Notenbankchefin Christine Lagarde fordert ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der EZB. Künftig sollen nicht nur bei der Einstellung, sondern auch bei Beförderungen Frauen stärker berücksichtigt werden.
Die EZB ist sich ihres Vorbildcharakters bewusst – auf jeden Fall dann, wenn es nach der ersten Frau an der Spitze der Europäischen Zentralbank, nach Christine Lagarde geht. Künftig möchte man nämlich Frauen in der Belegschaft stärker fördern und hat deshalb ein Modell ausgearbeitet, mit dem sowohl bei der Einstellung als auch bei der Beförderung Frauen stärker berücksichtigt werden sollen. Da gerade in der Finanzbranche immer noch ein starkes Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern herrscht, könnte damit auch eine gewisse Vorbildwirkung erzielt werden.
»Wir wollen, dass das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern jetzt die Norm ist«, sagt Lagarde. »Vergessen wir nicht, dass das Geschlecht eine der vielen Dimensionen der Vielfalt ist, die wir alle wertschätzen müssen.« Schließlich sollte die EZB die Gesellschaft widerspiegeln, der sie dient. Das neue Frauen-Förderprogramm der EZB enthält nicht nur Ziele über den Frauenanteil bei Neueinstellungen, sondern berücksichtigt auch Beförderungen in verschiedenen Gehaltsstufen. Für Neueinstellungen und Beförderungen soll der Anteil über alle Gehaltsstufen hinweg künftig mindestens bei 50 Prozent liegen.
Der Anteil im »Senior Management«, also der etwas gehobenen Führungspositionen, soll auf diese Weise bis zum Jahr 2026 von 30,8 auf 40 Prozent steigen, im gesamten Management von 30,3 auf 36 Prozent, unter den führenden Experten von 33,3 auf 42 Prozent und unter den Experten insgesamt von 41,9 auf 47 Prozent.
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