Auf dem neu eröffneten Terminal 2 des Wiener Flughafens findet sich das jüngste Lokal von Cecilia Havmöller und Susanna Paller. Doch das ist nur der neuste vegane Streich der „Veganista“-Schwestern, die seit zehn Jahren nicht mehr aus der österreichischen Gründer:innen-Szene wegzudenken sind.
Wer in letzter Zeit auf dem Flughafen und neugierig war hat es vielleicht schon bemerkt: Das TheLala Restaurant im neu eröffneten Terminal 2 des Flughafen Wien. Wenige Schritte nach dem hinter der zentralen Sicherheitskontrolle stoßen Flughafenbesucher:innen auf eine Gastronomiefläche von rund 50 Quadratmetern. Im Eingangsbereich befinden sich tiefe Kühlschränke, die in der für Thelala typischen Farbe pink gehalten sind. Rechts daneben erstreckt sich eine lange, mit blauen Fliesen geschmückte Theke, hinter der sich zwei Erfolgskonzepte der Schwestern Cecilia Havmöller und Susanna Paller vereinen: TheLala und Veganista.
Die gebürtigen Burgenländerinnen leben seit mehr als 20 Jahren vegan und haben im Mai 2012 das erste vegane Eisgeschäft Wiens in der Neustiftgasse auf acht Quadratmetern eröffnet, Veganista. Heute umfasst die Marke zwölf eigene Eis-Shops sowie eine Kooperation mit SPAR, die den Vertrieb von vier „Veganista“-Eissorten in allen Filialen Österreichs umfasst, und macht einen Umsatz von vier Millionen Euro pro Jahr. 2019 eröffneten die Schwestern Havmöller und Paller zusätzlich das vegane Take-away Restaurant Thelala, das Bowls und Snacks nach kalifornischem Vorbild anbietet. Mitten in der Pandemie folgte die Eröffnung der nächsten Filiale und nun die Fusion ihrer beiden Angebote: Veganes Eis und Bowls an einem Standort. „Ein Shop am Flughafen Wien war schon lange unser Ziel“, sagen Cecilia Havmöller und Susanna Paller. „Wir sind stetig unterwegs und Flughäfen geben uns ein Gefühl der Freiheit, das lieben wir.“
Heute sind die Schwestern erfolgreich – leicht war es für die Unternehmerinnen, die sich ihr Business ohne die Möglichkeit finanzieller Unterstützung ihrer Familie aufgebaut haben, jedoch nicht immer. Als sie sich im jungen Alter dafür entschieden haben vegan zu leben, hatte man in ihrer Heimatgemeinde dafür wenig Verständnis. Nachdem sie die ersten veganen Eissalons eröffnet hatten, erhielten Cecilia Havmöller und Susanna Paller Drohbriefe. Sie hatten Angst, sorgten sich um sich und ihre Familien. Woher kam dieser anonyme Hass? Lag es am veganen Lebensstil oder daran, dass sie als Frauen ein erfolgreiches Business führten? Möglicherweise an beidem, vermuten die Schwestern. „Irgendwann haben die Briefe aufgehört, aber ich finde immer noch erschreckend, wie man als (vegane) Frau im Business scheinbar immer noch polarisiert“, so Cecilia Havmöller.