Wie sind Österreichs Unternehmen bei nachhaltigen Verpackungen aufgestellt?
H.H.: : Die Zahl derer, die in diesem Bereich investieren, steigt stetig – vor allem bei großen Unternehmen. Österreich sollte Investitionen in nachhaltige Verpackungen und Kreislaufwirtschaft noch stärker als ökonomische Chance sowie Wettbewerbsvorteil begreifen. Hier geht es um langfristige Kosteneinsparungen sowie Technologie- und Innovationsentwicklung im eigenen Land.
Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 alle Verpackungen zu 100 Prozent wiederverwendbar, recyclebar oder kompostierbar sein sollen. Wie weit sind Sie heute auf diesem Weg?
I.P.: Derzeit sind etwa 85 Prozent unserer Verpackungen weltweit wiederverwendbar, recyclebar oder kompostierbar. Neben der Optimierung unserer Verpackungslösungen arbeiten wir eng mit lokalen Partner*innen zusammen, um umfassende Lösungen für die Herausforderungen im Verpackungsbereich zu entwickeln. In Österreich ist besonders unsere langjährige Zusammenarbeit mit der ARA hervorzuheben.

Was braucht es Ihrer Meinung nach, damit noch mehr Unternehmen Strategien für nachhaltigere Verpackungen entwickeln und erfolgreich anwenden können?
H.H.: Nachhaltige Investitionen brauchen einen verlässlichen Rechtsrahmen, an dem sich alle Beteiligten orientieren können. Gleichzeitig muss ich wissen, was auf mich zukommt. Ab 2030 darf niemand mehr Verpackungen in Umlauf bringen, die nicht recyclingfähig sind oder keine Rezyklate enthalten. Darum sollte man sich schon jetzt ansehen, wie es um die Recyclingfähigkeit und den Materialeinsatz steht – um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern und langfristig Kosten zu senken.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft in Bezug auf nachhaltige Verpackungslösungen?
H.H.: Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Österreich entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu etablieren. Als Basis dafür wünsche ich mir, dass im Zusammenwirken aller Akteur*innen international ein fairer, transparenter und stabiler Rezyklatmarkt geschaffen wird.
I.P.: Mein Wunsch ist, dass alle Akteur*innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette hier an einem Strang ziehen, um entsprechende Lösungen zu entwickeln. Dazu gehören sicherlich auch passende sowie realistische politische Rahmenbedingungen und Impulse.
DIE ARA ALS INNOVATIONSTREIBER
Seit mehr als 30 Jahren agiert die ARA als treibende Kraft der österreichischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft und ist Marktführer unter den Sammel- und Verwertungssystemen. Die ARA gilt als internationales Best Practice und entwickelt als Servicepartner der Wirtschaft maßgeschneiderte Lösungen: von Entpflichtung über Stoffstrommanagement bis zu Circular Design und Nachhaltigkeitskommunikation.