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Das war Tag 2 der SHEtech Online Days

Die SHEtech Online Days 2021 sind vorüber. Auch der zweite Tag lieferte spannende Erkenntnisse, Inspiration und neue Kontakte.

Den zweiten Tag der SHEtech Online Days eröffnete Therese Niss mit einem Impulsvortrag. Sie teilte nicht nur die Ergebnisse verschiedener Studien zu Frauen in MINT-Berufen, sondern appellierte auch: „Es ist unsere Aufgabe, anderen Frauen zu zeigen, wie viele spannende MINT-Berufe es gibt. Wir müssen schon Mädchen dafür begeistern und diese Begeisterung langfristig aufrecht erhalten, sodass sie später eine Lehre oder ein Studium ergreifen in diesem Bereich ergreifen.“

„Der Schlüssel liegt im Recruiting“

Daran anschließend widmete sich der erste Roundtable des Nachmittags dem Thema Human Resources und wie Frauen für Future-Jobs gewonnen werden können. Christine Wahlmüller-Schiller (Women in ICT) leitete die Diskussion einer hochkarätig besetzen Runde aus HR-Leiterinnen. Maria Ziller (Salzburg AG) sieht den Schlüssel für ein diverses Team im Recruiting. Barbara Hotwagner (Zühlke) sagt: „Es ist wichtig Leute zu finden, die eine gewisse Flexibitiät mitbringen und neue Erfahrungen machen wollen.“ Eine Ausbildung im technischen Bereich sei weniger wichtig, wenn dafür andere wichtige Skills vorhanden seien. Christine Hudetz (TU Wien Academy for Continuing Education) fügt hinzu, dass sich ihr Weiterbildungsprogramme auch gezielt an Frauen richten, die nicht aus der Technik kommen: „Bei unseren Programmen ist kein technisches Vorwissen notwendig. Um Frauen für die Technik zu begeistern, stellen wir ganz bewusst weibliche Studierende und Absolventinnen in den Vordergrund.“ Alle HR-Leiterinnen sind sich einig, dass Teilzeit-Möglichkeiten auch für Führungspositionen eine Chance sind, mehr Frauen für das Unternehmen zu begeistern. Eva Moll-Haselsteiner (List General Contractor): „Wir haben viele Teilzeitkräfte im und bieten auch Job Sharing an.“

Let’s talk career

Beim Roundtable Nummer zwei sprach Katja Radlgruber („Koach Katja“) mit den Panel-Teilnehmerinnen darüber, wie Frauen in der Tech-Branche Karriere machen können. Die Expertinnen teilten im Laufe der Diskussion ihre besten Tipps. Gertrud Hierzer (T-Systems) sieht Zielstrebigkeit als wichtigen Erfolgsfaktor. Außerdem solle man „die Scheu ablegen und selbstbewusst sein“. Silvia Ressler (Ressler Partners) ist der Meinung, dass oft Softskills wichtiger seien als alles andere, zudem solle man sich selbst treu bleiben und zu den eigenen Stärken und Schwächen stehen. Barbara Lunzer (Rail Cargo) sagt, ihr habe es geholfen ein Netzwerk aufzubauen und sich Verbündete zu suchen. „Von den alten Hasen lernen und auf Augenhöhe agieren“, rät Verena Hulverscheid (HASCO) Berufseinsteiger*innen. Margot Mückstein (Cloudomation) sieht Hartnäckigkeit als Erfolgsschlüssel. Außerdem solle man sich trauen, neue Dinge auszuprobieren und sich nicht zufrieden geben, wenn man sich nicht wohl fühlt.

Roundtable „Female Talents – How to succeed in your FEMtech Career“ am 25. November 2021.
Fashion, Roboter und mehr

Auch am Tag 2 gab es wieder vier Deep Dives, in denen die Teilnehmer*innen tiefer in folgende Themen eintauchen konnten: „Mobilität“, „AI & Robotics“, „Startups“ und „Fashion“. Folgende Zitate der Speakerinnen sind aus den Sessions besonders in Erinnerung geblieben:

Mobilität:

