Bei Beauty Bias, auch als „Lookism“ bezeichnet und in der Wissenschaft als „Beauty Premium“ bekannt, geht es um die Art und Weise, wie Menschen von anderen aufgrund ihrer körperlichen Attraktivität wahrgenommen werden.
Männer leiden mehr darunter, wenn es um klassische Features wie Gesichtskonturen geht. Frauen sind diejenigen, die stärker negativ bewertet werden, wenn es um ihr Gewicht geht.
Suyong Song, außerordentlicher Professor am Tippie College of Business, führte eine Studie zum Thema Korrelation von Körperformen und Einkommen durch, die 2021 publiziert wurde und auf die beispielsweise der Spiegel kürzlich aufmerksam machte. Die Körpermerkmale, die sich auf das Gehalt auswirken, sind je nach Geschlecht unterschiedlich, so Suyong. Bei Männern sei die Größe ein wichtiges Merkmal, während bei Frauen das Gewicht der Hauptfaktor war, zeigt die Studie.
Die Forscher der Studie fanden heraus, dass Frauen, die ein Jahreseinkommen von 70.000 Dollar haben, für jeden BMI-Punkt weniger 934 Dollar mehr Gehalt erhalten. Männer mit einem Jahreseinkommen von 70.000 Dollar würden bei jedem Zentimeter an Körpergröße 998 Dollar zusätzlich verdienen.
Die Studie wurde mithilfe künstlicher Intelligenz durchgeführt und analysierte Datensätze von 2.383 Personen im Alter von 18-65 Jahren. Das Material stammt von der 1998-2000 durchgeführten CAESAR Studie, Song und sein Team griffen auf diese Datensätze zurück, darin enthalten waren auch 3D-Körperscans der Proband:innen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem körperlichen Erscheinungsbild und dem Familieneinkommen besteht und dass sich diese Assoziationen zwischen den Geschlechtern unterscheiden.“, so Studienleiter Song. „Insbesondere hat die Statur der Männer einen positiven Einfluss auf das Familieneinkommen, während ein Übergewicht von Frauen einen negativen Einfluss auf das Familieneinkommen hat.“
Schönheit sollte kein Erfolgskriterium sein
Schönheit ist eine subjektive Ansicht und Aspekte wie Gewicht oder Körpergröße sollten die Perzeption beruflicher Qualifikation geschweige denn das Einkommen nicht beeinflussen. Dieses komplexe Thema bedarf sicherlich noch mehr Studien und Forschungen. Allerdings kann auch hier, wie bei anderen Bias-bezogenen Themen gesagt werden, dass Reflexion bezüglich dem gesellschaftlichen Umgang mit Schönheit ein erster Schritt in Richtung positiver Veränderung ist.