Am 31. Oktober nahm die ehemalige französische Finanzministerin Christine Lagarde ihre Arbeit an der Spitze der EZB auf. Damit ist sie die erste Frau in diesem Job.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht am Beginn einer neuen Ära: Mit 31. Oktober endete die Amtszeit des früheren EZB-Präsidenten Mario Draghi und die Französin Christine Lagarde übernahm. Damit hat nun erstmals eine Frau die Geschicke der mächtigen Zentralbank in der Hand, die über die Geldpolitik im gemeinsamen Währungsraum entscheidet. Als ehemalige Finanzministerin und ehemalige Chefin des Internationalen Währungsfonds kann Lagarde bereits auf mehrere verantwortungsvolle Posten zurückblicken.
Frauenförderung und Klimapolitik
Christine Lagarde ließ bereits erkennen, dass sie die lockere Geldpolitik der EZB fortführen möchte. Sie erwähnte allerdings auch, dass negative Folgen und Nebeneffekte genauer in den Blick genommen werden müssten. Darüber hinaus möchte Lagarde gesellschaftliche Themen wie Frauenförderung und Klimapolitik stärker im Themenspektrum der EZB verankern. Die Ankündigung dieser Maßnahmen wurde von den zahlreichen DemonstrantInnen, die sich am Tag des Amtsantritts von Lagarde vor dem Gebäude der EBZ versammelt hatten, bestimmt gut aufgenommen, sie allerdings nicht zufriedenstellen. Die AktivistInnen, die sich vor allem aus den Gruppierungen Attac, Fridays for Future und Extinction Rebellion zusammensetzten, forderten unter anderem nämlich, dass bei künftigen Anleihenkäufen der EZB Umwelt- und Klimaschutz um ein Vielfaches stärker als Kriterien herangezogen werden sollen.
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