Als ehemalige Aknepatientin und Ärztin an der Charité kennt FORMEL Skin Gründerin Dr. Sarah Bechstein die Probleme der Gesundheitsbranche aus erster Hand. Nach dem Absetzen der Pille hatte die Dermatologin, wie schon als Jugendliche, mit Unreinheiten zu kämpfen. „Meine damalige Oberärztin hat mich dann mit einer Individualrezeptur behandelt. Der Vorteil: Man kann viel besser Inhaltsstoffe kombinieren und die Konzentrationen dosieren“ erzählt sie.
Mit ihren Mitgründern Florian Semler und Anton Kononov hat sie dieses Konzept in ein Business verwandelt und arbeitet seit 2019 für einen neuen dermatologischen Standard ohne Terminstress und struktureller Unterversorgung, dafür mit individuell hergestellten Produkten aus der Apotheke, die den Patient:innen monatlich nach Hause geschickt werden.
Das Warten hat ein Ende
Auf den Gang in die Praxis können die Patient:innen dabei verzichten. Mit FORMEL Skin werden Patient:innen per Telemedizin diagnostiziert und behandelt, die üblichen lange Wartezeiten fallen dabei praktischerweise weg. Zwischen dem oder der Patient:in und der personalisierten Routine steht nur ein 1-minütiges Quiz, bei dem Hautprobleme und Hauttyp abgefragt werden, sowie drei Selfies anhand derer das Team an Ärzt:innen und Dermatolog:innen eine persönlich angepasste Formel verschreibt.
Mit über 35 Millionen Euro Gesamtfinanzierung und mehr als 500.000 behandelten Patient:innen hat das Start-up innerhalb von 4 Jahren seine Position am Markt etabliert. Mit Blick zurück auf das Gründen betont Dr. Sarah Bechstein neben den Herausforderungen auch die Bereicherung, die das Unternehmertum mit sich bringt: „Es gibt auch sehr viel Energie, die eigenen Visionen in die Tat umzusetzen.“ Ihr Rat an Frauen, die selbst gründen wollen: „Habt Vertrauen in eure Fähigkeiten und Ideen. Kümmert euch aktiv um euer Netzwerk, sucht Unterstützung und Mentor:innen, die euch bei eurem Vorhaben unterstützen können.“
Digitale Medizin auf dem Vormarsch
Die Pandemie hätte die Akzeptanz der digitalen Medizin gesteigert, dennoch stehe sie noch ganz am Anfang, erzählt die FORMEL Skin Gründerin und fügt hinzu:“Die medizinische Versorgung wird sich in den nächsten zehn Jahren grundlegend verändern. KI in der Patientenversorgung, sowohl im Bereich der Diagnostik als auch der Kommunikation, wird zunehmend eine Rolle spielen.“
Während andere Fachgruppen die Entwicklung zur digitaler Diagnostik noch kritisch betrachten, ist die Dermatologie hier mutiger – nicht zuletzt, weil für über 90% aller Diagnosen ein Foto ausreicht. Der Berufsverband der deutschen Dermatologen (BVDD) fördert als einer von wenigen Verbänden die Digitalisierung der Medizin und kooperiert mit 16 Health-Tech Start-ups, darunter auch FORMEL SKIN. Mit der Gründung des Digi Derma Start-up Cafés 2019 bietet der BVDD jungen, dermatologischen Tech-Start-ups Unterstützung sowie ein Netzwerk für den Austausch von Ideen und Wissen. “Durch die Zusammenarbeit mit führenden Fachverbänden wie dem BVDD e.V möchte ich die Sichtbarkeit von Frauen in der Dermatologie und im Gesundheitswesen insgesamt zu erhöhen und die Branche für alle zugänglicher zu machen.” erklärt Dr. Sarah Bechstein.