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Wenn Frauen zur Zielscheibe werden

Bis jetzt gab es kaum Frauen, die wie Taylor Swift den Göttinnen-Status “erhalten” haben - und der scheint vor allem religiös fanatischen Männern ein riesiger Dorn im Auge zu sein.

Text: Natascha Fürst

Die Absage der Taylor Swift Konzerte in Wien aufgrund von Sicherheitsbedenken wirft wichtige Fragen zur Gleichberechtigung und zur Sicherheit von Frauen auf. Ich bin wütend. Ich bin wütend für alle Freundinnen und Freunde, die Karten für das Taylor Swift Konzert hatten. Für alle Menschen, die den Kartenkauf vor rund einem Jahr schon wie einen großen Sieg gefeiert haben. Für alle, die sich mit so viel Liebe und Freude auf diese Konzerte vorbereitet haben.

Manche davon jahrelange “Swifties”, andere wollten diese beeindruckende Künstlerin und ihre Show einfach einmal live erleben. In Wien. Mit der Absage aller Konzerte wurde all diesen Menschen ein Strich durch die Rechnung gemacht. Das nachfolgende “Sicherheit geht vor”-Mantra ist verständlich – wirft jedoch viel komplexere Fragen auf.

Warum fühlen sich junge, erwachsene Männer (aka die Verdächtigen und in diesem konkreten Fall IS Anhänger) von einer so erfolgreichen Frau derart bedroht, dass sie dieses Konzert mit Anschlagsplänen zunichtemachen?

Warum, genau die “Eras Tour”, eine Konzertreihe für mehrheitlich Frauen, die sich bei Konzerten das erste Mal “safe” gefühlt hätten inklusive einer unglaublichen Fan-Community, deren Werte Liebe, Freundschaft und Unterstützung sind, attackieren?

Die Antwort: Misogynie und Ideologien, die das Leben, die Liebe und die Freiheit verteufeln.

Während manche in Österreich offenbar erleichtert über die Absage sind und den Swifties ohnehin „Verrücktheit“ und einen “Kult um eine Frau“ (der Kult um Männer in sämtlichen Religionen sei hier natürlich ausgenommen) vorwerfen, zeigt dies die andere Seite der Medaille.

Nun, da die Konzerte abgesagt sind und rund 195.000 Fans zu Hause bleiben müssen, stellt sich die Frage, welche Lehren die Politik aus dieser Situation zieht. Es müssen umfassende Maßnahmen gegen Misogynie ergriffen und die Sicherheits- und Bildungsinfrastruktur gestärkt werden, um sicherzustellen, dass erfolgreiche Frauen nicht als Bedrohung, sondern als Inspiration gesehen werden.

Die Absage hat auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen und beeinflusst den Ruf Österreichs als Veranstaltungsort. Das Vertrauen in die Fähigkeit Österreichs, sichere und erfolgreiche Veranstaltungen durchzuführen, wurde erschüttert.

Eine beeindruckende Frau wie Taylor Swift, die weltweit Milliarden Menschen inspiriert, sollte gefeiert und unterstützt werden. Stattdessen führen Vorurteile und negative Einstellungen gegenüber Frauen zu Widerständen und Angriffen, die nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Fans sowie Unterstützer:innen und den Standort Österreich schädigen. Dies gilt es in Zukunft dringend zu verhindern.

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