Es waren zwei Begriffe, die Duygu Bayramoglu zunächst zum Schmunzeln und dann zum Kopfschütteln brachten – „Manager-Auszeit“ und „Mutterglück“. So hießen die beiden Massage-Pakete, die in einem Hotel angeboten wurden, das sie besuchte. „Nun bin ich weder ein männlicher Manager noch Mutter. Heißt das – überspitzt gesagt – dass ich diese Pakete nicht buchen kann oder darf?“, fragt sie. Was es ihrer Meinung nach in der Werbung – nicht nur in Hotelangeboten – braucht:
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Den Zeitgeist widerspiegeln
Die Verwendung von Begriffen wie „Manager-Auszeit“ und „Mutterglück“ setzt Geschlechterstereotypen und traditionelle Rollenklischees fort. Das setzt Schubladendenken weiter in den Köpfen fest. Besser ist: Die Erfahrungs- und Interessenvielfalt der Gesellschaft widerspiegeln, die dem Zeitgeist entspricht.
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Zur Vielfalt beitragen
Stereotypen zu bedienen, schließt viel mehr Menschen aus als man annimmt. Bestimmte Begriffe können dazu führen, dass sich Personen ausgeschlossen oder gar diskriminiert fühlen, zum Beispiel nicht-binäre Menschen, und außerdem müssen Frauen nicht gleich Mütter sein müssen. Besser ist: Dazu beitragen, bewusst Inklusion und Vielfalt zu leben.
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Mehr Kund*innen ansprechen
Wer Dienstleistungen mit Klischees bedient, verhindert zum einen Vielfalt und Inklusion, zum anderen den eigenen wirtschaftlichen Erfolg. Besser ist: Die Dienstleistungen offen formulieren und so ein breites Kundensegment ansprechen.
Zur Person:
Duygu Bayramoglu ist das letzte von sechs Kindern einer kurdischen Arbeiterfamilie. Heute ist sie Gründerin und Geschäftsführerin von INTO X, einer Experience Marketing & Social-Media-Marketing-Agentur mit Sitz in Augsburg. Mit ihrem Team berät sie ihre Kund*innen in der digitalen Transformation mit der Methode Growth Hacking, vor allem in den Bereichen Branding, Social Media, Content und Performance Marketing. Duygu Bayramoglu ist Werbebotschafterin für GermanDream und setzt sich für Diversität, Inklusion und Female Empowerment ein.