Mit ihrer eindrücklichen Lichtinstallation „Himmelsleiter“ auf dem Wiener Stephansdom sorgte Billi Thanner im Sommer für Gesprächsstoff. In ihrer nächsten Ausstellung mit dem Titel „Future & Symbolism“ im Palais Herberstein widmet sich die Künstlerin nun der Welt der Symbole.
Thanner zählt zu einer neuen Generation des zeitgenössischen Aktionismus: dem Neo- oder Inter-Aktionismus. Der Reiz ihres Schaffens liegt „in der Freiheit als Künstlerin über das eigene Handeln aktiv verfügen und etwas über die Grenzen hinaus tun zu können, ohne dafür eingewiesen oder verhaftet zu werden“, wie sie betont.
Die 1972 geborene lebt und arbeitet in Wien, ist mit ihren Arbeiten aber international vertreten – etwa in Antwerpen, Maastricht und Moskau, sowie auf Messen in Basel, Köln und Paris. In ihrem Oeuvre befasst sie sich kritisch bis aktivistisch mit gesellschaftspolitischen Themen wie maßlosem Konsum oder Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft, aber auch Gender.
Mit der neuen Show „Future & Symbolism“ gewährt Billi Thanner den Besucher:innen einen Blick in Räume, die einen Zugang zu einem tieferen Verständnis des Daseins und dessen Sinnhaftigkeit offenlegen sollen.
Als Sinnesreise konzipiert durchläuft die Ausstellung mehrere aufeinander aufbauende Stufen. Jede davon verarbeitet unterschiedliche Eindrücke und Annahmen, um schließlich nach der höchsten Stufe der Erkenntnis, die – in den Augen der Künstlerin – jeder Mensch auf individuelle Weise erfahren kann, zu streben.
Thanners Rauminstallation verweist auf Inhalte des persönlichen und kollektiven Unbewussten, sie geht in Interaktion mit dem Publikum und verhandelt dabei Ursache und Wirkung.
Allgemein wahrnehmbare Sinnbilder nicht wahrnehmbaren Ursprungs werden dabei durch eine umfassende inter- und multimediale Auseinandersetzung greifbar gemacht.
Billi Thanner bezieht sich dabei sowohl auf überirdisch-spirituelle als auch irdische Symboliken, die sie verbindet oder einander gegenüberstellt. Archetypen treffen auf Markenzeichen und Logos der Popkultur und stilgebender Unternehmen, die wiederum mit altertümlichen Zeichen wie Pentagrammen, Tarot, Sternbildern und Geometrie in Kontrast gesetzt werden.
Wann: Von 11. November bis 22. Dezember
Wo: Herrengasse 1-3, 1010 Wien
Vernissage & Performance:
10.11.2022. 19:00 Uhr hosted by Nicole Adler (by invitation only)
Kristina Sprenger zu sehen in „Die Therapeutin“