Der KHM-Museumsverband gab bekannt, dass Claudia Banz ab Februar 2025 die Position der wissenschaftlichen Direktorin am Weltmuseum Wien übernehmen wird. „„Es ist mir eine große Ehre und Freude, das Weltmuseum Wien ab Februar 2025 als wissenschaftliche Direktorin zu leiten. Das Haus gehört zu den führenden ethnologischen Museen weltweit, es besitzt herausragende Sammlungen und hat sich in den letzten Jahren mit einem innovativen Konzept national und international strategisch neu positioniert“, so die gebürtige Mannheimerin, die 1996 über das höfische Mäzenatentum der Habsburger in Brüssel promovierte. Gemeinsam mit ihrem Team möchte sie das Potenzial programmatisch ausbauen und die Herausforderungen der historischen Verflechtungen durch eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit den Sammlungen in postkoloniale Perspektiven für die Zukunft transformieren.
Seit 2017 ist sie als Kuratorin für Design und Outreach am Kunstgewerbemuseum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin tätig. Dort trug sie maßgeblich zur Neupositionierung des Hauses bei und initiierte zahlreiche erfolgreiche Projekte, die neue Besuchergruppen ansprachen. Zu ihren herausragenden Ausstellungen zählen Connecting Afro Futures. Fashion x Hair x Design, die Plattform More-than-human. Design after the Anthropocene und die Reihe Design Lab.
Offener Ort der Reflexion
Von 2011 bis 2017 leitete Banz die Sammlung Kunst und Design der Moderne am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Dort kuratierte sie unter anderem die innovativen Ausstellungen Food Revolution 5.0 und Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode. Vor ihrer Zeit in Hamburg arbeitete sie als freie Kuratorin an namhaften Institutionen wie dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin, dem Museum Folkwang in Essen und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Zu ihren internationalen Projekten gehört unter anderem Africa Remix. Zeitgenössische Kunst eines Kontinents (2003–2004), das sie als Projektleiterin im Museum Kunstpalast in Düsseldorf betreute. Weitere bedeutende Ausstellungen waren Glück – welches Glück im Deutschen Hygiene-Museum Dresden und Unresolved Matters. Social Utopias revisited für die Utrecht Manifest 2009.
„Im Kontext des KHM-Museumsverbands, der zu den einflussreichsten Playern in der internationalen Kulturwelt zählt, kann das Weltmuseum Wien in engem Austausch mit externen Akteur:innen und Besucher:innen die aktive Rolle als offener Ort der Reflexion, Verhandlung und des Austauschs für eine diverse Gesellschaft übernehmen“, so Claudia Banz anlässlich ihrer Bestellung.