheit und -sicherheit buchbar. Wir beraten Sie gerne!

Rufen Sie 0732/99 88 00 oder schreiben Sie uns an office@asz.at

Fotomaterialasz

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