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WKO #schaffenwir – Gold am Dach

Dachgold ist eine Full-Service-Agentur für schlüsselfertige Solaranlagen. Wir haben uns mit Gründerin und Eigentümerin Cornelia Daniel, die im deutschsprachigen Raum als eine der bekanntesten Expertinnen für Photovoltaik gilt, über die Zukunft der Energiegewinnung unterhalten.

Sie haben Dachgold 2011 gegründet und eine Mission formuliert, die lautet: Auf jedem Unternehmensdach eine PV-Anlage. Wie kam es dazu?

Das ist angelehnt an Bill Gates‘ 78er-Spruch: Auf jedem Schreibtisch ein Computer. Dachgold ist als Beratungsagentur auf die Wirtschaftlichkeit von gewerblichen Photovoltaik-Anlagen spezialisiert. In meiner Zeit in den Beratungen habe ich damals gemerkt: Die Unternehmen brauchen mehr als eine Berechnung, sie brauchen Unterstützung in der Umsetzung. Und deshalb wurde als ersten Schritt in Richtung dieser großen Mission die Initiative 1001 Dach gegründet. Das ist keine Firma, sondern eine Initiative, ein Produkt, das gemeinsam mit dem Anlagenbauer 10hoch4 entwickelt wurde. In diesem Produkt ist auch die schlüsselfertige Umsetzung der Anlage dabei. Von der Erstberatung, die eher bei Dachgold liegt, bis hin zur Realisierung der Anlage gemeinsam mit 10hoch4.

Sie bieten viele Tools an – vom Kostenrechner zum Flachdach-Checker mit Adresseingabe bis zur Förderberatung und PR-Arbeit. Wie läuft so ein Beratungsgespräch bei Ihnen ab?

Beim Quickcheck geht es zunächst einmal um zwei Dinge. Wie groß ist das Dach? Welche Dacheindeckung gibt es und wie hoch ist der Stromverbrauch? Das sind die Werte, die wir da erheben. Das sind auch die wichtigsten Dinge, die entscheiden, ob eine PV-Anlage wirtschaftlich ist oder nicht. Es gibt fast kein Unternehmensdach, das nicht wirtschaftlich mit Photovoltaik betrieben werden kann, außer es ist ein altes, kaputtes Dach. Dann muss es eben erneuert werden. Anschließend schauen wir uns mit dem 1001 Dach Flachdachchecker und dem Gestehungskostenrechner an, wie viel Strom am Dach erzeugt werden kann – und um wie viel Cent pro Kilowattstunde. Wir rechnen aus, was der Strom vom eigenen Dach im Vergleich zum Netz kostet. Vom eigenen Dach sind es so um die 5 Cent, vom Netz waren es im letzten Jahr zwischen 20 und 60 Cent.

Gibt es bei der Dachgröße eine Untergrenze?

Es gibt eine Faustregel: Je größer das Dach, desto billiger der Strom vom Dach. Das heißt aber nicht, dass eine Haushaltsanlage nicht wirtschaftlich sein kann. Da produziere ich halt nicht um 5 Cent, sondern um 8 oder 9. Bei den derzeitigen Strompreisen ist es fast egal, wie groß das Dach ist. Es zahlt sich aus.

In den letzten acht Jahren haben sich die Technologien weiterentwickelt, gerade die Speichermedien sind im Moment extrem im Vormarsch. Was hat sich hier geändert?

Man muss den individuellen Fall und das System im Ganzen unterscheiden. Im System im Ganzen braucht es auch Speicher. Die Frage ist nur: Muss das jeder zuhause haben oder kann man da größere Einheiten verwenden oder machen das die Autobatterien? Der Haushaltsstromspeicher ist schon teuer. Und in den Unternehmen ist meistens die Dachfläche zu klein, da muss ich nicht über Speicher nachdenken. Allerdings haben alle Unternehmen, die eine PV-Anlage haben, früher oder später auch eine Elektroflotte. E-Mobilität und Photovoltaik bilden sozusagen eine Einheit.

Wie sieht es mit Energiegemeinschaften aus? Inwieweit sind sie für Unternehmen interessant?

Wir arbeiten auch an einem Energiegemeinschaftsprodukt. Unsere Kunden wünschen sich ein Produkt, wo von Standort A nach Standort B etwas verkaufen oder im Umfeld an die Mitarbeiter weitergeben können. Wir sind gerade dabei, mit unseren Kunden ein virtuelles Kraftwerk zu entwickeln.

Mit dem neuen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll bis 2030 ganz Österreich mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Wie realistisch ist es, alle Unternehmensdächer mit den passenden Anlagen zu bestücken?

Im Moment geht es wirklich um Skalierung und darum, wie man es schafft, die Projekte schnell durchzubringen. Da haben wir einige Bottlenecks. Vor allem die Netzzugänge bremsen uns sehr, weil es einfach am Ende immer sehr lange dauert, bis bei den Projekten alles mit dem Netzbetreiber geklärt ist. Unsere Innovation wird das Thema Energiegemeinschaften. Und sonst geht es darum, Gutes besser zu machen. Wir haben für unsere Kunden ein Neu-im-Netzwerk-Mailing, das ist ja mittlerweile ein Riesen-Netzwerk. Die bekommen regelmäßige News, wir laden zu Events ein. Unsere Kunden erfahren immer, wer neu dabei ist. Wir haben sicherlich das stärkste Unternehmernetzwerk von erfolgreichen Firmen mit PV-Anlagen. Sehr viele Nischenplayer, die keiner kennt, aber auch ein paar Big Names – wie Miele oder Kelly’s (hier gehts zu den Referenzprojekten). Wirklich spannend ist dieser extrem starke Mittelstand, den wir in Österreich haben. Zulieferindustrie, spannende Familienunternehmen, die sehr erfolgreich sind. Bei unserem letzten Fest hat man gesehen, was für wahnsinnig tolle Menschen da zusammenkommen. Eine PV-Anlage ist schon mal ein sehr gutes Erfolgskennzeichen.


Quicklinks:

Quickcheck – Photovoltaik Potential meines Daches prüfen
1001 Dach Flachdachchecker – Wievel Strom könnte ich produzieren?
Gestehungskostenrechner


Mehr Infos und ausführliche Porträts der Unternehmerinnen finden Sie auf schaffenwir.wko.at

FotomaterialDachgold

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