  • Jana Gavril, MBA Studierende TU Wien Academy for Continuing Education
    : „Wir nutzen Daten um unsere Flotte optimal einzusetzen. Es braucht Big Data um selbstfahrende Fahrzeugflotten auf die Straße zu bringen.“
  • Elisabeth Müller, Eloop, City Managerin für Wien: „Wir müssen die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr stark reduzieren. Daher setzen wir bei Eloop auf E-Mobilität und arbeiten nur mit Elektrofahrzeugen – derzeit Tesla. In Wien stehen Private PKWs bis zu 23 Stunden am Tag still, daher sehen wir Carsharing als Möglichkeit, die Nutzung effizienter zu gestalten.“
  • Laura Fariello, ÖBB/Women in Mobility, Head of Sustainability: „Unser Hauptthema ist die erste und letzte Meile. Daher experimentieren wir jetzt viel mit Lastenrädern, Nextbikes, Carsharing oder auch E-Scootern, die dabei helfen sollen, zusätzliche Mobilitätsmöglichkeiten für Zugpassagiere anzubieten.“
  • Jacqueline Erhart, Teamleitung Asfinag Maut Services: „Um autonome Fahrzeuge nutzen zu können, braucht es die richtige Infrastruktur. Autonome Fahrzeuge benötigen klare Informationen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dazu müssen auch viele Daten gesammelt werden, um herauszufinden, wo der Verkehr stattfindet und was es dafür braucht.“
  • Moderation: Anna Huditz, AIT Austrian Institute Of Technology, Head of Competence Unit Transportation.

AI & Robotics:

  • Andrea Mizelli-Ojdanic, FH Technikum, Studiengangsleiterin Mechatronik/Robotik: „Roboter sind nicht immer nur Industrieroboter, sondern so viel mehr. Sie begleiten uns in unserem Alltag und Leben. Ich denke, dass dieser Bereich auch für Frauen sehr spannend ist, weil hier viel Kreativität gefragt ist.“
  • Gabriele Bolek-Fügl, Women in AI: „Wir setzen computational thinking ein, um zu verstehen, wo Komplexität herrscht und wie große Dinge in kleine Dinge zerlegt werden können.“
  • Marlies Temper, FH St. Pölten, Academic Director Data Science: „Data Science ist ein breites Feld und sehr vielfältig, sodass jede*r einen Bereich finden, in dem er*sie die eigenen Stärken ausleben kann. Es geht sehr stark um datengetriebene Innovation, Kommunikation und KI.“
  • Moderation: Carina Zehetmaier, Women in AI.

Startups: 

  • Carina Klaffl, Female Founders, Head of Startups Accelerator: „Frauen im Startup-Ökosystem stehen vor besonderen Herausforderungen. Gleichzeitig ist aber das Thema Gender Balance in Startups sehr wichtig. Investitionen in Startups mit diversen Teams liefern im Durchschnitt einen höheren Return of Invest.“
  • Isabelle Claus, Thinkers.ai: „Mein Tipp: Habt ein dickes Fell, das lohnt sich. Und steigt in die Felder ein, in denen es etwas zu holen gibt.“
  • Christiane Katschnig-Otter, International Sales Manager Instahelp: „In Startups verbindet sich die Kultur immer ganz stark mit der Individualität. Ich kann mich wirklich sehr mit unserer Unternehmenskultur identifizieren.“
  • Viktoria Ilger, AVL List, Creators Expedtion AVL List: „Würde es keine Unterschiede zwischen Startups und Corporates geben, hätte ich meinen Job wahrscheinlich nicht. Startups sind sehr problemlösungsorientiert, diese Eigenschaft braucht es auch verstärkt bei Corporates. Ich moderiere zwischen den beiden Welten und wir profitieren wirklich sehr stark von dieser Problemlösungsorientierung.“
  • Moderation: Maria Baumgartner, SHEambassadorin & CEO Speedinvest Heroes.

Fashion:

  • Anna Franziska Michel, yoona.ai CEO und Founder: „Aktuell findet vieles noch manuell statt. Designer*innen stehen sehr unter Druck, weil Technologien sie ersetzen könnten.“
  • Frederike Fritsche, Tech Ambassador bei Otto: „Meine Vorstellung von der Zukunft ist:Ich sitze zu Hause, gebe einem CGI-Modell meine Maße und sehe über VR, wie das Kleidungsstück an mir aussieht. Teilweise wird das bereits umgesetzt, Otto ist sehr daran interessiert.“
  • Camille Boyer, Austrian Fashion Association: „AI und VR haben riesiges Potenzial für die Modebranche und werden uns in nächster Zeit stark beschäftigen. Auch der Gaming Markt wird für Fashion Designer aus der Sales Perspektive immer interessanter werden.“
  • Moderation: Elisabeth Oberndorfer, SHEambassadorin und Journalism Innovatorin.

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